PROGRAMMHINWEISE
Montag, 14. Mai 2001
Bonn (ots)
20.15 Uhr Schwerpunkt Steuerreform, Rentenreform - Schröders Sieg für 2002?
Wenn die Rentenreform unter Dach und Fach ist, hat Bundeskanzler Gerhard Schröder nach der Steuerreform das zweite große Reformpaket abgeschlossen. Mit der Absicht den Reformstau zu lösen, war die Rot-Grüne Regierung 1998 angetreten. Das alles klingt sehr positiv und scheint den Weg frei zu machen für die Bundestagswahlen im nächsten Jahr. Jedoch gab und gibt es viele Stolpersteine und zahlreiche Kompromisse, auch die Tragfähigkeit und Konsequenz der Reformen sind umstritten. Und das große Wahlversprechen, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, ist auch bei weitem noch nicht erreicht.
Wie gut sind die Reformen der Regierung Schröder? Wird Schröder die nächste Bundestagswahl gewinnen? Welche Alternativen gibt es?
Martin Schulze diskutiert unter anderem mit Ulrike Mascher, Bundesarbeitsministerium, Dieter Schulte, Deutscher Gewerkschaftsbund, und Meinhard Miegel, Institut für Wirtschaft und Gesellschaft.
Interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer können sich über die PHOENIX-Hotline 01802-8217 oder per Fax 01802-8213 an der Diskussion beteiligen.
13.15 Uhr 50 Jahre DER SPIEGEL
Er wird ebenso gefürchtet wie geliebt und doch ist kein Blatt enger mit der Entwicklung der deutschen Nachkriegsdemokratie verbunden als "Der Spiegel". Sturmgeschütz der Demokratie" hat "Spiegel"-Herausgeber Augstein sein Blatt einmal genannt. Es hat Minister gestürzt, Beamte aus ihren Amtsstuben verjagt, Wirtschaftsbosse der Korruption überführt und die Tradition des investigativen Journalismus in Deutschland mitbegründet. In und mit den Krisen, die "Der Spiegel" aufdeckte, bewährte sich das junge demokratische System und hat Wurzeln geschlagen. Mit der Besetzung des "Spiegel" während der Kuba-Krise (Vorwurf: Landesverrat) wurde das Blatt berühmt und zur nationalen Institution. Dabei ist es eigentlich ein britisches Besatzungskind - hervorgegangen aus "Diese Woche", das Briten erfanden, um die Deutschen mit - richtiger - Pressefreiheit zu beglücken.
Der Bericht zeichnet die unwahrscheinliche Erfolgsgeschichte des "Spiegel" von seinen Anfängen bis heute nach und fragt: Wie behauptet er sich im Winde schärferer Konkurrenz, nachdem er sein Monopol eingebüßt hat? Ist das Nachrichtenmagazin eigentlich ein Meinungsmagazin? Wie nutzen die "Spiegel"-Chefs, mächtige Herren der Vierten Gewalt, ihre Macht?
Film von Peter Merseburger Porträt 19.15 Uhr Spuren der Macht Die Verwandlung des Menschen durch das Amt: Renate Schmidt
Die bekannte Porträt-Fotografin Herlinde Koelbl hat 1991 ihr Projekt "Spuren der Macht" begonnen. Sie wollte ergründen, wie sich Menschen verändern, die dem extremen Druck der Verantwortung und der öffentlichen Aufmerksamkeit ausgesetzt sind. Acht Jahre lang hat sie in Gesprächen und mit der Kamera die Entwicklung im Leben von Männern und Frauen dokumentiert, die in Spitzenpositionen von Politik und Wirtschaft aufgestiegen sind.
Renate Schmidt, die Protagonistin dieser Folge, hat den politischen Gipfel nicht erreicht. Nach Engholms Rücktritt wurde sie einige Zeit als Kanzlerkandidatin der SPD gehandelt. Damals verspürte sie Lust auf die Macht. "Ich bin ein Gewinnwoller. Ich freue mich königlich, wenn irgend etwas gelungen ist, und ärgere mich schweinisch, wenn etwas schief gegangen ist."
Doch Anfang Mai 1994 zog sie ihre Kandidatur zurück und entschied sich für die bayerische Landespolitik, aus der sie sich inzwischen auch zurück gezogen hat.
In "Spuren der Macht" resümiert sie: "Es darf nicht so sein, dass man überhaupt keine Leichtigkeit mehr hat."
Film von Herlinde Koelbl (2000)
Die Reihe "Spuren der Macht" ist 2000 mit der "Goldenen Kamera" , dem "Deutschen Kritikerpreis" und einer Nominierung für den Grimme-Preis ausgezeichnet worden.
Nächste Folge am Montag, 21.5., 19.15 Uhr mit Heide Simonis
21.00 Uhr Leeres Land Sterben die Deutschen aus?
Was immer die Statistiker auch als Bevölkerungsentwicklung angeben: Eine Zahl steht ziemlich genau fest: Bis zum Jahre 2030 wird die heute in Deutschland lebende Bevölkerung um 15 Millionen und bis 2050 um 27 Millionen abnehmen. Eine Entwicklung, die nicht mehr zu ändern ist, weil die Frauen, die die Kinder gebären müssten, selbst schon nicht mehr geboren wurden.
Es sei denn, wir haben eine entsprechende Einwanderung. Wenn wir die einmal außer Acht lassen, wird der Anteil de Alten über 65 Jahre von heute 19 Prozent auf über 30 Prozent anwachsen. Damit ändern sich Lebensumstände und Lebensqualität und entscheidende wirtschaftliche Bedingungen fundamental.
Ein Beispiel: Elf Stockwerke hohe Wohnsilos mit leeren Fensterhöhlen, 30 Schulen in den letzten fünf Jahren geschlossen, von 3.000 Kindergärtnerinnen mussten 1.500 entlassen werden. Keine Vision, sondern Realität in Halle an der Saale, einer Stadt, die in zehn Jahren von 310.000 Einwohnern auf 248.000 abgeschmolzen ist. Ein Ende des Schrumpfungsprozesses ist noch nicht in Sicht.
Günter Ederer zeigt in seiner Dokumentation, wie sich diese Entwicklung auf Wohnungsmarkt, Landwirtschaft, Energie, Verkehrspolitik und Arbeitsmarkt auswirken kann. Er hat sich auch in Japan umgesehen, einem Land, das in naher Zukunft noch stärker als wir unter Bevölkerungsrückgang und Überalterung leiden wird.
Film von Günter Ederer
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