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Phoenix-Programmhinweis
Samstag, 2. Juni 2001

Bonn (ots)

Menschen
   13.30 Uhr Millionär und Mäzen
   Bruno H. Schubert
Der ehemalige Inhaber der Henninger Brauerei hat mit Bier
Millionen verdient und vergibt seit 1984 Deutschlands bestdotierten
Umweltpreis. Die "Bruno H. Schubert-Stiftung" wird einmal Alleinerbin
des Gesamtvermögens des Ehepaares Schubert sein. Ziel der Stiftung
ist es, den Umwelt- und Tierschutz weltweit zu fördern  und
engagierte Projekte zu unterstützen, "weil man auch das verantwortet,
was man unterläßt", sagt Schubert. Er gilt als einer der größten
"Beziehungsstifter": Bankenchefs, Minister und Kulturschaffende
lassen sich von den Schuberts bei traditionellen Mittagessen - immer
um 13.00 Uhr - verwöhnen. Zusammensitzen, Verbindungen knüpfen,
politische Schritte initiieren - der heute 80jährige Schubert lädt
nicht zu sich sondern zueinander ein.
Seit 1956 vertritt Schubert Chile als Generalkonsul in
Deutschland. Außerdem ist er neben vielen anderen Funktionen der
Vizepräsident des deutschen WWF (World Wide Fund of Nature), den er
Anfang der 80er Jahre mit begründete, und selbstverständlich ist er
auch immer noch im Vorstand der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt,
denn sein alter Freund Grizmek hat ihm den Natur- und Umweltschutz
nahe gebracht. 
   Film von Luc Jochimsen und Christoph Hamann (2000)
Zeitgeschichte
   14.00 Uhr Protestgeneration
   Um 13 Uhr am Betoldsbrunnen
   Februar '68: Das Ende der Freiburger Idylle
Freiburg wurde am 1. Februar 1968 aus einer beschaulichen Ruhe
aufgeschreckt: Schüler und Studenten demonstrierten gegen die vom
Gemeinderat beschlossenen Fahrpreiserhöhungen bis Bus und
Straßenbahn. Sie blockierten die zentrale Kreuzung am
Bertoldsbrunnen, täglich ab 13 Uhr, eine Woche lang. Aus einem
Sitzstreik entwickelten sich Straßenschlachten. Zum erstenmal wurden
in Baden-Württemberg Wasserwerfer eingesetzt.
Der Autor Peter Adler hat die Demonstrationen als
Soziologie-Student im ersten Semester erlebt - zunächst als
neugieriger Zuschauer passiv, dann als aktiver Teilnehmer. Wie durch
die Reaktion der Autoritäten auf den Protest der Jugend auch in
Provinzstädten politisches Bewußtsein entstand, das rekonstruiert der
Autor durch Gespräche mit Beteiligten: Dem Bürgermeister, einem
Gewerkschafter, dem Polizeipräsidenten, Demonstranten. Sie alle
äußern sich aus ihrer Sicht, kontrovers und so engagiert, als gehe es
um ein aktuelles Ereignis. Angereichert wird die Dokumentation durch
bisher noch nie gezeigtes Archivmaterial vom Beginn der
Studentenunruhen, die, wenn auch nicht so spektakulär wie in den
Zentren Frankfurt und Berlin, die politische Landschaft nachhaltig
beeinflußt haben.
   Film von Peter Adler (1988)
Auslandsreportage
   18.45 Uhr Zapata lebt!
   Friedenschancen in Mexiko?
Viele Mexikaner hoffen, dass die Gespräche zwischen dem neuen
mexikanischen Präsidenten Vicente Fox und dem Guerilla-Führer
"Subcomandante Marcos" ein erster Schritt aus der Krise sind, in die
das Land durch den Aufstand der Indio-Guerilla vor sieben Jahren
gestürzt wurde. Damals, am 1. Januar 1994, besetzten einige tausend
Indios mehrere Gemeinden im Bundesstaat Chiapas und forderten Land,
Brot und Demokratie. Die Armee setzte schwere Waffen ein, und es gab
zahlreiche Tote. Zwar kam es bald zum Waffenstillstand, doch seitdem
herrscht in Chiapas eine Situation "weder Krieg noch Frieden" mit
ständigen Zwischenfällen und vielen Opfern. Jetzt hat die Regierung
von Präsident Fox angekündigt, dass sie die Forderung der Indios nach
Selbstverwaltung anerkennt. 
   Film von Walter L. Brähler (2001)
20.15 Uhr  Beiderseits der Oder - Po obu stronach odry (5)
   Ein deutsch-polnisches Magazin mit Susanne Gelhard
Land und Leute
   21.45 Uhr Szene Straße
   Räder, Radler, Rambos - Kleinkrieg in der Innenstadt
In deutschen Städten herrscht Krieg! Scharmützel um jeden
Quadratmeter: Rücksichtslose Radfahrer greifen an. Aufgebrachte
Fußgänger schlagen zurück. Und wütende Autofahrer ballen die Fäuste.
Radfahrern fehlt es oft an Unrechtsbewusstsein, wenn sie gegen
Einbahnstraßen, über Bürgersteige oder Zebrastreifen radeln.
Ausgestattet mit ökologischem Bewusstsein billigen sie sich
Sonderrechte im Straßenverkehr zu. Hinzu kommt nicht selten eine
wirre Verkehrsplanung: Damit Bundes- oder Landeszuschüsse nicht
verfallen, bauen die Kommunen Radwege oder malen einfach Striche auf
die Straße. "Oft ohne Sinn und Verstand", klagt ein Polizeibeamter.
Die Zahl der Unfälle, bei denen Fußgänger durch Radfahrer zu Schaden
kommen, steigt.
Das Dilemma der Polizei ist offensichtlich: Einerseits soll sie
dem Gebrauch eines umweltfreundlichen Verkehrsmittels nicht im Weg
stehen, andererseits hat sie die Einhaltung der Verkehrsregeln zu
überwachen. 
   Film von Claus Bienfait (2000)
23.15 Uhr Taxi Lisboa
   Dokumentarspiel von Wolf Gaudlitz
Im Mittelpunkt des eigenwillig und spannend zwischen Dokumentation
und Fiktion wechselnden Films stehen die uralte Metropole Lissabon
und der fast 100-jährige Taxifahrer Augusto Macedo, der seit 70
Jahren mit seinem Oldsmobile Cabriolet durch die Straßen der Stadt
fährt.
Er begegnet den merkwürdigsten Charakteren: Menschen aller
Nationen, die sich in Lissabon niedergelassen haben, um zu überleben,
und die alle irgendwie miteinander zu tun haben. Er sieht sie, träumt
mit ihnen und von ihnen, fährt und kennt sie: Walsberg, den im Krieg
aus Prag deportierten Juden, Josefine, die nervöse und nervende
Fremdenführerin, Eduardo, den versponnenen Schuhputzer aus den Slums,
Ana-Teresa, das schöne Mädchen, das aus einer anderen, längst
vergangenen Zeit zu stammen scheint und Thorsten, den sibirischen
Jongleur.
1997 - am Tag der Lissaboner Premiere seines Films - starb Augusto
Macedo.
"Eine poetische Liebeserklärung an Lissabon und an die Menschen,
die dort leben zwischen Nostalgie und Hoffnung, Traum und Realität,
ist da dem bayerischen Kosmopoliten Wolf Gaudlitz gelungen. Er
schenkt uns die Erinnerung an phantastische Träume wieder, an die
Kraft unserer Sehnsüchte." 
   AZ, München.
Rückfragen: 
Tel: 0228/9584-193, 
e-mail:presse@phoenix.de

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