All Stories
Follow
Subscribe to PHOENIX

PHOENIX

Programmhinweis für Sonntag, 22. Oktober 2000

Bonn (ots)

12.45 Uhr Vom Sandkasten an die Börse
   Eine Erfolgsstory der polnischen Tageszeitung "Gazeta Wyborcza"
Vom Sandkasten an die Börse: Die polnische Tageszeitung "Gazeta
Wyborcza" (Die Wahlzeitung), einst Kampfblatt der "Solidarnosc",
zählt heute zu den auflagenstärksten Qualitätsblättern in Europa. Im
Frühjahr 1989 den Kommunisten am Rundentisch als Sprachrohr der
Solidarnosc abgetrotzt, sind aus den damals vier Blättern inzwischen
100 Blatt in einer Auflage von ca. einer halben Million Exemplare
geworden. Chefredakteur des Blattes ist heute noch der charismatische
Publizist und Historiker Adam Michnik, einst ein führender Kopf der
Studentenunruhen von 1968, prominentes Opfer antijüdischer
Hetzkampagnen und ein Vordenker der "Solidarnosc". Die Linie der
Zeitung ist konsequent: weder links noch rechts, eher linksliberal,
mit einem erklärten Ziel: für ein demokratisches und tolerantes Polen
in einem demokratischen und toleranten Europa. Zum Programm dieser
Zeitung gehören immer wieder unkonventionelle Ansichten und
philosophische Essays, etwa von Timothy Garton Ash, L. Kolakowski
oder Jürgen Habermaß. Zehn Jahre nach der politischen Wende in Polen
ging die Zeitung mit ihrem Verlag Agora, der auch zwei TV-Stationen
und zehn Radiosender unterhält, an die Warschauer und Londoner Börse.
Ihre Aktien steigen seitdem um satte 37 Prozent - auch das ein
Zeichen für das Vertrauen der internationalen Wirtschaft in die neue
politische und ökonomische Stabilität in Polen.
Film von Margarete Janikowski
13.00 Uhr Zeugen des Jahrhunderts
   Helmut Kohl im Gespräch mit Klaus-Peter Siegloch
Die Bilder, die am Tag der Einheitsfeier vor 10 Jahren um die Welt
gingen, sind vielen Menschen, nicht nur in Deutschland, in guter
Erinnerung.
Vom Bröckeln des Sozialismus, dem Öffnen der ersten Grenzen hinter
dem Eisernen Vorhang, dem Fall der Berliner Mauer bis zur vertraglich
geregelten Wiedervereinigung war es ein beängstigend schneller
Vorgang, der selbst Politiker in der Rückschau erstaunen lässt.
Helmut Kohl hat an diesem Prozess an entscheidender Stelle
mitgewirkt.
Vor gut einem Jahr hat er über diesen Einigungsprozess in der
Reihe "Zeugen des Jahrhunderts" berichtet. Im Gespräch mit
Klaus-Peter Siegloch geht er den verschiedenen Stationen dieses
komplizierten Prozesses noch einmal nach und berichtet über
grundlegende Entscheidungen, aber auch über anekdotisch interessante
Begebenheiten in der Zeit bis zum Tag der Einheit am 3. Oktober 1990.
Helmut Kohl, 1930 in Ludwigshafen geboren, hat  in einer ungemein
erfolgreichen politischen Karriere seinen "Dienst an Deutschland"
geleistet, wie er selbst von sich sagt. Von seinen politischen
Gegnern heftig attackiert, gelang es ihm, mit Klugheit und einem
starken Machtwillen, die Führungsposition in der deutschen Politik
über einen langen Zeitraum zu halten. Heftige bis heute andauernde
Kontroversen in der CDU-Spendenaffäre haben das Bild von ihm in den
letzten Monaten stark verändert. Sein Bericht über den Weg zur
Einheit wird für die Zukunft wohl Bestand haben und macht ihn zu
einem wichtigen Zeugen des Jahrhunderts.
Schauplatz Europa
   18.45 Uhr Airbus A3XX
   Der Überflieger
Im Frühjahr 1996 begann ein kleines Team von Ingenieuren ein
atemberaubendes Projekt: Im Auftrag von Airbus Industries sollten sie
das größte Verkehrsflugzeug der Welt entwickeln. Seitdem nimmt der
Luftgigant in den Köpfen und Computern der Konstrukteure Form an. Auf
zwei Decks sollen bis zu 800 Passagiere untergebracht werden und in
Konferenzräumen, Kinderzimmern, Fitnessstudios, Restaurants etc.
nonstop über 14000 Kilometer weit reisen können. Von Anfang an
standen der deutsche Chefingenieur Jürgen Thomas und seine
Flugzeugbauer unter gewaltigem Druck. Er gibt zahlreiche technische
Probleme und die Konkurrenz schläft nicht. Der amerikanische
Hersteller Boeing, mit dem Jumbojet B 747 bislang Monopolist in
Sachen Großraumflugzeug, kündigt die Entwicklung eines neuen,
verlängerten Jumbos an. Ist im Jahr 2005, wenn der A3XX in Betrieb
genommen werden soll, Platz für zwei Riesenjets auf dem Markt? Fünf
europäische Städte, darunter Toulouse, Hamburg und Rostock haben sich
als Standort für die Endmontage des A3XX beworben. Nicht immer
allerdings mit Unterstützung der Bevölkerung. Während einige tausend
Menschen in Rostock ein Airbus-Fest feiern, kämpfen in Hamburg
Bürgerinitiativen gegen die befürchtete Lärmbelästigung und
Umweltzerstörung.
Dokumentation von Stephan Lamby (2000)
Mitten in Europa
   19.15 Uhr  Russisch Roulette
   Das Atomkraftwerk Ignalina in Litauen
Das Atomkraftwerk im litauischen Ignalina ist die zurzeit größte
Kernenergie-Anlage der Welt. Ihre Reaktoren vom Tschernobyl-Typ
sollen, wenn es nach den Vorstellungen der litauischen Betreiber
geht, trotz bekannter technischer Mängel noch 10 bis 15 Jahre
Atomstrom liefern. 1999 hat ein früherer leitender Reaktor-Spezialist
des ehemaligen sowjetischen Kernenergie-Komplexes, der seinerzeit den
Aufbau und die Inbetriebnahme von Ignalina überwachte, sein Schweigen
gebrochen und schwerste technische Mängel ans Licht der
Öffentlichkeit gebracht. Der Betrieb der Anlage sei von der ersten
Minute an höchst fahrlässig, weil wichtige Wartungs- und
Reparaturelemente des Kernkraftwerkes bis heute nicht installiert
worden seien. Dies habe zur Folge, dass mittlerweile weder der
Sicherheitsstandard der Anlage qualifiziert überprüft, geschweige
denn immer dringendere Wartungsarbeiten umfassend ausgeführt werden
könnten. Sicherheitseinrichtungen, die unter dem Druck
planwirtschaftlicher Vorgaben vor Inbetriebnahme nicht mehr eingebaut
wurden, werden heute aus  Kostengründen und aus Sorglosigkeit nicht
nachgerüstet. Ebenso muss nachdenklich stimmen, dass jahrelange
intensive Überprüfung der Gesamtanlage durch schwedische und andere
westliche Sicherheitsexperten zu keinerlei bedeutenden
Mängelfeststellungen geführt haben soll. Und so sieht der heutige
Leiter des KKW trotz der Vorwürfe keine Veranlassung für eine
sicherheitstechnische Generalüberholung  oder gar Stilllegung der
Anlage.
Dokumentation von Jörgen Pedersen und Bente Milton (2000)
PHOENIX-Vorabausstrahlung
Die zweite Folge der mit großem Interesse verfolgten Reihe
"Holokaust" sendet PHOENIX am Sonntag wieder als Vorab-Premiere. Das
ZDF strahlt den Teil "Entscheidung" am kommenden Dienstag aus.
PHOENIX ergänzt die Ausstrahlung wieder mit einer von Guido Knopp
moderierten Diskussionsrunde.
20.15 Uhr Holokaust
   6-teilige Reihe 
   2. Teil: Entscheidung
Die Detonationen rissen ganz Paris aus dem Schlaf. In der Nacht
zum 3. Oktober 1941 explodierten in der Metropole des besetzten
Frankreich an sieben Synagogen Sprengstoffladungen. Die Anschläge
waren nicht allein der Akt französischer Antisemiten. Hinter den
Attentätern um den Franzosen Deloncle stand das
Reichssicherheitshauptamt in Berlin. Dessen Chef, Reinhard Heydrich,
schrieb im November dazu: Deloncles Vorschlag zu einem Attentat auf
die Pariser Synagogen "wurde von mir erst in dem Augenblick
angenommen, als auch von höchster Stelle mit aller Schärfe das
Judentum als Brandstifter in Europa gekennzeichnet wurde, der
endgültig in Europa verschwinden muss." Der Diktator hatte als
treibende Kraft endgültig die Weichen zum Massenmord gestellt. Die
Explosionen von Paris waren eine Kriegserklärung an alle Juden in
Europa - ein Menetekel der kommenden Vernichtung. Der Film
dokumentiert, welche Ereignisse und Motive zur Entscheidung führten,
die Juden in Europa zu ermorden. Zeitzeugen berichten von den
dramatischen Wendepunkten auf dem Weg zum industrialisierten
Massenmord. Noch nie gezeigte Aufnahmen aus Privatbesitz geben
verblüffende Einblicke in den Alltag hochrangiger Täter, während
Hunderttausende dem Tod entgegen gingen. Wie konnte das Unfassbare
geschehen? Welche Rolle spielten seine Helfer? Der Film gibt
Antworten auf drängende Fragen der Geschichte.
Film von Maurice Philip Remy in Zusammenarbeit mit Jörg Müllner
   und Thomas Staehler (2000)
   Fotos abrufbar  beim ZDF Bilderdienst 0631 -706100
21.00 Uhr Diskussionsrunde zu Holokaust
Auf der Frankfurter Buchmesse diskutiert  Guido Knopp über die
zweite Folge der Holokaust-Reihe mit  dem Zeitzeugen  britischen
Historiker und Fachbereiter der historischen Dokumentationsreihe
Prof. Ian  Kershaw, dem deutschen Historiker   Prof. Klaus Hildebrand
mit
Schauplatz Deutschland
   21.45 Uhr Keiner sieht sie kommen
   Die geheime Elitetruppe der Bundeswehr
Niemand kennt sie. Sie operieren geheim und dürfen über ihre
Einsätze und Erfolge nicht reden, die Männer vom "Kommando
Spezialkräfte" der Bundeswehr, kurz KSK. Keine andere Einheit ist so
modern ausgerüstet und wird so hart ausgebildet wie diese. Eingesetzt
werden die Elitekämpfer zum Beispiel zur Befreiung deutscher Geiseln
im Ausland oder bei der Suche nach Kriegsverbrechern in Bosnien. Nach
einem strengen Auswahlverfahren beginnt die 3-jährige
Spezialausbildung. Die führt in die eisigen Gebirge der Alpen und in
die endlosen Wüsten von New Mexico. Hier werden unter verschiedensten
Bedingungen alle denkbaren Einsätze geprobt. Das körperliche und
psychische Durchhaltevermögen der Soldaten ist enorm, sie können mit
modernsten Laserwaffen umgehen und sind Spezialisten im Umgang mit
Sprengstoff. Sie sind für Nah- und Häuserkampf trainiert und für das
Agieren aus dem Hinterhalt. Mit 38 Jahren scheiden die Kämpfer aus.
Erstmals seit der Gründung der Spezialeinheit war es möglich, das
"Kommando Spezialkräfte" während der harten Ausbildung zu filmen und
mit den Soldaten zu sprechen.
Dokumentation von Jörg Hafkemeyer (2000)
fotos über www.ard-foto.de
Rückfragen:  
PHOENIX-Kommunikation 
Tel: 0228/9584-193

Original content of: PHOENIX, transmitted by news aktuell

More stories: PHOENIX
More stories: PHOENIX
  • 20.10.2000 – 20:01

    Programmhinweis für Samstag, 21. Oktober 2000

    Bonn (ots) - Geheimnisse unserer Welt Neue 2-teilige Reihe 19.15 Uhr Feuer im Eis 1. Teil: Die Mammutjäger Im ersten Teil der Dokumentation zeigen die Autoren Manfred Baur und Hannes Schuler, wie sich Wissenschaftler bemühen, dem vorhandenen Knochenmaterial neue Hinweise auf Aussehen und Lebensweise des Neandertalers zu entlocken. Auch der Einsatz modernster Computertechnologie und die ...

  • 20.10.2000 – 19:58

    PHOENIX-Programmhinweis / Freitag, 24. November 2000

    Bonn (ots) - Zeitgeschichte 19.15 Uhr Das war unser Krieg 5-teilige Reihe 4. Teil: Mit Kamera und Spähwagen, 1941-1944 Als der deutsche Funkaufklärer Götz Hirt-Reger mit der 20. Panzerdivision die Grenze zur Sowjetunion überschritt, hatte er seine 16 mm Kamera dabei. Er filmte "seinen" Russland-Krieg: vom 21. Juni 1941 bis zum Rückzug deutscher Truppen im Jahre 1944. Schmalfilme hatte ...

  • 20.10.2000 – 19:56

    PHOENIX-Programmhinweis / Donnerstag, 23. November 2000

    Bonn (ots) - Gesellschaft 19.15 Uhr Nicht länger schweigen Drei kurdische Frauen auf neuen Wegen Drei ganz verschiedene Frauen, drei unterschiedliche Lebenswege, drei ungewöhnliche Temperamente: die elegante und mutige Eren Keskin, international bekannte Rechtsanwältin und Menschenrechtlerin in Istanbul. Die impulsive und optimistische Sängerin Nure aus Berlin und Serap, die durch Vergewaltigung in ...