+++Preview verfügbar+++ Präses Schneider: Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich dringend überwinden
Mögliche Proteste gegen Papst legitim
Bonn / Berlin (ots)
Präses Nikolaus Schneider, Vorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschlands, warnt im PHOENIX-KAMINGESPRÄCH (Ausstrahlung am Sonntag, 04. September, 13.00 Uhr) vor zunehmenden sozialen Spannungen in der Welt: "Dieses monströse Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich ist ein permanenter Grund für Gewalt, Konflikte und Krieg. Das müssen wir dringend überwinden." Globalisierung sei dabei nichts Schlechtes. Es bedürfe aber Regeln zur Sozialisierung und Zivilisierung der Wirtschaft. "Es ist sonst Hauen und Stechen. Diese Form von Wirtschaften ist zerstörerisch. Davon profitieren nur einige wenige, der ganze Rest zahlt zu, dies kann nicht sein."
Schneider forderte weiterhin eine Regulierung der Finanzmärkte: "Eine Finanztransaktionssteuer, auch in unserem Land, auch alleine, das geht. Ich glaube nicht, dass dann alles abzieht." Da könne man eine Menge national regeln, so dass sich bestimmte Formen des Wirtschaftens nicht mehr lohnen würden, so Schneider weiter.
Zur Diskussion um die Rolle der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen sagte Schneider: "Wir brauchen eine Debatte über die Veränderung unseres Grundgesetzes, damit die rechtlichen Grundlagen ordentlich geregelt sind." Darin sollte geklärt werden, unter welchen Gesichtspunkten militärische Gewalt gerechtfertigt ist. "Denn es gibt eine zügellose Gewalt, die man am Ende gar nicht anders eindämmen kann als mit Gewalt."
Mögliche Proteste während des Papstbesuches Ende September sieht Präses Schneider als legitim an. Den Menschen müsse die Gelegenheit gegeben werden, ihren Protest auszudrücken. "Der Protest braucht aber Formen, die das Maß nicht verlassen. Er kann klar und deutlich sein, aber er muss den Respekt noch bewahren," so Schneider.
Außerdem spricht Präses Nikolaus Schneider im PHOENIX-KAMINGESPRÄCH über die Rolle der Medien in der Gesellschaft, gesellschaftliche Werte, interkonfessionelle Ehen, die Anschläge vom 11. September und die Perspektiven der Ökumene in Deutschland.
Wiederholung: Sonntag, 04. September 2011, 24.00 Uhr
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