PHOENIX-Programmhinweis - ERSTAUSSTRAHLUNG - Algerien - Die Angst ist ein Gefängnis - Mittwoch, 25. Januar, 21.45 Uhr
Bonn (ots)
In Algerien ist der 'arabische Frühling' fast unbemerkt vorbeigezogen. Zu Beginn des Jahres 2011 gab es zwar Demonstrationen gegen die extrem hohe Arbeitslosigkeit, gegen die schlechten Lebensbedingungen und gegen die zu hohen Lebensmittelpreise. Doch das Regime schlug den Aufstand nieder und versprach Reformen. Bis heute sind sie nur zum Teil umgesetzt. Die Armut im Land ist geblieben und die Jugend hat noch immer keine Perspektive.
Viele Algerier kehren ihrem Land den Rücken: die einfache Bevölkerung aber auch die Intellektuellen. Einer, der mit seinen Büchern versucht aufzurütteln, ist aber geblieben: Boualem Sansal. Seine Bücher werden in Algerien nur unter der Hand verkauft. Außerhalb des Landes werden jedoch seine Schriften mit viel Aufmerksamkeit gelesen. Im Herbst 2011 wurde Sansal mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.
Sein Land sei in einer Angststarre, so beschreibt Sansal den Zustand in Algerien. Das Regime übe große Kontrolle aus, lasse wenig Freiräume. Zudem bereichere sich die Machtelite. Reichtum aus den üppigen Erdöl und Erdgasvorkommen ginge nicht an die Bevölkerung weiter. Es gebe kein Zusammenspiel zwischen Volk und Staat. Radikalislamische Strömungen störten eine demokratische Entwicklung - auch Frauenrechte würden zunehmend beschnitten.
Dokumentation von Annekarin Lammers, PHOENIX 2012
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