Phoenix-Programmhinweis
Freitag, 6. Juli 2001
Bonn (ots)
21.00 Uhr vis-á-vis Gaby Dietzen im Gespräch mit Mario Adorf
Er singt, er liest, er schreibt. Zuallererst aber ist er Schauspieler - und einer der beliebtesten in Deutschland. Mario Adorf, 70, hat in seiner 45-jährigen Karriere in mehr als 100 Kino- und Fernsehfilmen mitgespielt und dabei die unterschiedlichsten Charaktere verkörpert. Mit Dieter Wedel drehte der - 1930 in Zürich geborene und in Italien lebende - Schauspieler bis vor kurzem die Neuverfilmung der "Semmelings", einen Mehrteiler über unbarmherzige Steuerfahnder und getriebene Politiker.
In seinen jüngsten Projekten dominieren nun vor allem ernste Themen. In "Epsteins Nacht" spielt er den Juden Jochen Epstein, einen extrem widersprüchlichen Menschen, der im KZ Häftlinge an die Nazis verriet. Adorf hat die Rolle zunächst mehrfach abgelehnt, weil er sie für "eine große Belastung" hielt. Die Ambivalenz des Stoffes habe ihn dann schließlich doch gereizt und überzeugt.
Zwischen seinen Schauspieleinsätzen schreibt der bekennende Kunstliebhaber Bücher, tritt mit seinem Soloprogramm auf, spielt CDs ein und hat sich auch als Rezitator bekannter Literaturwerke einen Namen gemacht. Beweis für sein rastloses und erfolgreiches Wirken sind Auszeichnungen mit dem Bundesfilm preis, dem Bambi, dem Grimme-Preis und jüngst auch mit dem Bayrischen Ehren-Filmpreis.
17.45 Uhr Berlin Mitte Politische Talkshow mit Maybrit Illner Thema: Ausländer rein - Welche Fremde braucht das Land
Nachdem die von der Bundesregierung eingesetzte Zuwanderungskommission ihr Konzept vorgelegt hat, plädiert Bundesinnenminister Otto Schily, SPD, für eine zügige Umsetzung der Zuwanderungsvorschläge im Parlament. Er wirbt für eine parteiübergreifende Konsenslösung. Ob das allerdings gelingen wird, ist ungewiss.
Denn die Union steht einer Konsenslösung skeptisch gegenüber. Besonders umstritten ist der Umgang mit abgelehnten Asylbewerbern und Illegalen sowie die Ausweisung straffällig gewordener Ausländer. Grüne und Jusos drängen zudem darauf, den Schutz für Flüchtlinge auszuweiten.
Auch die FDP und die Zuwanderungskommission der Bundesregierung unter dem Vorsitz der CDU-Politikerin Rita Süssmuth sehen eine Schutzlücke bei nichtstaatlicher und geschlechtsspezifischer Verfolgung. Schily will jedoch das Asylrecht nicht ausweiten.
Ist Deutschland ein Einwanderungsland? Wer soll bei uns leben und arbeiten dürfen? Wie können die Zuwanderer integriert werden? Wird das Thema Zuwanderung zum Zankapfel im Wahlkampf? Oder werden sich die Parteien im Herbst auf einen Gesetzentwurf zur Zuwanderung einigen können?
Über die Zuwanderungsvorschläge der Süssmuth-Kommission und die der Parteien diskutiert Maybrit Illner mit ihren Gästen. Dies sind u.a.:
Otto Schily, Bundesinnenminister, SPD Rita Süssmuth, Vorsitzende der Zuwanderungskommission der Bundesregierung, CDU Claudia Roth, Parteivorsitzende Bündnis 90/Die Grünen Thomas Goppel, CSU-Generalsekretär
Zeitgeschichte 19.15 Uhr Forscher für den Krieg 3-teilige Reihe. 3. Teil: Atomraketen - der High-Tech-Tod
Der dritte Teil der Dokumentation befasst sich mit Waffen, die Jahrzehnte lang das "Gleichgewicht des Schreckens" zwischen den Großmächten garantierten: die Atomraketen.
Die Geschichte dieser Waffen beginnt in Peenemünde an der Ostsee. Dort experimentierten junge, ehrgeizige Wissenschaftler mit Raketen - Enthusiasten wie Wernher von Braun, die vom Flug ins Weltall träumten und sich dafür an die Militärs verkauften - Militärs, die ahnten, dass Raketen wirkungsvolle Waffen sein könnten. Die ersten Versuche waren allerdings ernüchternd: trudelnde Raketen, unkontrollierte Abstürze, Explosionen beim Start.
1944 dann flogen 2000 V2-Raketen nach London und kosteten mehreren tausend Menschen das Leben. Zwar war die V2 noch keine Atomrakete, aber der schwierige Anfang der Raketentechnik war gemacht, und mit Hilfe der deutschen Wissenschaftler legten die USA nach dem Zweiten Weltkrieg ein Atomraketenprogramm auf, das den Gegner, die Sowjetunion, in Angst und Schrecken versetzte und damit den Rüstungswettlauf der beiden Supermächte begründete.
Film von Marcus Kiggell (2001)
Highlights zur Geschichte und Zeitgeschichte 20.15 Uhr Die Versenkung der "Lusitania" Deutsches Verbrechen oder britische Verschwörung?
Es war eine der größten Tragödien auf See: Am 7. Mai 1915 versenkte ein deutsches U-Boot vor der irischen Küste den englischen Luxusliner "Lusitania" auf seiner Reise von New York nach England. Von 2000 Menschen an Bord starben mehr als 1200, darunter 125 Amerikaner. In Großbritannien galt dies als Beweis für die barbarische Kriegsführung Deutschlands.
Aber merkwürdige Umstände bei der Reise deuten darauf hin, dass es sich womöglich um eine britische Verschwörung handelte, mit dem Ziel, durch den Tod amerikanischer Staatsbürger den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg zu erreichen. Warum sonst wurden Prominente vor der Fahrt mit der "Lusitania" gewarnt? Warum führte das Schiff heimlich 173 Tonnen Munition mit? Warum ignorierte der Kapitän die Vorsichtsmaßnahmen im Krieg? Warum wurden die Ergebnisse der Untersuchungskommission geheim gehalten?
Deutsches Verbrechen oder britische Verschwörung? Dieser Frage geht der BBC-Film an Hand von kaum gezeigtem Dokumentarmaterial und neuen Forschungs-Ergebnissen von Marinehistorikern nach.
Film von John Wright und Linda McDermott (1999)
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