Phoenix-Programmhinweis
Montag, 5. März 2001
Bonn (ots)
9.15 Uhr und 13.30 Uhr Nur Härte zählt Wenn Jugendliche mit Gewalt leben
Tina hatte keine Chance. Als das 17jährige Mädchen nach einer Party mit einer Freundin nach Hause ging, begegneten ihr drei junge Männer. Tina und ihre Freundin versuchten noch, die Straßenseite zu wechseln, aber es war zu spät. Einer der drei zog eine Pistole aus der Tasche, pöbelte die beiden Mädchen an und trat dann zu. Tina und ihre Freundin flogen in ein Gebüsch, wurden weiter geschlagen und getreten. Die Freundin flüsterte Tina noch zu: "Beweg dich nicht!" Dann zogen die Schläger ab. Tina kannte die Männer nicht. Sie kann sich diesen Überfall bis heute nicht erklären. Auch die Brutalität, mit der die Täter zuschlugen, kann das Mädchen nicht begreifen. Jochbein und Kiefer wurden durch die Tritte der metallverstärkten Springerstiefel mehrfach gebrochen. Nur mit Mühe konnten die Ärzte Tinas Augenlicht retten. Der Überfall auf Tina ist nur der vorerst letzte in einer Reihe von Gewalttätigkeiten, die sich in Sachsen ereignet haben. Dabei wird ein Muster deutlich: Jugendliche, die sich der rechten Szene zuordnen, versuchen, ihnen missliebige Ereignisse oder Personen mit Gewalt einzuschüchtern. Der Film schildert die Ereignisse der letzten Monate und geht den Ursachen der Auseinandersetzungen und Gewalttätigkeiten nach. Der Bericht zeigt auch, wie die Menschen und die Institutionen in den betroffenen Gemeinden reagieren und welche sozialen Einrichtungen die argumentative Auseinandersetzung mit den Jugendlichen suchen.
Film von Nadja Frenz und Michael Richter
14.00 Uhr Oberhausen
Oberhausen ist die Wiege des Ruhrgebiets. 1758 entstand hier die erste Eisenhütte an der Ruhr. Heute gehören Kohle und Stahl der Vergangenheit an. Die "Neue Mitte" mit Europas größtem Freizeit- und Einkaufszentrum hat der Stadt ein neues Image gegeben. Doch die Zeugnisse der industriellen Blütezeit werden lebendig gehalten. Mit den "Missfits" hat sich Tim Lienhard ins alte und neue Oberhausen aufgemacht.
Film von Tim Lienhard
Wissenschaft und Umwelt 18.30 Uhr Schatten des Urwalds Eine Reise durch die Elfenbeinküste
Auch in Westafrika kämpft der Regenwald ums Überleben. Zu rigoros wurden in den letzten Jahrzehnten die Urwaldriesen gerodet, mit allen negativen Folgen für Tiere, Pflanzen und das Klima. So ist zum Beispiel an der Elfenbeinküste nur noch ein 5500 Quadratkilometer großes Stück Urwald übrig geblieben, ein Bruchteil vom einst riesigen, immergrünen Tropengürtel entlang des Äquators. Es ist eines der letzten Urwaldreservate Westafrikas und heute ein Nationalpark, der von der UNESCO zu einem Naturdenkmal der Welt erklärt wurde. Zum Schutz der Pflanzen und der hier lebenden seltenen Tierarten trägt ein deutsches Entwicklungshilfeprojekt bei, das unter anderem ein kleines Ökotourismus-Camp unterhält und den Einheimischen Alternativen zu Wilderei im Wald und Rodung der kostbaren Bäume anbietet.
Film von Michael Weber
Porträt 19.15 Uhr Exportschlager Aenne Burda - Mode für Millionen
Aenne Burda, inzwischen über 90 Jahre alt, gehört zu den erfolgreichsten Geschäftsfrauen Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit ihren Modezeitschriften eroberte sie nicht nur den deutschen Markt sondern Leserinnen weltweit - vor allem in Asien und Russland. Sie kauften sich die Zeitschriften "Burda Moden" in erster Linie wegen der Schnittmuster, die jedem Heft beigefügt sind.
Der Film schildert die außergewöhnliche Persönlichkeit und Karriere dieser Frau, die von sich selbst sagt: "Ich wollte alles erreichen". Wie das geschah, erzählen Aenne Burda selbst und Angehörige wie Sohn Hubert, enge Mitarbeiterinnen und Freunde wie Hans-Dietrich Genscher, Joachim Fuchsberger und Uschi Glas.
Film von Kathrin Pitterling
fotos über www.ard-foto.de
21.00 Uhr Leere Ställe - neue Hoffnung? BSE und die Folgen
Als im Januar bei einer Kuh aus dem Stall von Jörg Gabriel BSE festgestellt wurde, brach für den Bauern und seine Familie eine Welt zusammen. Nie hätte er gedacht, dass es ausgerechnet ihn erwischt, das erkrankte Tier wurde schließlich auf seinem Hof in Wangen geboren und bekam nie Tiermehl. Jedenfalls haben ihm das seine Futtermittelhersteller so gesagt.
Wenige Tage nach dem Befund war der Stall leer. Die gesamte Herde getötet - über 100 Tiere - wegen eines kranken Tieres, wie sich hinterher herausstellt. Seither haben alle Angst in Wangen. Viele Landwirte geben ihr Milchvieh nicht zum Schlachten: Was nicht kontrolliert wird, kann kein BSE haben. Die Bauern fühlen sich verraten und diffamiert.
Jahrelang war in der Agrarpolitik der Weltmarkt die Orientierung. Jetzt die Kehrtwendung: Abkehr von der Hochleistungs-Landwirtschaft. Die Verbraucher haben den konventionellen Landwirten das Vertrauen gekündigt. Ob in der Dorfkneipe, beim Metzger oder gar in der Schule, überall Angst vor BSE. Bauer Gabriel reinigt seinen leerstehenden Stall, er will weitermachen, neues Vieh kaufen, nochmal von vorne anfangen.
Aber das Risiko, dass wieder eine "BSE-Kuh" in den Stall kommt, bleibt.
Film von Volker Schwenck
21.30 Uhr Wasser für Indien
Im ehemaligen Erdbebengebiet drohen Cholera und Typhus. In weiten Teilen ist die Wasserversorgung zusammen gebrochen. Thomas Goerger hat einen Mann aus Wuppertal begleitet, de vor Ort eine Trinkwasser-Aufbereitungsanlage installiert. Film von Thomas Goerger
Rückfragen: PHOENIX-Kommunikation Tel: 0228/9584-193
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