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FEIERTAGS- PROGRAMMHINWEIS
Samstag, 30. Dezember 2000

Bonn (ots)

Das waren die 90er-Jahre
   9.00 bis 20.00 Uhr 
   Album '90 bis '99 - Bilder eines Jahrzehnts
Jedes Jahr zum Jahresausklang sendet das ZDF in "Album - Bilder
eines Jahres"  einen Bilderbogen der wichtigsten Ereignisse des
vorangegangenen Jahres. Renommierte TV-Journalisten - Gert Anhalt,
Eberhard Piltz und Helmut Reitze -  lassen darin nationale und
internationale Höhe- und Wendepunkte in Politik, Gesellschaft, Sport,
Wissenschaft und Umwelt noch einmal Revue passieren und erinnern
daran, was die Welt bewegte. Schlaglichter  werden u.a. geworfen auf
den Golfkrieg 1991, die Vereidigung Bill Clintons als neuer
US-Präsident 1993,  die französischen Atomversuche im Südpazifik
1995, der Regierungswechsel in Deutschland 1998 und der Kriegseinsatz
in Jugoslawien 1999.
PHOENIX sendet nonstop von 9.00 bis 20.00 Uhr ein Jahrzehnt
deutsche und internationale Geschichte - in zehn Folgen "Album '90
bis '99".
20.15 Uhr Deutschlandspiel
   2. Teil: Eilig Vaterland!
Nach dem Fall der Mauer beginnt das internationale Tauziehen um
die deutsche Frage. "Falken" in den eigenen Reihen provozieren
Gorbatschow mit Falschmeldungen: Es bestehe die Gefahr, dass
Sowjeteinrichtungen von der aufgebrachten Menge in Ost-Berlin
gestürmt würden. Die Panzer bleiben in den Kasernen. Die DDR bekommt
eine neue Regierung. Hans Modrow wird Ministerpräsident einer
Koalitionsregierung, die SED muss die Macht teilen. Bonn ergreift die
Initiative. Ausgelöst von einem informellen Besuch des sowjetischen
Deutschland-Experten Nikolai Portugalow bei Kanzler-Berater Horst
Teltschik entsteht der Eindruck, die Sowjets seien bereit, über die
Einheit zu reden. Kohl überrascht Moskau, aber fast noch mehr die
westlichen Verbündeten mit dem Zehn-Punkte-Programm zur deutschen
Einigung. In Paris ist man verstimmt, in London verärgert.
Wiedervereinigung der Deutschen, da sind sich der französische
Präsident François Mitterand und die englische Premierministerin
Margaret Thatcher beim EG-Gipfel in Straßburg einig, das kann warten.
Während London versucht, den deutschen Einheitszug zu bremsen,
steuert Frankreichs Ministerpräsident Mitterand zunächst einen
Schlingerkurs. Ein diplomatisches Ränkespiel beginnt, nur
US-Präsident George Bush signalisiert Unterstützung für Bonn.
Der Schlüssel zur Einheit aber liegt in Moskau. Gorbatschow
befindet sich im Zangengriff zwischen Befürwortern und strikten
Gegnern der "Perestroika".
"Deutschlandspiel" zeigt, auf welch schwankendem Boden sich der
Kreml-Chef damals bewegte: Zum ersten Mal überhaupt räumt
Ex-Gorbatschow-Berater Valentin Falin ein, dass schon im Laufe des
Jahres 1990 akute Putschgefahr drohte - von Seiten der Hardliner in
der Sowjetarmee. Die Westgruppe der Streitkräfte in der DDR,  war im
Falle einer deutschen Einigung der große Verlierer. So reifte der
Plan hoher Militärs, Gorbatschow in die DDR einzuladen, ihn dort zu
verhaften, nach Moskau zu bringen und zu entmachten. Erstmals bezeugt
ein hoher Sowjetfunktionär einen solchen Plan.
In welcher Atmosphäre jene Verschwörung gedieh, vermitteln
Spielszenen.
Nach Kohls Februar-Besuch in Moskau, wo Gorbatschow das
grundsätzliche Signal zur Einheit gibt, spitzt sich alles auf die
Frage zu, welchem Bündnis ein vereinigtes Deutschland angehören soll.
Der Durchbruch gelingt beim amerikanisch-sowjetischen Gipfel Ende
Mai/Anfang Juni in Washington. Condoleezza Rice, Kreml-Expertin der
amerikanischen Regierung, berichtet von der dramatischen Konferenz,
bei der Gorbatschow zum Entsetzen einiger seiner Berater plötzlich
der NATO-Zugehörigkeit des vereinten Deutschlands zustimmt. Für
Valentin Falin ist Gorbatschows Verhalten bis heute Kapitulation und
Rätsel zugleich.
Mit Sir Peter Ustinov, Udo Samel, Peter Sodann, Nicole Heesters,
   Rudolf Wessely und Lambert Hamel
   Dokudrama von Hans-Christoph Blumenberg (2000)
   fotos über www.ard-foto.de
21.45 Uhr Diskussion zum  Deutschlandspiel
23.30 Uhr Hillbrow Kids
"Einst lebte eine Familie ... Mutter und Vater waren ganz normale
Menschen, wie du und ich, aber aus irgendeinem Grunde waren ihre
Kinder anders...", erzählt eine alte Frau und beobachtet das Leben
der Straßenkinder in Johannesburg. Die Kinder sind anders als ihre
Eltern, nicht mehr bereit zu ertragen, zu verzichten, zu verlieren.
Allein, ganz auf sich selbst gestellt, kämpfen sie auf den Straßen um
ein besseres Leben. Jane sucht verzweifelt nach ihrem Kind. Vusi
arbeitet für ein Fahrrad. Silas hat furchtbare Zahnschmerzen. Bheki
schaltet die Realität durch Überdosen an Glue aus. Und Shadrack?
Shadrack gibt niemals auf. Er würde sich und Tausenden von
Straßenkindern in Johannesburg ein neues Zuhause geben, sie von den
Drogen wegbringen und in die Schule schicken. Er würde die Politik
seines Landes in eine soziale verwandeln, wenn er Präsident wäre.
Aber niemand hört ihm zu. Ihm nicht und auch nicht den anderen.
Sie stammen aus den Townships, wo es die Regierung Mandelas noch
längst nicht vermocht hat, die Spuren des vergangenen
Apartheidregimes zu verwischen. Armut, Arbeitslosigkeit, zerrüttete
Familienverhältnisse und Brutalität trieben sie auf und davon, um in
einer Großstadt wie Johannesburg ihr Glück zu suchen. 
   Dokumentarfilm von Jacqueline Görgen und Michael Hammon (2000)
1.00 Uhr Im Bauch der Stadt
   Über die Hallenmenschen im Großmarkt
3 Uhr nachts, ein paar Nachtschwärmer nehmen den letzten Absacker,
Taxifahrer warten auf müde Kunden. Frankfurt am Main schläft. Aber
nicht überall. Auf dem Großmarkt zum Beispiel brodelt das Leben.
"Ameisen" flitzen durch die Gegend. Höllenfahrer, wie Aziz aus der
Türkei, lenken diese Elektrokarren durch die engen Gänge der Halle,
transportieren Ware in mörderischem Tempo von A nach B. "Auf dem
Großmarkt musst du deine Augen immer überall haben, sonst bist du
verloren", sagt er. Damit sechs Millionen Menschen der Riesenstadt
und des Umlandes täglich mit Obst und Gemüse versorgt werden, sind
1500 Menschen auf den Beinen, die Hallenmenschen - unbemerkt, immer
dann, wenn die Stadt noch schläft. Der Großmarkt - Bauch der Stadt.
Die ersten Geschäfte des Tages sind schnell gemacht. Erdbeeren sind
wie immer vor einem Feiertag der Renner; roter Paprika ist gesucht,
aber sündhaft teuer. 100 DM für fünf Kilo aus Holland, das haut
selbst alte Hasen um. Wie soll man diese Preise den Verbrauchern
erklären? Und was, wenn man auf der Lieferung sitzen bleibt, weil
keiner kauft? Also verzichten die Händler auf rote Ware, bieten
grünen Paprika an, der ist wesentlich preiswerter. Die Zeiten der
dicken Geschäfte sind vorbei. Die großen Handelsketten machen den
Hallenmenschen das Leben schwer. Ihre Geschäfte gehen am Großmarkt
vorbei, sie kaufen direkt beim Hersteller. Aber obwohl die Zeiten
schlechter geworden sind, für viele ist der Großmarkt das Zuhause.
"Wer einmal hier drinsteckt, der kommt nicht mehr raus", sagen sie.
An die Arbeitszeit von Mitternacht bis Mittag oder sogar noch länger
gewöhnt man sich. Wichtig ist nur, dass die Familie mit zieht und mit
arbeitet. Und so gibt es unter den 200 Händlern auf dem Frankfurter
Großmarkt viele alteingesessene Familienbetriebe.
Film von  Ulrike Angermann (2000)
Rückfragen: 
PHOENIX-Kommunikation 
Tel: 0228/  9548-193

Original content of: PHOENIX, transmitted by news aktuell

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