Phoenix Sommerprogramm
Dienstag, 8. August 2000
Bonn (ots)
9.30 Uhr Dressierte Stars Über Tiere vor der Kamera
Ob Wildschwein, Nashorn, Tiger oder Vogelspinne: Filmtier-Agenten bringen sie vor die Kamera. Professionelle Tiertrainer sind heute Direktoren kleiner Zoos. Hier beginnt die Laufbahn zum Filmtier gleich nach der Geburt. Die Tiere müssen bei Stress am Drehort cool und folgsam bleiben. Eine Reise durch Tierfilm-Deutschland: In Hamburg geht Poldi, die Vogelspinne, gesteuert durch einen Strohhalm-Luftstrom, zum Angriff über. In Berlin versteht Charly, der Fernsehaffe, seinen Trainer aufs Wort. In Bayern hat der kleine Frischling keine Angst, wenn ihn Fernseh-Förster Rombach in die Falle lockt. Und in Babelsberg geht Dschandra, der Filmtiger, an drehfreien Abenden mit seinem Trainer Gassi. Nur ein Nashorn, ausgewählt für einen Werbespot, wollte nicht, wie es das Drehbuch vorsah. Das zahme Zirkustier geriet angesichts der ungewohnten Weite der Savanne in Panik. Eine Nachbildung musste die Rolle übernehmen. Noch boomt die Filmtier-Branche; doch bald werden die dressierten Stars der Vergangenheit angehören. In Amerika übernehmen bereits heute computeranimierte Tiere die Rollen.
Dokumentation von Peter Adler
14.15 Uhr Der Offizier Freiwillig zum Balkan-Einsatz
Wolf von Marschall, 38 Jahre, erfolgreicher Landwirt in Thüringen, hat vier kleine Kinder und ist glücklich verheiratet. Was hat diesen Mann dazu gebracht, seine Familie zu verlassen und als Freiwilliger für sechs Monate zu einem gefahrvollen Bundeswehreinsatz ins Kosovo zu gehen? Seine Frau hat nicht versucht, ihn abzuhalten. Sie hofft nur darauf, dass er heil zurück kommt.
Wolf von Marschall kennt die Sorgen seiner Familie, doch jetzt, da die Bundeswehr fähige Männer für den Kosovo-Einsatz braucht, fühlt er sich gerufen. Als Hauptmann der Reserve wird er im Krisengebiet Lageoffizier in der Operativen Planungszentrale, verantwortlich für die Koordination der Aufklärungs- und Patrouillenzüge. Ein entbehrungsreiches und gefährliches Leben in Extremsituationen. Dass sich der Konflikt dort schnell beenden lässt, glaubt er zwar nicht. An seine eigenen Kinder erinnern derweil nur die Familienfotos an der Zeltwand. Kurze Kontakte gibt es gelegentlich per Satellitentelefon. Nach 183 Tagen im Bundeswehr-Tarnanzug kehrt Wolf von Marschall in die Heimat zurück. Endlich kann er Frau und Kinder in Thüringen wieder in die Arme schließen. Er wird es nicht leicht haben, sich neu in der Familie einzuleben. Er hat sich sehr verändert in diesem halben Jahr. Und er hat neue Vorsätze.
Film von Bertram von Boxberg (2000)
14.45 bis 18.10 Uhr Themenschwerpunkt "Die Zukunft der Bundeswehr"
Mein Ausland 20.15 Uhr Der verschwundene Statt- Somalia nach zehn Jahren Krieg
Seit Jahren kommt die Region am Horn von Afrika nicht zur Ruhe. Bürgerkrieg, Vertreibung und Massenelend haben Somalia ausgezehrt, ein beispielloser Niedergang, den auch das Engagement der internationalen Gemeinschaft nicht aufhalten konnte. Seit Anfang 1991 gibt es keine nationale Regierung mit anerkannter Autorität. Was die Menschen hier vor allem brauchen, sind sauberes Wasser, Saatgut und gesundheitliche Versorgung.
Film von Hans-Josef Dreckmann
21.00 Uhr Der Dreckige Krieg am Golf
Als sauberen Krieg bezeichneten die alliierten Sieger ihren Waffengang "Desert Storm" gegen Saddam Hussein im Irak vor zehn Jahren. Seit den Kampfhandlungen leiden Tausende, die gesund an den Golf gekommen waren unter schweren gesundheitlichen Schäden. Zu den Symptomen des "Golfkriegsyndroms" gehören Erschöpfungszustände, Gedächtnisausfälle, Lähmungen, Rücken-, Gelenk- und Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Ehepartner sind infiziert und Kinder, die nach dem Krieg gezeugt wurden, haben Missbildungen. Die amerikanische und britische Militärführung bestreiten Zusammenhänge mit den Kriegsbedingungen.
Film von Tessa Shaw und Ward Pearce
Rückfragen: Phoenix-Kommunikation, Telefon 0228-9584-193, Fax 0228-9584-198
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