Programmhinweis
Mittwoch, 25. Oktober 2000
Bonn (ots)
20.15 Uhr Schwerpunkt Chaos an der Börse - Boom am Ende? In den letzten Tagen fuhren die Weltbörsen Achterbahn. Aktienkurse rutschten in den Keller und erholten sich auf niedrigem Niveau. Vor allem am Neuen Markt mit Technologieaktien gab es starke Einbrüche. Viele Anleger, die sich reich gefühlt hatten, sind heute ärmer als vor ihrem Einstieg im Neuen Markt. Grund seien unter anderem der schwache EURO, die Ölpreise, die Nahostkrise, die unsichere Weltkonjunktur und die Zinspolitik. Schließlich meldete der Computerkonzern IBM und einige Konkurrenten schlechte Umsatzzahlen. Fondsmanager und Analysten rechnen inzwischen weiterhin mit einer Durststrecke, wobei sie noch vor einigen Wochen mit einem Deutschen Aktien Index (DAX) zwischen 7800 und 8000 Punkten im Herbst kalkuliert haben. Stattdessen steuert der DAX mehr und mehr auf die 6000 Punkte Marke zu. Vor 13 Jahren im Oktober gab es schon einmal einen Einbruch in der Börse. Innerhalb weniger Stunden verlor das New Yorker Börsenbarometer 508 Punkte. Es war die größte Krise der Nachkriegszeit. Kann sich ein solcher Absturz wiederholen? Ist die Börseneuphorie am Ende? Sind Kleinanleger die Opfer der Börseneuphorie? Wer macht zur Zeit die größten Verluste? Wie geht es mit der Weltkonjunktur, dem EURO und den Zinsen weiter? Welche Rolle spielen Psychologie und Stimmungsmache?
Alexander von Sobeck diskutiert mit Joachim Goldberg, Börsenpsychologe/ Cognitrend, und Friedrich Thelen, Wirtschaftswoche.
Interessierte Zuschauer können sich über die PHOENIX-Hotline 01802 - 8217 oder per Fax 01802 - 8213 an der Diskussion beteiligen.
9.15 Uhr und 13.30 Uhr 37 Grad - Wo die Liebe hinfällt Gemischte Gefühle in Ost und West
Ost-West-Beziehungen als Ausdruck des Experiments der deutschen Vereinigung. Liebesbeziehungen, die uns deutlich machen: Mögen die Lebenserfahrungen in Ost und West auch noch so verschieden sein - ihr Widerstreit ist, wenn man ihn produktiv austrägt, keine Katastrophe, sondern eine Chance zum gemeinsamen Neuanfang. Wer hat schon im ersten Liebesrausch einer deutsch-deutschen Beziehung geahnt, dass der andere so verdammt anders ist? Kulturelle Unterschiede, verschiedenartige Sozialisationen, andersartiges Verständnis der Rollen von Mann und Frau werden in deutsch-ausländischen Beziehungen von vornherein als gegeben vorausgesetzt und hingenommen. Dass die Verschiedenheit ein Aufeinanderzugehen erfordert, die kulturellen Unterschiede eine besondere Belastungsprobe für die Beziehung darstellen werden, ist den Partnern meist schon während der ersten Verliebtheit bewusst. Doch wie gestalteten sich die Begegnungen, wenn sich im Laufe der vergangenen Jahre ein Ossi in eine Wessi, ein Wessi sich in eine Ossi verliebte? Sie sprachen doch die gleiche Sprache und waren schon kurz nach der Wende auch äußerlich nicht mehr zu unterscheiden. Aber da waren noch immer die Vorurteile auf beiden Seiten. Hier die Besser-Wessi, dort die Trottel aus dem Osten, die die neue Gesellschaftsordnung noch zu lernen hatten. Dazu die Klischees - aus der Bildzeitung, dem Fernsehen, den Stammtischen: Im Osten die sexuell freizügigeren Frauen, im Westen die angebliche Unverbindlichkeit der Beziehungen mit dem "Lebensabschnittspartner". "Ich kaufe ganz bewusst Ostprodukte, auch wenn es nicht mehr sehr viele davon gibt", sagt die ehemalige DDR-Spitzensportlerin, die nach der Wende zur ersten "Miss Germany" gekürt worden war - als erste Ostfrau im wiedervereinigten Deutschland. Sie lebt in Oldenburg und hat den Manager der Misswahlen zum Ehemann erkoren. Er meint, sie habe sich nach anfänglichen Schwierigkeiten leicht anpassen können an die westlichen "Standards". Der Steuerberater aus Westfalen, der sich nach der Wende in Erfurt niederließ und verheiratete, schätzt Ostfrauen als besonders selbständig ein. "Besserwessi" wird er heute nur noch von seiner Frau genannt. Mit großen Vorbehalten hat dagegen ein Paar in Brandenburg zu kämpfen. Seit sie sich mühsam eine eigene Existenz mit einem Reiterhof aufbauen, werden sie in ihrem Dorf als "Kapitalisten" diffamiert. Doch in ihrer Beziehung spielen Ost-West-Gegensätze längst keine Rolle mehr. Ihre Kinder bezeichnen sie als "Wossis".
Film von Gerlinde Böhm
14.00 Uhr Geizhälse
Sparen als Lebenseinstellung ist im Trend. Die Bezeichnung Geizhals und Schnorrer stört die Sparer dabei wenig, davon zeugen Internetseiten mit entsprechenden Namen. Hier breiten Experten hemmungslos ihre Sparvorschläge aus. Neben dem Internet tauschen die Geizigen ihre Erfahrungen auch in Zeitschriften und Rundbriefen aus Geldspraren ist zum Volkssport geworden, besonders bei jungen Leuten.
Film von Tilo Knops und Kirsten Waschkau
21.00 Uhr Preclous Non-Valeurs Eine illustrierte Geschichte des Wertpapiers
Non -Valeur wird ein wertloses abgelaufenes, rückbezahltes oder entwertetes Wertpapier genannt, das aus ästhetischen Gründen oder wegen seiner historischen Bedeutung ein Sammelobjekt ist. Mit der zunehmenden Elektronisierung verschwindet das gedruckte Wertpapier weitgehend. Sowohl der Käufer als auch die Banken bekommen die gehandelten Papiere nicht mehr zu Gesicht. Die 400 Jahre alte Geschichte des Wertpapiers ist illustrierte Wirtschaftsgeschichte par excellence. Es verkörpert, oft kunstvoll gestaltet, die Hoffnungen und Enttäuschungen der Geldanleger.
Rückfragen: PHOENIX-Kommunikation Tel: 0228/9584-193
Original content of: PHOENIX, transmitted by news aktuell