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Pheonix - Programmhinweis
Dienstag, 28. November 2000

Bonn (ots)

20.15 Uhr Schwerpunkt: Muss Asyl ein Grundrecht bleiben?
Der Antrag der CSU auf Änderung des Asylrechts löste eine heftige
Debatte aus. In der Schwesterpartei CDU stießen die Vorschläge auf
Widerstand. Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder will den Status quo
beibehalten. Gleichwohl gibt es quer durch die Parteien Stimmen, die
sich für eine Änderung des Asylrechts aussprechen. Hauptstreitpunkt
ist die Frage, ob das Asylrecht ein im Grundgesetz verbrieftes Recht
sein muss. 1949 wurde der Rechtsanspruch auf Asyl vor dem Hintergrund
der politischen Verfolgung im Nationalsozialismus in das Grundgesetz
aufgenommen. Bereits zu Beginn der 90er Jahre gab es eine erhitzte
Debatte über das Recht auf Asyl, die zu einer Grundgesetzänderung,
dem sogenannten Asylkompromiss, führte. Deutschland gilt als Land mit
dem liberal-sten Asylrecht und der rigidesten Asylpraxis mit einer
niedrigen Anerkennungsquote. Muss Asyl ein Grundrecht bleiben? Würde
eine Änderung des Asylrechts die Zahl der Bewerber reduzieren? Wie
gut ist Deutschlands Asylrecht im europäischen Vergleich?
Martin Schulze diskutiert mit Jürgen Rüttgers, CDU, Wolfgang
Zeitlmann, CSU, Dieter Wiefelspütz, SPD, und Prof. Kay Hailbronner,
Forschungszentrum für Asyl- und Ausländerrecht Konstanz.
Interessierte Zuschauer können sich über die PHOENIX-Hotline
01802-8217 und per Fax 01802-8213 an der Diskussion beteiligen.
8.15 Uhr Odyssee für ein Zuhause
   Schicksal einer kurdischen Familie
Der Kurde Abdulhalim N. sitzt mit seinem Sohn in Abschiebehaft -
nicht zum ersten Mal. Seit Jahren ist er auf der Suche nach einem
sicheren Ort zum Leben für seine siebenköpfige Familie. Nach einer
Odyssee durch Europa haben die N's wiederholt versucht, in
Deutschland eine neue Heimat zu finden - bisher vergeblich. Unter
Folter und Todesdrohungen wurde in der Türkei gezwungen, Verwandte
und Freunde zu verraten. Wird der Richter dennoch seine Abschiebung
verfügen? Die Reportage rekonstruiert die Stationen der Flucht,
schildert die menschlichen Dimensionen von Verfolgung, Flucht und
ständigem Umhergetriebenwerden, erzählt die Geschichte einer Familie,
die nur eines sucht: Eine neue sichere Heimat.
   Film von Michael Enger
Wissenschaft und Umwelt
   19.15 Uhr Leben mit Krebs
   Die "Krebskanone" von Darmstadt - 18 Tage im Labor der Hoffnung
   Abgeschirmt in einem Waldstück bei Darmstadt liegt die
Großforschungsanstalt mit dem unvergleichlichen Namen "Gesellschaft
für Schwerionenforschung" (GSI). Meterdicke Betonwände schirmen die
gefährlichen radioaktiven Strahlen ab, die bei den Versuchen der
Atomphysiker entstehen. Sie sind auf der Suche nach dem Urknall,
schaffen neue Elemente, und quasi als "Abfallprodukt" spannender
Grundlagenforschung entstand hier in einem Labor der Hoffnung die
"Krebskanone". Hoffnung bedeutet dies allerdings bislang nur für
Menschen mit seltenen Tumoren im Kopf. Hier kommt die "Krebskanone"
der Damstädter GSI zum Einsatz. Mit ihrem "Rasterscan-Verfahren" sind
die Wissenschaftler in der Lage, Tumore gezielt Punkt für Punkt und
Schicht für Schicht zu bestrahlen, auch in der Nähe lebenswichtiger
Organe und Nerven. Eine Stunde liegen die Patienten auf dem
Bestrahlungstisch, den Kopf mit einer enganliegenden Maske fixiert.
Die einzige Verbindung mit der Außenwelt ist der Panikknopf in der
Hand. Fast 20 Jahre hat es gedauert, bis die biophysikalischen und
technischen Grundlagen erforscht waren. Noch ist es ein klinischer
Versuch mit bisher 48 Patienten, bei dem das Deutsche
Krebsforschungszentrum, die radiologische Klinik der Universität
Heidelberg und die Darmstädter Wissenschaftler zusammen arbeiten. Die
Autoren konnten erstmals Patienten von der Vorbereitung im Deutschen
Krebsforschungszentrum bis zum Abschluss der rund drei Wochen
dauernden Therapie begleiten und Einblicke in die Arbeit der Ärzte
und Atomphysiker erhalten.
Film von Hannes Karnick und Wolfgang Richter
   Fotos über www.ard-foto.de
Rückfragen:  
PHOENIX-Kommunikation                             
Tel: 0228/9584-193

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