IFO-Präsident Sinn: Schwache Länder "temporär" aus dem Euro nehmen
Zum Fiskalpakt: "Alles Geld wird genommen werden"
Bonn (ots)
Bonn/München, 21. Juni 2012 - Hans-Werner Sinn hat in der PHOENIX-Sendung IM DIALOG (Ausstrahlung am Freitag, 22. Juni 2012, 24.00 Uhr) den zeitlichen Euro-Ausschluss für wirtschaftlich schwache Staaten gefordert: "Man muss akzeptieren, dass die Länder am Rand des Euroraumes, die überhaupt nicht wettbewerbsfähig sind und es auch in absehbarer Zeit nicht werden können, den Euro temporär verlassen müssten. Ich stelle mir so etwas wie eine Umbewertungs-Phase - eine Art Reha-Klinik - für diese Länder vor." Betroffene Länder wie Griechenland und Portugal hätten dann die Möglichkeit, "ihre eigene Währung abzuwerten, Reformen durchzuführen und dann mit einer Perspektive wieder in den Euro zurück zu kommen", so der Ökonom.
Den europäischen Fiskalpakt sieht Sinn skeptisch: "Man kann nicht sagen 'Hier ist das Geld. Wir geben euch die goldene Kreditkarte', dann aber gleichzeitig sagen, man darf sie nicht nehmen. Das ist bislang die europäische Rettungspolitik mit dem Fiskalpakt. Und die wird nicht funktionieren. Alles Geld, das wir jetzt auf den Tisch legen, wird auch genommen werden."
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