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Donnerstag, 19. April 2001

Bonn (ots)

10.00 Uhr Vineta - die versunkene Stadt
   Wie das sagenumwobene Atlantis der Ostsee vermarktet wird
Vineta, die sagenumwobene, versunkene Stadt ist wieder
aufgetaucht. Nicht auf der Insel Usedom, nicht im polnischen Wollin.
Nein, neuerdings ist Barth Vineta. Im Schlamm des Barther Boddens
sollen die Reste des einst größten Marktplatzes Europas begraben
sein. Der Barther Bürgermeister reibt sich die Hände. Die neue These
führt zu kühn4en Träumen über den Bekanntheitsgrad seiner Stadt und
ungeahnten Vermarktungsstrategien für den kleinen Ort. Am Hafen wurde
prompt ein Denkmal aufgestellt, das kleine Heimatmuseum nennt sich
seit kurzem Vineta-Haus. Und kaum zu toppen: Der Bürgermeister von
Barth hat den Namen "Vineta" vom Patentamt schützen lassen. Helle
Empörung herrschte zunächst in den Amtsstuben auf der Insel Usedom.
Denn der Sage nach ist Vineta vor 1.000 Jahren vor Koserow versunken.
Und da ist es auch auf den ältesten Landkarten zu finden.
Auch Zinnowitz will Vineta für sich. Immerhin laufen hier seit
1997 mit großem Erfolg die Vineta-Festspiele. Im polnischen Wollin
sieht man die neue These gelassen. Professor Filipowiak hat seit 50
Jahren hier nach Vineta gesucht und Erstaunliches vorzuweisen.
Richtige Schätze, riesige Hafenanlagen und Hausgrundrisse aus dem 12.
Jahrhundert sprechen für eine mächtige und reiche slawische
Handelsstadt. Alle profitieren vom neuen Vineta-Boom. Was ist dran an
dieser These? Zwei Berliner haben sie in die Welt gesetzt: Der
Frühgeschichtlicher Klaus Goldmann und der Publizist Günter Warmusch.
Seit 10 Jahren geht ihnen ds Atlantis des Nordens nicht aus dem Kopf.
Das Oderhochwasser vom Sommer 1997 brachte ihrer Meinung nach den
Beweis: Vineta sei versunken im Barther Bodden. Andere
Wissenschaftler halten die Idee für ziemlich verwegen.
   Film von Gabriela Gielow und Hella Schmidt
13.00 Uhr PHOENIX-Thema: Aufbruch in den 60er Jahren
Aufbruchstimmung in Amerika und Deutschland, Paris und Prag.
In Amerika wurde der 44-jährige John F. Kennedy zum 35.
Präsidenten der USA gewählt - eine neue Generation trat an, die
überkommenen Strukturen und Werte zu erneuern. In Deutschland war es
Willy Brandt, der alte Denkmuster aufbrach. Dem frischen Geist, der
durch die neuen Regierungen wehte, stellten sich allerdings massive
gesellschaftliche Probleme entgegen: in Amerika vor allem die
Rassenunruhen, in Deutschland Studentenproteste und beginnender
Terrorismus.
Das PHOENIX-Thema beleuchtet die unterschiedlichen Facetten des
Aufbruchs in den 60er Jahren.
Washington, 20. Januar 1961
   Der amerikanische Traum
   Bilder, die Geschichte machten - Black Power
   Köpfe Lateinamerikas: Che Guevara
   Es brennt! In Berkeley und Berlin, Paris und Prag
   Aufbruch 1968
   Prag, August 1968
   Ein Bericht zum Jahrestag des Einmarsches der Truppen des
Warschauer Paktes in die CSSR
   Kampfansage
   Zornige junge Frauen
   Wir fangen erst richtig an!
   Die sozialliberale Koalition: Rückblick auf eine Ära
   Der Visionär - Willy Brandt
Gesellschaft
   19.15 Uhr Jugend heute
   Hand aufs Herz. Videotagebuch 1999 - aufgezeichnet von Ben N. (15)
"Hand aufs Herz" beleuchtet nicht Jugendkultur anno 1999, sondern
zeigt, was ein einzelner Jugendlicher denkt, was ihn beschäftigt und
wie er ganz persönlich das ausgehende Jahrtausend erlebt hat.
Der 15-jährige Protagonist hört gerne Hiphop und verlässt das Haus
selten ohne Skateboard. Er lebt zu Hause - von den Eltern frei
erzogen. Vielleicht zu frei. Nach Gymnasium und Realschule ist er auf
einer Hauptschule gelandet. Nun möchte er sich zusammenreißen, sein
Leben wieder unter Kontrolle kriegen. Er hat Pläne: die aufgebrummten
Sozialstunden ableisten, Mathe lernen, um den Realschulabschluss zu
schaffen, zum Zahnarzt gehen, sein Zimmer weiß streichen und endlich
eine richtige Freundin finden...
Der Film ist ein spannender "Video-Rap" über Stärken, Schwächen
und Perspektiven eines Jugendlichen in Deutschland heutzutage.
Herausgegeben von Oliver Schwalbe
20.15 Uhr Expedition zur Geisterflotte
   Tauchabenteuer in Mikronesien
Mikronesien gilt als eines der spektakulärsten Tauchgebiete der
Welt. Rund um die weit im Pazifik gelegenen Inseln gibt es zahlreiche
Unterwasserattraktionen.
Der Film begleitet eine Expedition zu der sagenhaften
Geisterflotte in Truk-Lagoon.
Die Lagune gilt weltweit als Mekka der Wracktaucher. Unter dem
Codenamen "Operation Hailstone" versenkten die Amerikaner hier im
Februar 1944 über 40 japanische Kriegsschiffe. Die Wracks, darunter
Zerstörer, Truppentransporter und auch ein riesiges U-Boot, liegen
alle dicht beieinander auf dem Meeresgrund. Für Taucher besonders
faszinierend: Alle liegen so niedrig, dass sie mit einer normalen
Tauchausrüstung erforscht werden können.
   Film von Johannes Höflich
21.00 Uhr Unsterblich und perfekt
   Die genetische Revolution und ihre Folgen
Wenn man den Gentechnikern glauben darf, dann werden wir bald das
Paradies auf Erden haben. Befreit von allen irdischen Leiden schon im
Diesseits!
Autor Manfred Ladwig besucht die Labore der Gentechniker und
zeigt, wie sie an den Zellkernen und der DNA, der Matrix des Lebens,
manipulieren. Sein Fazit: In den Forschungslabors der Biologen und
Mediziner wird längst die Schöpfung nachgebessert.
Und er geht der Angst der Menschen vor den Folgen der genetischen
Revolution nach: Darf man Menschen klonen? Darf man Babys nach den
Wünschen der Eltern "zusammenstellen"? Was bedeutet ein junger
gesunder Körper in der Gesellschaft? Werden Behinderte noch weiter
ausgegrenzt? Wie steht die Kirche zur Gentechnik?
   Film von Manfred Ladwig (2000)
21.45 Uhr Unter Roten Fahnen
   6. Teil Che - Gerechtigkeit um jeden Preis?
1997 wurde an einem Skelett ohne Hände eine Autopsie durchgeführt.
Nach Meinung kubanischer  Experten waren dies die sterblichen
Überreste von Ernesto (Che) Guevara, der am 9. Oktober 1967 in
Bolivien exekutiert wurde, als er den Kommunismus in Lateinamerika
verbreiten wollte.
Um zu beweisen, dass er tot war, stellten die Kidnapper seinen
Körper zur Schau, schnitten seine Hände ab und begruben die Überreste
unter einer Flugzeug-Landebahn in Bolivien. Sie glaubten, das wäre
das absolute Ende des Mythos Che Guevara. Sie unterschätzten ihn -
sogar als Toten.
Am 9. Oktober 1967, dem Tag seiner Exekution, wurde Che zur
Legende - und unsterblich als Märtyrer.
Trotzdem war der Mensch Che ein Bündel von Widersprüchen. Der Tod
hatte ihn erst zu dem gemacht, was er heute ist. Wenn seine Feinde
ihm garantiert hätten, am Leben zu bleiben, wäre Che -  Märtyrer und
Ikone rebellischer Jugend -  möglicherweise nie entstanden.
Film von Cenwyn Edwards
Fotos abrufbar unter www.ard-foto.de oder telefonisch unter  0221
- 220  2408 und 0221 - 220 4405
Rückfragen: 
PHOENIX-Kommunikation 
Tel: 0228/9584-193

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