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Phoenix-Programmhinweis
Donnerstag, 17. Mai 2001

Bonn (ots)

20.15 Uhr Schwerpunkt
   Fußball - Mythos und Geschäft
1954 siegte Deutschland in Bern mit 3:2 gegen Ungarn und wurde
Weltmeister. Das Tor, Tor, Tor, des Kommentators Herbert Zimmermann
hallt bis in die Gegenwart. Das Spiel ging als "Wunder von Bern" in
die Geschichte ein und stärkte nach dem Krieg das Selbstwertgefühl
der Deutschen. Und heute? Zwei Tage vor dem letzten
Bundesliga-Spieltag ist die Spannung um den deutschen Fußball-Meister
auf dem Höhepunkt: Fans, Trainer, Spieler, Manager und Präsidenten
fiebern dem Ende der Saison entgegen. Sieg oder Niederlage?
Meisterpokal oder Abstieg? Welcher Tabellenplatz wird erreicht?
Fußball ist ein Massenphänomen. Es begeistert, verärgert,
polarisiert, schafft Gemeinsamkeit und Feindschaft bis hin zur
Gewalt. Fußball ist auch riesiges Geschäft. Es geht um
Spielergehälter und Ablösesummen, das Schachern um Medienrechte und
Börsengänge und Sponsorverträge bewegt  die Nation.
Verkommt Fußball vom Volkssport zum Geschäft? Was macht die
Faszination des Fußballs aus? Welche Aufgaben kann der Sport in der
Gesellschaft erfüllen?
Martin Schulze diskutiert mit Sönke Wortmann, Regisseur, Michael
Meier, Manager Borussia Dortmund, und Manfred Breuckmann,
Fußballreporter.
Interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer können sich über die
PHOENIX-Hotline 01802-8217 oder per Fax 01802-8213 an der Diskussion
beteiligen.
8.15 Uhr Wie im Wilden Westen - die Bahn
   Vom Elend des Regionalverkehrs
Die Empörung über die Bahn wächst. Besonders im Regionalverkehr
fühlen sich viele Bürger im Stich gelassen. Sie klagen über
verspätete Züge und verpasste Anschlüsse, über überfüllte und
veraltete Waggons, über geschlossene Schalter und verdreckte
Warteräume. Dem Werbeslogan "Die Bahn kommt" fügen sie die Frage
hinzu: Wann und wie?
Mit einem spektakulären Schritt wollen jetzt genervte Pendler im
bayerischen Erding das Bahn-Management zum Handeln zwingen. Sie
planen eine Sammelklage gegen die Deutsche Bahn. Das
Preis-Leistungs-Verhältnis stimme schon lange nicht mehr. Der
Sprecher der Initiative sagt: "Die Züge sind Schritthaufen, nicht
einmal die Heizung funktioniert." Schon seit Monaten notiert er
Pannen listet Verspätungen auf, sammelt Unterschriften. Damit die
Behauptung der Bahn widerlegt werden kann, bei den Störungen handele
es sich um bedauerliche Einzelfälle.
In den Lokalteilen der Tageszeitung ist der Unmut über die Bahn
Dauerthema. So berichtet die "Allgemeine Zeitung" in Mainz beinahe
täglich von den Problemen, mit denen Fahrgaste auf dem Weg in die
Landeshauptstadt zu kämpfen haben. Oft sind die Schlagzeilen
drastisch: "Züge, die Viehtransportern gleichen", Verspätung, aber
richtig" und "Wen kümmern schon Bahnhöfe". In den Artikeln ist die
Rede von defekten Automaten, überfüllten Zügen und gestressten
Schaffnern. Die Reisenden fühlen sich bei Pannen allein gelassen,
uninformiert. Häufig funktionieren nicht einmal mehr die Lautsprecher
auf den Bahnsteigen. Kein Wunder, dass Pendler wieder aufs Auto
umsteigen: "Da steht man doch lieber morgens und abends stundenlang
im Stau, man hat wenigstens einen Sitzplatz und kann gemütlich Radio
hören."
Wer in Gera in Thüringen wohnt, sollte besser nicht auf den Zug
angewiesen sein. Zumindest muss er viel Zeit mitbringen. Die Strecken
sind größtenteils eingleisig. Eine ICE-Anbindung fehlt gänzlich. Die
Anschlüsse zwischen Bus und Bahn sind kaum aufeinander abgestimmt.
Auf der Kursbuchstrecke 546 nach Hof darf der Lokführer teilweise
nicht schneller als 10 Kilometer in der Stunde fahren. Das Gleisbett
ist marode. Ganze Regionen werden so vom Nahverkehr auf der Schiene
abgehängt. Viele sagen: "Es ist wie im Wilden Westen." Zwischen den
Gleisen wächst das Unkraut, Bahnhöfe sind geschlossen, durch kaputte
Scheiben pfeift der Wind. Der Freistaat Thüringen hat jetzt zur
Beseitigung der ärgsten Mängel fünf Millionen Mark zur Verfügung
gestellt.
ZDF-Reporter Hans-Jürgen Haug berichtet vom Unmut der Pendler, die
auf die Bahn angewiesen sind, von Schülern, die zu spät zum
Unterricht kommen, von älteren Menschen, für die jeder Arztbesuch in
der Stadt beinahe ein Tagesausflug ist. Er befragt auch Schaffner,
Zugführer und - wo es sie noch gibt - Schalterbeamte. Nach dem Motto:
Alle reden vom Wetter, wir reden von der Bahn.
   Film von Hans-Jürgen Haug
Rückfragen: 
Tel: 0228/9584-193, 
e-mail:  presse@phoenix.de,

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