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PHOENIX

Ostersonderprogramm
Programmhinweise
Mittwoch, 11. April 2001

Bonn (ots)

14.00 Uhr Tödliche Liebe
   Schicksale islamischer Frauen in Pakistan
Tag für Tag werden in Pakistan Frauen getötet oder in Brand
gesetzt - von jenen, die sie nach islamischen Recht eigentlich
schützen sollen - von den Ehemännern, Brüdern, Vätern.
Frauen im Islam, ein Reizthema, kontrovers diskutiert sowohl im
Westen als auch von den Betroffenen selbst. Dieser Film wirft ein
Schlaglicht auf die Situation von Frauen in Pakistan, einem Land, in
dem der islamische Fundamentalismus ständig an Boden gewinnt. Es
herrscht das Gesetz der "Purdah", der Ausgrenzung von Frauen aus der
Öffentlichkeit. Verantwortlich für die Verbannung der Frauen sind
Stammesbräuche, vermischt mit islamischen Lehren.
"Purdah", so lernen schon kleine Mädchen, sei ein Schutz für sie.
Doch wen schützt "Purdah" wirklich, fragt Autorin Olenka Frenkiel,
die Frauen oder die Ehre der Männer?
Film von Olenka Frenkiel (2000)
14.45 Uhr Skandale, Affären, Enthüllungen
   40 Jahre politische Magazine
Das Norddeutsche Fernsehen N3 dokumentiert in seiner "Nacht der
politischen Magazine" die Höhepunkte aus 40 Jahren
Magazin-Journalismus: Rücktritte von Ministern, Lebensmittelskandale,
schockierende Bilder, brisante Enthüllungen. Zugleich waren die
TV-Magazine immer kritische Beobachter der jeweiligen Regierungen,
häufig die "letzte Instanz des enttäuschten Wählers". Moderatoren wie
Peter Merseburger, Franz Alt, Gerd Ruge, Gert von Paczensky oder
Dagobert Lindlau stehen für diese Vergangenheit. Heute sind es
Journalisten wie Patricia Schlesingr ("Panorama") oder Klaus Bednarz
("Monitor"), die beweisen, dass durch engagierte Teamarbeit immer
wieder spannende, häufig auch aufregende Magazine präsentiert werden
können.
Film
19.15 Uhr Weißes Gold aus Chile
   2-teilige Reihe. 1. Teil: Der Salpeterboom
Im Zentrum Hamburgs steht das Chilehaus, eines der bekanntesten
Baudenkmäler der Hansestadt. Das mächtige Kontorhaus erinnert an den
Chile-Salpeter, der als "weißes Gold" den Kaufleuten Hermann C.
Fölsch und Henry B. Sloman zu großem Reichtum verhalf.  Die beiden
brachen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in eine der
unwirtlichsten Gegenden der Welt auf: die Atacama-Wüste im Norden
Chiles. Dort war gerade der Naturdünger Salpeter entdeckt worden, der
Europa vor Hungersnöten bewahren sollte und als Rohstoff für die
Herstellung von Schwarzpulver gebraucht wurde.
Die 2-teilige Dokumentation verfolgt die Spuren von Fölsch und
Sloman, die an der Westküste Südamerikas ein Salpeter-Imperium
errichteten. Den Gewinn investierten die Kaufleute in der Hansestadt.
Chile profitierte wenig von dem Boom. Eine Massendemonstration für
die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Salpeter-Minen wurde
1907 niedergeschlagen.
Film von Robert Krieg und Monika Nolte (2000)
2. Teil "Der Weg aus der Salpeter-Krise" am Mittwoch, 18.4., 19.15
   Uhr
20.15 Uhr Ins wilde Herz Afrikas
   Legenden und Abenteuer am Niger
Die Fahrt den Niger abwärts ist wie eine Reise durch ein
Legendenbuch. Millionen Bauern leben an den Ufern des Stroms. Sie
pflanzen nicht nur Mais, Maniok und Hirse an, sondern auch Nassreis.
Nirgendwo in Afrika sind die Märkte üppiger als hier. Und nirgendwo
ist das Gemisch von Rassen, Sprachen und Kulturen verwirrender.
Über tausend Jahre alt ist die Stadt Djenne, deren Händler einst
bis zum Mittelmeer reisten und Niger-Gold gegen Stoffe aus Venedig
tauschten. Überall findet man noch Spuren einst mächtiger Reiche.
Von den Quellen des Niger nahe Sierra Leone geht die Fahrt
flussabwärts, per Frachtkahn, Auto und Flugzeug. Die Goldminen am
Oberlauf des Flusses ziehen viele Desperados und Banditen an. Das
legendäre Timbuktu versinkt  allmählich im Sand, und die Tuareg
züchten heute friedlich Kamele.
Film von Walter Heinz (2001)
21.00 Uhr Morgen in Shanghai
Shanghai soll Modellstadt für das China der Zukunft sein, das noch
in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts stärkste Wirtschaftsmacht
der Welt werden möchte. Jahrzehnte nach der Kulturrevolution ist
Geldverdienen nun das wichtigste. In den vergangenen Jahren wurden
zahlreiche Prestige-Bauwerke und tausende Türme aus Glas und Stahl
hochgezogen, die nun das Stadtbild Shanghais prägen. Das neue China
soll ein reiches China werden.
Die Dokumentation porträtiert interessante Persönlichkeiten und
zeigt die Lebensverhältnisse und die Geschichte einer Familie. Im
modernen Shanghai hat sich eine neue Generation von Chinesen
entwickelt, die sich im Internet oder in Designstudios zu Hause
fühlt. Mondäne Modeschauen oder nächtliche Streifzüge durch die
Discos zählen für sie zur Routine - undenkbar noch vor wenigen
Jahren.
Bei den einfachen Menschen auf den Märkten neben den
Wolkenkratzern ist vom neuen Reichtum noch wenig zu merken. Die in
Kaufhäusern angebotenen Konsumartikel können sich nur die wenigsten
leisten, das Hauptverkehrsmittel der meisten Menschen ist noch immer
das Fahrrad. Das Treiben in den kleinen Straßen Shanghais erinnert an
das dörfliche Leben vergangener Jahrhunderte. Dort wird deutlich,
dass der "Morgen in Shanghai" erst begonnen hat. Ein langer Weg steht
noch bevor, bis China sein Ziel erreicht und eine wirklich moderne
Wirtschaftsmacht wird.
Film
21.45 Uhr Unter Roten Fahnen
   2. Teil  Lenins Testament - Die ganze Wahrheit
Im Dezember 1922 begann Lenin, eine geheime Rede zu verfassen. Die
endgültige Version steckte er in einen versiegelten Umschlag und
wollte sie am 12. Partei-Kongress im März 1923 verlesen. Am 9. März
aber wurde er Opfer eines Anschlags. Danach konnte er nur noch
einzelne Silben äußern: "vot, vot" (hier, hier), "s'zd, s'zd"
(Kongress, Kongress).
Lenins Testament, soweit es bekannt wurde, enthielt bemerkenswerte
Aussagen. Darin kritisierte er Stalins Vorgehensweise und empfahl ,
ihn aus dem Amt des Generalsekretärs zu entfernen.
Diese Sendung beschäftigt sich mit der Wendung des Schicksals, die
Lenin um seine Rede brachte, und Stalin die Gelegenheit gab, seinen
Weg zur Macht skrupellos weiter zu verfolgen.
Film von Cenwyn Edwards
   Fotos abrufbar unter www.ard-foto.de
22.15 Uhr Preußen - Chronik eines deutschen Staates
   Teil 2, Vom Königreich zur Großmacht (1713-1786)
Der Aufstieg Preußens zur europäischen Großmacht ist unmittelbar
verbunden mit Friedrich Wilhelm I., genannt der "Soldatenkönig" und
Friedrich II., genannt "Friedrich der Große" oder der "Alte Fritz".
Friedrich Wilhelm I. baut Preußen zu einem Militärstaat mit einer
mächtigen Armee und einer effektiven Verwaltung aus. Ironie der
Geschichte: Im Königreich Preußen wimmelt es zwar bald von Soldaten,
Drill und Gehorsam beherrschen die Umgangsformen, aber in Wahrheit
ist der Soldatenkönig ein friedliebender Herrscher. In seiner
Regentschaft gibt es kaum Kriege. Dafür wird der Prügelstock zum
beliebtesten Erziehungsinstrument. Sohn Friedrich II., der als
Kronprinz dem brutalen Regiment des Vaters entfliehen wollte, ist in
seinem Wesen noch widersprüchlicher: ein Feingeist und ein absoluter
Herrscher. Bescheiden gegen sich selbst, aufgeklärt im Denken, aber
maßlos in seinem Machtstreben. Mit allen Nachbarn legt er sich an,
vor allem mit Maria Theresia von Österreich.
Film von Ute Bönnen, Axel Bornkessel, Gerald Endres und Lew
Hohmann
22.45 Uhr Zeit der Angst - Zeit der Hoffnung
   Eine Reise durch Deutschland
Orte, die man nicht vergisst: Solingen, Mölln, Guben, Dessau,
Ahlbeck. Nur eine kleine Auswahl, die Liste lässt sich ergänzen.
Düsseldorf, Berlin - Anschläge auf Synagogen. Hass auf das, was fremd
ist oder einfach nur anders. Häuser werden angezündet, Menschen
gejagt, totgetreten - Ausländer, Obdachlose.
Was ist los in diesem Land? Jeden Tag neue Meldungen über
Rechtsextremismus, über Anschläge auf Synagogen, über Gewalt und auch
über schweigende Zustimmung. Deutschland, ein Land in dem sich nicht
mehr in Frieden leben lässt?
Film von Werner Doyé (2001)
Rückfragen: 
PHOENIX-Kommunikation 
Tel: 0228/9584-193, 
eMail:  presse@phoenix.de

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