Erzbischof Zollitsch: Ermutigung der Ökumene durch Papstbesuch/ Proteste legitim
Bonn/ Berlin (ots)
Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, verspricht sich vom Papstbesuch eine "Ermutigung der Ökumene. Dass der Papst sagt, ja, geht den Weg weiter in der praktischen Zusammenarbeit." Im PHOENIX-Interview betonte Zollitsch, wie wertvoll die Treffen mit der Evangelischen Kirche seien und kündigte ein Signal des Papstes in der Luther-Dekade an. "Der Papst wird auch inhaltlich einiges zur Ökumene sagen. Ich gehe davon aus, dass das, was er zu Martin Luther sagen wird, und wie er ihn beurteilen wird, dann auch die Leute sehr wachsam hören werden," so Zollitsch weiter.
Mit Blick auf die geplanten Demonstrationen in Berlin bemerkte Zollitsch: "In einer Demokratie hat jeder das Recht seine Meinung auch zu sagen." Zollitsch erwarte jedoch mehr Verständnis für "einen Mann der als Gast da ist." Und er fordert,"zuerst mal zuzuhören, bevor wir schon wissen, wogegen wir sind."
Zum Boykott der Papstrede im Bundestag meinte der Erzbischof, er respektiere es, wenn Abgeordnete sagen, sie wollen nicht dabei sein. Für ihn sei es aber eine Sache des Anstandes,"dass man dann auch hingeht und hört, was der Papst sagt." Aber er hofft, dass diese Abgeordneten sich dann später "genauer anschauen, was der Papst sagt, und vielleicht auch spüren, es wäre besser gewesen, wir wären da gewesen," so Zollitsch.
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