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PHOENIX PROGRAMMHINWEIS
Donnerstag, 22. Februar 2001
Karnevals-Sonderprogramm

Bonn (ots)

14.15 Uhr Körperfieber
   48 Stunden auf der Love Parade
Zwei Cliquen, eine aus Baden-Württemberg, eine aus Sachsen,
reisten 2000 zum ersten Mal zur Love Parade nach Berlin. Beide
Cliquen haben mit Drogen und Alkohol nichts im Sinn. Sie leben
ziemlich unauffällig in ihrem Milieu als Schüler/innen, Studenten
oder Lehrlinge. Jede Gruppe fing mit einer Kamera die Eindrücke ein,
die während der 48-Stunden-Party auf sie einwirkten.
   Parallel dazu beobachtete ein professionelles Drehteam die
Jugendlichen die drei durchwachten Nächte und zwei durchtanzten Tage
lang. Der daraus entstandene Film gibt einen vorurteilsfreien
Einblick in eine fremde Welt, eine Szene, die aufgrund des großen
Zulaufs und öffentlichen Interesses von gesellschaftlicher Bedeutung
ist.
Dokumentation von Sibylle Trost (2000)
Im Anschluss:
   14.45 bis 18.30 Uhr PHOENIX VOR ORT
   Berlin: Love Parade 2000
Gesellschaft
   19.15 Uhr Jugend heute
   Todes-Spiele
   Wenn Computer-Bilder Wirklichkeit werden
Ein Abend im Mai 1995. Der Familienvater Werner K. ist mit seinem
Wagen auf dem Nachhauseweg. Ein Fahrzeug überholt ihn. Plötzlich
Schüsse, Werner K. bricht am Steuer zusammen, wenige Stunden später
stirbt er. Die Polizei ist ratlos. Sie findet keinen Täter, kein
Motiv für diesen Mord. Ein Jahr später: Während einer
Routinekontrolle wird bei zwei Jugendlichen die Tatwaffe gefunden.
Ein abgesägtes Pump-Gun. Ein Motiv für die Tat können aber auch sie
nicht angeben. Sie sind halt so rumgefahren, haben mal draufgehalten,
ohne wirkliche Absicht -  ein Zufallstreffer. Die mögliche Vorlage
für diese Tat aber fand die Polizei bei der Hausdurchsuchung der
"Kinderzimmer". Stapelweise Gewalt-Computerspiele und Videoclips -
selbst für die Gutachter in dem Verfahren eine einzige
Horrorsammlung.
   Die Autoren Mario Damolin und Bernhard Kilian haben einen der
Angeklagten, Sascha F. , in der U-Haft kennengelernt und ihn während
der Verhandlung begleitet. Sie haben mit den Eltern und Lehrern von
Sascha F. gesprochen und sich in der Szene umgesehen, in der
gewaltverherrlichende Computerspiele als "innovative Unterhaltung"
gepriesen werden.
Dokumentation von Mario Damolin und Bernd Kilian
20.15 Uhr Kuba
   Insel der Widersprüche
Die Karibikinsel Kuba ist in der Welt vor allem bekannt durch sein
Zuckerrohr, lange Zeit größter Devisenbringer des Landes, und seinen
Tabak, aus dem die berühmten Zigarren, die Havannas, gemacht werden.
Sie ist aber auch landschaftlich sehr reizvoll, und das nicht nur an
den Küsten. Der zunehmende Tourismus beschränkt sich bisher
allerdings im wesentlichen auf die Strände im Norden und die
Hauptstadt Havanna. Dort wird den Besuchern auch ein ansprechendes
kulturelles Programm und eine angemessene Infrastruktur geboten. Die
einheimische Bevölkerung profitiert vom Tourismusboom bislang nur
wenig. Für sie ist die sozialistische Mangelwirtschaft immer noch
Alltag...
Dokumentation von Ulrike Becker  (2000)
21.00 Uhr Die Diamantenmacher
Diamant - das Härteste, Älteste und das Wertvollste, was man auf
dieser Welt besitzen kann. Über drei Milliarden Jahre im Schoß der
Erde gereift, unter unsäglichen Mühen zu Tage gefördert und zum
Brillanten geschliffen, kann nichts sein Feuer übertreffen, nichts
den geheimnisvollen Reiz, der von einem Besitz ausgeht. Gekrönte
Häupter tragen und trugen ihn als unverkennbares Zeichen ihres
Standes und nach wie vor erfordert sein Erwerb beträchtliche
Barschaft. Doch dieses Vermögen könnte bald billiger werden:
Diamantenmacher sind heute nahe daran, hochkarätige, lupenreine
Exemplare herzustellen. Grund genug für Diamantenschürfer und
-händler nervös zu werden. Zumindest gilt es, sich gegen die schwer
identifizierbaren "Plagiate der Natur" zu wappnen und geeignete
Nachweismethoden zu entwickeln. Der Film zeigt neben einem Blick in
die Geschichte der Materialforschung und ins
wissenschaftlich-technische Know-How rund um den reinen Kohlenstoff
in seiner edelsten Form ein "modernes" russisches Diamanten-Labor -
finanziell von findigen US-Geldgebern unterstützt - und dessen
erfolgreiche Arbeit auf dem Weg zum lupenreinen Synthese-Diamanten.
Ist bald der Jedermann-/-frau-Brillant ante portas und mit ihm das
Ende der feinen Art, sich luxuriös zu schmücken und zugleich
"kunstvoll" Geld anzulegen.
   Film von Adrian Pennink
21.45 Uhr Knochenjob im Schnee
   Mit Pistenrettern im Skigebiet
Trotz Lawinen und Seilbahnkatastrophen der Wintertourismus ist und
bleibt bei den Urlaubern beliebt. Selbst wenn in einigen Skiorten die
Geschäfte nicht so gut laufen wie früher, in Ischgl "brummt" das
Geschäft. Eine prächtige Skiarena, eine perfekte Skischaukel, die den
Tiroler Ort mit der Schweiz verbindet, eine gigantische
Tourismusindustrie, immer größere und exklusivere Hotels, immer mehr
Après-Ski-Möglichkeiten. Ski und Unterhaltung - das scheint das
Erfolgskonzept, wobei offen bleibt, was letztlich wichtiger ist.
Mittendrin: Die Pisten- und Bergrettung. Die Männer haben all das
auszubaden, was so ein Urlaub in den winterlichen Alpen mit sich
bringt: Verdrehte Knie, gerissene Bänder, gesplitterte Knochen -
Alltag in ihrem Geschäft. Sie leisten Erste Hilfe, bandagieren,
alarmieren, transportieren. Oft ist es Leichtsinn,
Selbstüberschätzung oder die Lust am unkalkulierbaren Risiko, welche
die Urlauber in Gefahr bringen. Leichte Fälle werden vor Ort
verarztet, mittlere per Gondel zum Dorfdoktor gebracht, schwere mit
dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen - die Kehrseite des
fröhlichen Treibens auf den Pisten. Schlägt die Natur zu, kommt die
Bergrettung ins Spiel - Lawinenübungen sollen im Ernstfall eine
schnelle und perfekte Hilfe garantieren. Trotz aller Technik bleiben
Suchhunde das probateste Mittel.
Pisten- und Bergrettung arbeiten Hand in Hand - alles für den Gast
natürlich, denn der soll sich amüsieren. An Gefahren soll er nicht
denken, denn die Riesengaudi ist ein Riesengeschäft.
Über den Alltag im Skitrubel, auf der Piste, an der Eisbar, beim
Après-Ski - und vor allem über die Männer, die in Notfällen schnell
und selbstlos Hilfe leisten, berichtet Peter Sydow.
22.15 Uhr Die Drittfrau
   Eine Deutsche in Westafrika
Gudrun gehörte der 68er Bewegung an. Auf Demonstrationen kämpfte
die Gießenerin jahrelang u.a. für die Gleichberechtigung der Frauen.
Seit 1991 lebt sie in einem senegalesischen Fischerdorf - als dritte
Nebenfrau von Pap, einem Schwarzafrikaner vom Stamm der Mandingos.
Von einem Mann abhängig zu sein, ihn sogar mit anderen Frauen teilen
zu müssen - das hätte Gudrun sich früher nicht vorstellen können.
Heute sagt sie: "Es gibt Millionen Gründe dagegen, das weiß ich, aber
es gibt auch eben einen ganz dicken Grund dafür, ich liebe ihn, und
ich bin dankbar, dass ich das ausleben darf!"
Heidi und Bernd Umbreit haben Pap, seine drei Frauen und seine 16
Kinder in Westafrika besucht und eine Großfamilie kennen gelernt, die
europäischen Vorstellungen vom Zusammenleben völlig zuwider läuft.
Ist es Gudrun gelungen, sich in den afrikanischen Kulturkreis und die
Rolle als eine von drei Frauen einzufügen? Wie ist das Verhältnis
zwischen ihr und den beiden anderen Frauen? Hat sie ihren Entschluss
bereut oder würde sie ihn heute wieder fassen?
   Film von Heidi und Bernd Umbreit
23.52 Uhr Harley in Havanna
Aufgrund des amerikanischen Embargos gelangen kaum neue Autos und
Motorräder auf die Insel Kuba. So müssen eben die Maschinen der
Fünfziger Jahre auch heute noch laufen. Die Fans der Harley-Davidson
treffen sich jede Woche und führen ihre Motorräder vor. Die Maschinen
werden liebevoll gepflegt und in Handarbeit repariert. Fehlende
Ersatzteile müssen selbst hergestellt werden. Wegen des Mangels an
Benzin bleibt das gute Stück unter der Woche meist in der Garage.
Aber am Wochenende macht der Harley-Club Ausflüge. Heute geht es zum
Ferienpark, obwohl die 100 Kilometer bis dorthin die betagten
Maschinen schon auf eine harte Probe stellen. Nach etlichen
Bastelarbeiten ist klar: Ankommen wird man heute nicht mehr. Aber
darum geht es dem Harley-Club ja auch gar nicht.
Rückfragen: 
PHOENIX-Kommunikation Tel: 0228/9584-193

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