Phoenix-Programmhinweis
Mittwoch, 8. August 2001
Bonn (ots)
9.00 Uhr Lappen weg - Idiotentest Kampf um den Führerschein
Erwischt: Ein paar Gläser zu viel getrunken und doch noch gefahren. Oder: Punkte im Flensburger Verkehrszentralregister gesammelt und wieder geblitzt worden. Es folgt ein unangenehmes Schreiben vom Amt - Führerscheinentzug. Ein harter Eingriff des Staates in das Leben der Betroffenen. Und wenn die Strafe endlich abgebüßt ist, muss oft noch eine schwere Hürde bis zur Fahrerlaubnis genommen werden: der "Idiotentest". So nennt der Volksmund die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU), die der Straßenverkehrsbehörde als Grundlage für die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis dient. Die Reportage begleitet zwei Verkehrssünder, denen der gefürchtete "Idiotentest" bevor steht. Film von Lutz G. Wetzel (2001)
13.00 Uhr Schätze der Welt - Erbe der Menschheit Die Felsentempel von Mahabalipuram
Auf den Reliefs der Tempelstadt Mahabalipuram sind Menschen und Tiere, Götter und Heilige in Liebe und Achtung voreinander an den heiligen Wassern des Ganges vereint. Es war ein kühner Plan, den die Könige aus der Pallava-Dynastie vor anderthalb tausend Jahren in Südindien hatten: Die bizarre Felslandschaft rund um Mahabalipuram, 50 Kilometer südlich von Madras, sollte in eine Tempelstadt verwandelt werden. Mehrere Steinmetzgenerationen haben rund 200 Jahre lang gearbeitet, um aus dem rohen Granit zierliche und dekorative Tempel zu formen. Heute ist die Tempelstadt ein Wallfahrtsort, zu dem Menschen aus aller Welt kommen. Film von Gisela Schirra (2000)
14.00 Uhr Magersüchtig Drei Mädchen, eine Geschichte
Drei junge Frauen erzählen die Geschichte ihrer Magersucht: wie sie anfänglich verleugnet wird, wie hilflos Angehörige und Verwandte darauf reagieren und wie schwierig der Weg aus der Sackgasse in ein neues Leben ist.
Nicki, 18, knapp 40 Kilo, weiß, was passiert, wenn sie weiterhin so wenig isst: Ihre Haare fallen aus, die Haut schuppt, sie kann keine Kinder bekommen. Bei der 30-jährigen Sandra ist die Magersucht bereits chronisch. Sie zieht mehrere Hosen über einander an, um ihre dünnen Beine zu kaschieren. Die 29-jährige Karen hat auch alle Stationen der Magersucht und Bulimie durchlaufen. Nach erfolgreicher Therapie hat sie heute Normalgewicht. Erst jetzt kann sie darüber reden, welche Seelennot sie dazu brachte, magersüchtig zu werden. Film von Gitti Müller (1999)
14.45 Uhr PHOENIX-Thema: Das Erbe der 68er
Unangenehme Fragen in Zusammenhang mit ihrer "Sponti"-Vergangenheit in Frankfurt mussten Joschka Fischer und Jürgen Trittin in einer Fragestunde des Bundestags über sich ergehen lassen. Mittlerweile sind die Wogen geglättet. PHOENIX gibt einen Überblick über die Studentenrevolten Ende der 60er Jahre und stellt das Erbe der 68-er vor, das u.a. auch durch Fischer und Trittin in den 70er Jahren repräsentiert wurde.
- Aufbrüche '68 Film von Marita Hübinger, Jürgen Miermeister und Ulrike Westernacher (1993)
- "Die Revolution der '68er und die politischen Folgen', Podiumsdiskussion mit Heiner Geißler, CDU, Daniel Cohn-Bendit, Europaabgeordneter der Französischen Grünen, und Konrad Adam, Die Welt, Moderation: Friedemann Greiner (Tutzing, Aufz. V. 02.04.01)
- Dutschke, Rudi, Rebell Film von Jürgen Miermeister (1998)
- Deutscher Bundestag, Fragestunde zur Vergangenheit von Außenminister Joschka Fischer (Berlin, Aufz. V. 17.01.01)
- Unter dem Pflaster war kein Strand Die Frankfurter Spontis oder Wie sie wurden, was sie sind Film von Bruno Schneider (2000)
- Deutscher Bundestag, Fragestunde zur Vergangenheit von Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Aufz. v. 24.01.01)
Gesellschaft 18.30 Uhr Frauenberufe Die Ärztin von St. Pauli
Alte und Fixer, Prostituierte und Obdachlose, Aids- und Grippekranke. Die Patienten von Sybille Quellhorst ergeben eine "bunte Mischung" - St. Pauli eben. Denn die Gemeinschaftspraxis von Sybille Quellhorst und ihrer beiden Kollegen liegt gleich hinter der Reeperbahn, Deutschlands berühmtester "Amüsiermeile".
Seit fünf Jahren tut die junge Ärztin hier Dienst - "obwohl man sich hier keine goldene Nase verdienen kann", wie sie sagt. Doch der direkte Kontakt zu den Menschen, die "bunte Mischung von St. Pauli" - das zählt. Und, dass es hier besonders viele ärmere Menschen gibt - soziale Randgruppen, die dringend ihre Hilfe brauchen. Nicht nur medizinische, sondern auch menschliche und soziale Betreuung. Das Team begleitet die Ärztin in ihrer Sprechstunde und auf Hausbesuchen. Ist dabei, wenn das offene Bein eines alten Seemannes versorgt wird ode rsich junge Fixer ihre wöchentliche Ration Methadon abholen. Und so ganz nebenbei erfährt man die unglaublichsten Schicksale - St. Pauli eben. Eine Reportage über eine ungewöhnliche Hausärztin - zwischen Peepshow und Hinterhof. Film von Martin Keßler (2000)
19.00 Uhr Alle Mann zum Ballermann Körperbehinderte Schüler machen Urlaub
Für elf Schüler und Schülerinnen der Körperbehindertenschule Mönchengladbach ging im Juni diesen Jahres ein langersehnter Wunsch in Erfüllung. Einmal alle gemeinsam nach Mallorca fahren, Abschlussklassenfahrt zum Ballermann. Was für andere Gruppen kein größeres Problem darstellt, war für die Schüler eine wahre Herausforderung. Mit sieben Rollstuhlfahrern verreisen ist nicht einfach. Alles musste genau geplant werden. Ein Jahr lang haben sie und ihre acht Betreuer sich auf die Reise vorbereitet und auch Spenden gesammelt. Die Kosten waren enorm hoch: 20.000 DM kostete der zehntägige Aufenthalt insgesamt.
Das Team hat die Schüler bei ihrem Ausflug begleitet und beobachtet, welche Schwierigkeiten auftreten, wie sich die behinderten Schüler im fremden Land zurecht finden und natürlich, wie sie den Ballermann erleben. Eine Reportage, die viel Spaß machte, weil man die enorme Herausforderung für jeden einzelnen in den Augen der Kinder ablesen konnte. Von ihren anfänglichen Ängsten und der Unsicherheit beim Abflug bis hin zum Ballermann, wo sie vor lauter Freude wild mittanzten. Film von Kerstin Edinger (2001)
Wirtschaft und Soziales 19.15 Uhr Die Geschichte der deutschen Eisenbahn 3-teilige Reihe. 3. Teil: Weichenstellungen (1945 - 2000)
Die Kriegsfolgen überwindet die Deutsche Bundesbahn bereits Anfang der 50-er Jahre, während die Deutsche Reichsbahn der DDR erst zehn Jahre später dazu in der Lage ist. Aber nicht nur darin unterscheiden sich die Entwicklungen in Ost und West. Die Bundesbahn verliert seit den 50-er Jahren immer mehr Reisende und Güter an Konkurrenten wie Pkw, Lkw und Flugzeug. In der DDR dagegen sichert die sozialistische Politik der Reichsbahn nahezu einen Monopolstatus im Transportwesen bis zum Jahr 1989. Mit der Wiedervereinigung beginnt ein neuer Abschnitt in der Bahngeschichte: die Anpassung an den Markt. Aus DB und DR entsteht eine Aktiengesellschaft, die sich anders als früher auf dem freien Markt ohne Subventionen behaupten muss. Weichenstellungen sind nun gefragt, Konzepte für die Zukunft. Film von Jochen Brühns (2000)
20.15 Uhr Moderne Monarchien: Belgien
Eigentlich war Belgiens heutiger König Albert II. nach Ansicht der Yellow-Press ungeeignet, um seinem Bruder Baudouin auf den Thron zu folgen. Zu ungehemmt hatte er in jungen Jahren mit seiner Frau Paola in Saus und Braus als Mitglied der Schickeria seine Apanage verjubelt. Als neues Königspaar jedoch gelang den beiden die Wandlung: Vor allem Albert zeigt heute Größe und Verantwortung, wenn es um die Zukunft Belgiens und seine Rolle im vereinten Europa des 21. Jahrhunderts geht. Film von Andrea Klüting (2001)
22.15 Uhr Die Story Schlimmer als Hiroshima. Agent Orange ist nicht zu stoppen
Der Film erzählt die Geschichte des im Vietnamkrieg eingesetzten Kampfstoffes Agent Orange mit den Stimmen von Soldaten und Piloten, von Opfern und ihrer Angehörigen. Zweiundsiebzig Millionen Liter Herbizide hatten US-Militärs versprüht, um den Ho Chi Minh-Pfad, die Nachschubader des Vietcong, zu entlauben. 10% des früheren Südvietnam sind seitdem verseucht. Im Mittelpunkt des Films aber steht der im Januar 2000 gestorbene amerikanische Admiral Zumwalt, der seinerzeit selbst den Einsatzbefehl für Agent Orange gegeben hatte. Sein Sohn, ebenfalls Soldat in Vietnam, starb 1988 an den Folgen dieses Giftes. Sein zweiter Sohn, auch Vietnam-Veteran, kämpft für Entschädigung der vietnamesischen Opfer. Film von Dierck Ludwig Schaaf (2000)
23.15 Uhr Bilder aus der Neuen Welt 5-teilige Reihe. 3. Teil: Rund ums Auto
Die Amerikaner sind ein Zentaurenvolk. Dass und wie sich ein großer Teil ihres Lebens bereits 1959 um das Auto drehte, zeigt Peter von Zahn mit diesen teilweise sehr amüsanten Beobachtungen aus den verschiedenen Ecken der Neuen Welt. Film von Peter von Zahn (1959)
00.00 Uhr Unterm Kreuz des Südens 3-teilige Reihe. 3. Teil: Wettlauf zum Südpol
"Kein Mensch wird sich jemals weiter vorwagen, als ich es tat, und die Länder um den Südpol werden für immer unentdeckt bleiben", schrieb Cook 1774, als er vergeblich nach dem sagenhaften Südkontinent suchte. Seine Worte waren eine Herausforderung, vor allem für die Forscher Scott und Amundsen, deren Wettlauf zum Südpol zu den großen Dramen der Entdeckungsgeschichte gehört. Touristen folgen heute den Spuren der Entdecker durch die faszinierende Eiswüste der Antarktis. Die Entdeckung der Antarktis und die Verfolgungsjagd zum Südpol: eine Geschichte von übermenschlicher Größe, aber auch von Wahn und Selbstüberschätzung. Film von Georg Graffe und Klaus Kafitz (2000)
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