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Phoenix Programmhinweis für Freitag, 6. Oktober 2000

Bonn (ots)

17.45 Berlin Mitte
   Politische Talkshow mit Maybrit Illner
   Riesters Rentenpläne - Wer profitiert von der Reform?
Über die Rentenpläne der Regierung diskutiert Maybrit Illner mit
dem Sozialrichter und Rentenexperten, Jürgen Borchert, der
Rentenexpertin von Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Göring-Eckardt,
Bundesarbeitsminister Walter Riester, SPD, dem Rentenexperten der
CDU/CSU-Fraktion, Horst Seehofer, CSU, und der Bau-Unternehmerin
Claudia Sturm.
Zeitgeschichte
   19.15 Uhr Hitlers Kinder
   5. Teil: Opferung
Der Krieg ging in sein sechstes Jahr. Das Deutsche Reich lag in
Agonie, doch für Hitler gab es nur den totalen Sieg oder die totale
Niederlage. Mit den Kindersoldaten der HJ mobilisierte der Diktator
die allerletzten Reserven, zuletzt kämpften auch 12-, 13- und
14-Jährige. Das Regime konnte auf die Opferbereitschaft setzen, zu
der die Hitlerjugend erzogen worden war. "Für Führer, Volk und
Vaterland zu sterben, war eine Ehre und eine Pflicht, so hatte man es
uns beigebracht". - Hunderte von Zeitzeugen nennen dies als Grund,
warum sie widerspruchslos in einen sinnlosen Kampf gezogen sind. In
der Tat war die Begeisterung bei allzu vielen Halbwüchsigen
ungebrochen. Manchen war gar davor bange, der Krieg könnte ohne ihren
Einsatz zu Ende gehen. Die Dokumentation zeigt, wie fanatisierte
junge Menschen zu Opfern, aber auch zu Tätern wurden. Anhand von
teilweise unbekanntem Filmmaterial wird der Einsatz der
Kindersoldaten an verschiedenen Schauplätzen dokumentiert, sei es bei
Hitlers letzter Offensive in den Ardennen, beim Kampf um die
"Festungsstädte" im Rücken der Front - wie Königsberg und Breslau -
und schließlich in der Schlacht um das Machtzentrum des
Hitler-Reiches, Berlin. In eindringlichen Aussagen berichten
Überlebende von dem sinnlosen Opfergang am Ende eines
verbrecherischen Krieges. Neben dem früheren ZDF-Chefredakteur
Reinhard Appel kommen unter anderem Erich Loest, Lothar Loewe und
Dieter Hildebrandt zu Wort, und auch Gregor Dorfmeister - Autor des
von Bernhard Wicki verfilmten Romans "Die Brücke" schildert zum
ersten Mal vor einer Kamera, welche persönlichen Erlebnisse ihn
bewegten, das berühmte Anti-Kriegs-Epos zu schreiben.
Dokumentation von Stefan Brauburger und Susanne Stenner (2000)
fotos über www.ard-foto.de
   20.15 Uhr Der Herr der Akten - Joachim Gauck
"Wir träumten vom Paradies und wachten in Nordrhein-Westfalen
auf". Joachim Gauck, der dies in seiner berühmten Rede im Bundestag
sagte, geht in den Ruhestand. Ein ausgezeichneter Redner, ein mutiger
Streiter gegen Diktatur und Vergessen und seit Beginn seiner Amtszeit
so bekannt, dass die Behörde nach ihm benannt wurde. Joachim Gauck,
Pastor und zehn Jahre lang Hüter des hoch explosiven Stasi-Erbes der
DDR. Das Team hat den rastlosen und nicht unumstrittenen Behördenchef
mehrere Wochen begleitet . Gauck sagt:" Mein ganzer Job hat sich mit
einer Heerschar von Lügnern beschäftig". Seine Gegner bezeichnen den
Mecklenburger als "Bruder Unerbittlich" und "letzten kalten Krieger".
Die Liste prominenter Streitfälle ist lang und reicht von Manfred
Stolpe bis Helmut Kohl. Der Film ist eine Bilanz nach zehn Jahren
Gauck-Behörde. Was hat die Öffnung von Millionen Akten zur Folge
gehabt? Herausgekommen ist die spannende Innenansicht einer
Institution, die einmalig auf der Welt ist.
Film von Christhard Läpple
21.00 Uhr PHOENIX - vis-à-vis - 
   Martin Schulze im Gespräch mit Abdallah Frangi
Für Abdallah Frangi steht fest, dass noch in diesem Jahr der Staat
Palästina ausgerufen wird. Dann will der Vertreter der
Palästinensischen Generaldelegation in Deutschland seine Koffer
packen und mit seiner deutschen Frau gemeinsam in die Heimat fahren.
Vor der Abreise, so sein Traum, würde er in Berlin noch eigenhändig
das Botschaftsschild des Staates Palästina anschrauben.
Der 1943 in Beersheba geborene Abdallah Frangi kam im Alter von 19
Jahren nach Deutschland. In Frankfurt studierte er Medizin und
Politik. In Algier ließ er sich 1967 zum Partisanen ausbilden. Als
revolutionärer Kämpfer für die Befreiung Palästinas kam er in
israelische Gefangenschaft. Dort entschloss sich Frangi, einen
anderen Weg, als den des bewaffneten Kampfes einzuschlagen. Seine
seit 1970 aktiven diplomatischen Bemühungen um die Heimat fanden in
Deutschland zunächst wenig Anerkennung. Doch mit den Jahren gewann
die PLO international an Anerkennung. Seit 1993 ist Abdallah Frangi
der offizielle Vertreter der palästinensischen Delegation in
Deutschland.
Wer ist Abdallah Frangi? Was sind seine Erfahrungen in
Deutschland, dem Land, in dem er länger als in der eigenen Heimat
gelebt hat? Wie schätzt er die deutsch-palästinensischen Beziehungen
ein? Diese und weitere Fragen diskutiert Martin Schulze mit Abdallah
Frangi.
Rückfragen: 
PHOENIX-Kommunikation
Tel: 0228/9548-193

Original content of: PHOENIX, transmitted by news aktuell

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