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PROGRAMMHINWEIS
Dienstag, 19. Juni 2001

Bonn (ots)

20.15 Uhr PHOENIX - Schwerpunkt:
   " Die Ehe - Ein Auslaufmodell?"
Wenn die Hochzeitsglocken läuten, verspricht das junge Paar, "sich
zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod sie scheidet." In guten und
in schlechten Zeiten wollen sie von nun an zusammenhalten. Vater
Staat fördert die Jungvermählten steuerlich und das Grundgesetz
stellt "Ehe und Familie unter seinen besonderen Schutz". Schließlich
gilt die Ehe noch immer als die Keimzelle der Familie.
Doch währt das Glück für viele nur kurz. Jede dritte Ehe in
Deutschland wird geschieden. Im Vergleich zu den 60er Jahren ist die
Scheidungsrate heute viermal so hoch wie damals. Und auch die "Ehe
ohne Trauschein" ist heute, neben anderen alternativen Lebensformen,
längst üblich geworden.
Die Ursachen dieser Entwicklung sind vielschichtig. So werden die
wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen, die mobile Gesellschaft
mit zunehmenden Wochenendbeziehungen oder auch die fehlende Beratung
vor der Heirat und mangelnde Unterstützung in schwierigen Zeiten als
häufige Gründe angeführt. Dennoch setzen Gesellschaft, Kirche und
auch die Politik nach wie vor auf die Institution Ehe.
Ist die Ehe als lebenslange Gemeinschaft eigentlich ein Relikt
vergangener Zeiten? Welche Vorteile oder besondere Qualität hat der
Trauschein in der heutigen Zeit? Haben es Politik, Kirche und
Gesellschaft versäumt, die Menschen auf die Ehe vorzubereiten? Ist
die heile Fernsehwelt und ein verkitschter Liebesbe-griff ein Grund,
der zum Scheitern vieler Beziehung führt?
Diese und weitere Fragen diskutiert Gaby Dietzen mit der
ZDF-Moderatorin Heike Maurer, der Paartherapeutin Ulla Holm, und dem
Kölner Caritas-Direktor, Pfarrer Franz Decker.
9.15 Uhr und 13.30 Uhr Was ich nicht weiß...
   Wie ein genetischer Test ein Leben verändert
Anna war gerade 14, als sie und ihre drei Geschwister mit ansehen
mussten, wie ihr Vater krank wurde, schließlich langsam und sehr
qualvoll starb. Damals wusste sie noch nicht, dass es ihr und ihren
Geschwistern einmal genauso ergehen könnte wie dem Vater, der an
Chorea Huntington, im Volksmund "Veitstanz" genannt, gestorben war.
Chorea Huntington ist eine genetisch bedingte Krankheit, die mit
50 Prozent Wahrscheinlichkeit vererbt wird. Chorea Huntington gehörte
1994 zu den ersten Erbkrankheiten, die man mittels eines genetischen
Testverfahrens exakt diagnostizieren konnte, lange bevor die ersten
Symptome erkennbar sind. Allerdings gibt es bis heute keine
Möglichkeit der Heilung oder Therapie. Nun stellt sich für Anna S.
und ihre Geschwister die Frage: Soll ich den Test machen lassen und
Gewissheit erlangen, oder soll  ich auf dieses Wissen verzichten? Die
vier Geschwister haben sich unterschiedlich entschieden, mit
unterschiedlichen Konsequenzen für ihr Leben.
Der Film "Was ich nicht weiß..." zeigt, wie unterschiedlich die
Geschwister mit der Problematik eines genetischen Tests umgegangen
sind. Es wird deutlich, was eine solche Entscheidung für die jeweilig
betroffenen Familien bedeutet, für die jeweiligen Beziehungen, aber
auch für den Arbeitsplatz. Der Film stellt am Beispiel der Familie S.
Fragen, die in wenigen Jahren ganz unausweichlich uns alle angehen
werden. Immer neue Testverfahren werden entwickelt, die uns immer
neue Informationen möglich machen. Ist es gut, alles zu wissen? Wie
kann ich mit dem Wissen um eine unheilbar genetisch bedingte
Krankheit umgehen? Oder gibt es ein "Recht auf Nichtwissen", ist es
vielleicht sogar eine Gnade, nicht wissen zu müssen, was an Schicksal
mich unausweichlich bedrohen wird?
Film von Angelika Schmidt-Biesalski (2001)
14.00 Uhr Jagd nach neuer Arznei
   Schatzsucher der Pharmaindustrie
Zwei Wissenschaftler des deutschen Pharma-Riesen Bayer landen in
KunMing, einer Provinzhauptstadt in Südchina. Mit einer Portion
Abenteuerlust versehen, machen sie sich zusammen mit chinesischen
Kollegen auf zu einer Expedition in den Dschungel, die sie bis an die
Grenze zu Laos führt. Ihr Ziel: Suche nach pflanzlichen Wirkstoffen,
die für neue Arzneimittel brauchbar sind. Südchina gilt als einer der
letzten "hot spots" unerforschter Pflanzen. Zum Beispiel in Boston,
USA, sind die "Bayer-Scouts" auf der Fährte von Gen-Forschern, die
fieberhaft an der Entschlüsselung des Gen-Codes arbeiten, in der
Hoffnung, Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Pillen zu finden.
Aber nicht nur für eine bessere Medizin reisen die "Schatzsucher" für
ihren Konzern um die Welt - wer zuerst mit einem neuen Medikament auf
dem Markt ist, dem winken gute Geschäfte.
   Film von Raimund Kusserow (2000)
Wissenschaft und Umwelt
   19.15 Uhr Alltagskrankheiten
   Angst von 0-10
Dieser Film ist ein Protokoll der Angst. Er zeigt hautnah, wie
quälend der Weg durch die Angst sein kann. Die Psychologin wirkt
grausam in ihrer Unnachgiebigkeit. Eine Busfahrt wird zur Strapaze
für die Patientin. Die Angst steht ihr ins Gesicht geschrieben. Mit
weit aufgerissenen Augen wartet sie an der Bushaltestelle. Immer
wieder fragt die Begleiterin, wie groß ihre Angst sei. Null bedeutet
Entspanntheit und 10 absolute Panik oder Todesangst.
Konfrontation mit der eigenen Angst ist Programm. Durchhalten
verspricht Heilung.  Die Konfrontations-Therapie ist die härteste,
aber auch erfolgreichste Therapie bei Angststörungen. In der
Christoph-Dornier-Klinik in Münster werden so jährlich etwa 230
Patienten behandelt. Die Erfolgsquote liegt bei 80 Prozent.
Film von Volker Andig (2000)
21.00 Uhr Scheidung nach der Silberhochzeit
Immer mehr Ehen werden auch nach langer Dauer der Ehe geschieden.
Der Film porträtiert verschiedene Männer und Frauen, die sich nach
über 25 Jahren zur Scheidung von ihrem Ehepartner entschlossen haben.
Statements von:
Karin von Wilmoski, Scheidungsanwältin (über Scheidung bei älteren
Ehepaaren);
Gabi Schneider, Betroffene (über unerfüllte Berufswünsche, ihr
Eheleben, Entschluß zur Scheidung, Leben nach der Trennung);
Herbert Holzheit, Betroffener (über sein Eheleben, Sexualität,
neue Beziehung, Alkoholprobleme seiner Ex-Frau, Leben nach der
Scheidung);
Karin John, Betroffene (über ihre Ehe, Dominanz des Ehemannes,
Leben nach der Scheidung);
Kegelclub: Männer und Frauen (über 50 Jahre) beim Kegeln und am
Biertisch.
Film von Peter Kropf (2000)
Rückfragen: 
Tel: 0228/9584-193, 
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