Feiertags- Programmhinweis
Freitag, 29. Dezember 2000
Bonn (ots)
Das waren die 80er-Jahre
11.15 bis 20.00 Uhr Album '81 bis '89
Seit nunmehr zwanzig Jahren sendet das ZDF jedes Jahr zum Jahresausklang in "Album - Bilder eines Jahres" einen Bilderbogen der wichtigsten Ereignisse des vorangegangenen Jahres. Der renommierte TV-Journalist Karlheinz Rudolph lässt in "Album '81 bis '89" nationale und internationale Höhe- und Wendepunkte in Politik, Gesellschaft, Sport, Wissenschaft und Umwelt noch einmal Revue passieren und erinnert daran, was die Welt in den 80-er Jahren bewegte.
20.15 Uhr Deutschlandspiel 1. Teil: Auf die Straße! Dokudrama in zwei Teilen von Hans-Christoph Blumenberg (2000)
Am 6. Oktober, dem Vorabend des 40. Geburtstags der DDR, fliegt Michael Gorbatschow nach Berlin. Er weiß, dass dies kein normaler Höflichkeitsbesuch sein wird. Erich Honecker hält nichts von Glasnost und Perestroika, auch wenn ihm die "Gorbi, Gorbi"-Rufe seines Volkes nicht entgehen. Als Gorbatschow am Abend des 7. Oktober seinen Besuch verärgert vorzeitig abbricht, weil der starrsinnige Alte zu keinerlei Reformen zu bewegen ist, prügeln auf den Straßen Ostberlins bewaffnete Einheiten die friedlichen Demonstranten am Prenzlauer Berg und anderswo nieder. Mehr zufällig gerät auch die junge Fernsehmoderatorin Viktoria Herrmann in die Prügelszenen. Sie arbeitet für das neue Jugend-Magazin "ELF 99", das eigentlich gegründet worden war, um rebellische Tendenzen linientreu abzufedern. In den Oktoberwochen entdecken die jungen TV-Journalisten allmählich die Lust am Widerstand. Nach Honeckers Sturz am 17. Oktober werden die Beiträge von "ELF 99" immer kritischer und führen indirekt zum Sturz des mächtigen Gewerkschaftsbosses Harry Tisch. In der Redaktion herrschen weiter Spannungen zwischen Parteigängern der SED und Sympathisanten der Bürgerrechtsbewegung. Auch die Bürgerrechtler und Videofilmer Aram Radomski und Siegbert Schefke, die für westliche Fernsehsender heimlich die großen Montags-Demonstrationen in Leipzig am 9. und am 16. Oktober im Bild festhalten, spielen eine Rolle in dieser deutschen Revolution, die nicht zuletzt eine Medien-Revolution ist. "Deutschlandspiel" erzählt auch von der Macht der Bilder. Die Lage spitzt sich am 9. Oktober, dem "Tag der Entscheidung" in Leipzig, zu. Während die Staatsführung schon Pferdeställe für gefangene Demonstranten vorbereitet, während hinter verschlossenen Türen eine kleine Koalition aus Bürgerrechtlern und SED-Sekretären um den Gewandhaus-Kapellmeister Kurt Masur den Machthabern eine friedliche Lösung abzuringen versucht, versammeln sich die Menschen in den Kirchen. 70.000 sind es schließlich, die auf dem Leipziger Ring für die Freiheit demonstrieren. In den Seitenstraßen steht die Staatsmacht, schwer bewaffnet, und die Demonstranten - auch Frauen und Kinder - müssen damit rechnen, dass es zu einem Blutbad kommt, wie zuvor auf dem Pekinger Platz des Himmlischen Friedens. Dass die Leipziger dennoch auf die Straße gehen, voller Angst, voller Mut, ist ihr Heldentum. Schließlich werden die Polizeitruppen zurück gezogen. Das "Wunder von Leipzig" markiert den Durchbruch der friedlichen Revolution.
Mit Sir Peter Ustinov, Udo Samel, Peter Sodann, Nicole Heesters, Rudolf Wessely und Lambert Hamel
Anschließend Diskussion
2. Teil "Eilig Vaterland" morgen, 30. Dezember, 20.15 Uhr
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