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PROGRAMMHINWEIS
Montag, 13. August 2001

Bonn (ots)

PHOENIX-Thema: 40 Jahre Mauerbau Berlin
Eine Zeitreise in die Geschichte des Mauerbaus und die darauf
folgenden politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in beiden
deutschen Staaten bis zur Wiedervereinigung und zum Abriss der Mauer
am heutigen "Geburtstag" der Mauer.
8. 15 Uhr Die Mauer
   August 1961 - als alles begann
Die Abriegelung des Ostsektors in Berlin in der Nacht zum 13.
August 1961 wurde bekannt als "Aktion X". Als Ursache für diese
Maßnahme galt der zunehmende Flüchtlingsstrom von Ost- nach
West-Berlin. Die zögerliche Haltung der Bundesregierung und der
Westalliierten, besonders der USA,  zum Geschehen kritisierte damals
der Regierende Bürgermeister Berlins, Willy Brandt, genauso wie die
Einwohner Berlins.
Der Film zeigt das persönliche Leid miteinander verbundener
Menschen durch die plötzliche Trennung. Er schildert die unmittelbar
drohende Gefahr eines Krieges und dokumentiert in Form von
Tagesprotokollen Ursache, Ablauf und unmittelbare Folgen des Baus der
Berliner Mauer. Dazu beziehen wichtige Zeitzeugen wie Willy Brandt,
Egon Bahr, Franz Josef Strauss und Vertreter der Ost- und
Westalliierten Stellung.
Vielfältiges Archivmaterial und historische Spielszenen tragen
dazu bei, das Groteske dieser Situation anschaulich zu verdeutlichen.
   Film von Harald Schott (1989)
9.30 Uhr Abgerissen und vergessen
   Wo eigentlich stand die Berliner Mauer?
Alle Mahnungen, von der Mauer doch nicht alles abzureißen, sondern
wenigstens an irgend einer Stelle ein paar hundert Meter stehen zu
lassen, blieben ungehört. Besonders grotesk das Beispiel Bernauer
Straße. Hier riss man die Mauer nieder, um an derselben Stelle ein
"Mauermuseum" zu errichten, eine Art Freilichtmuseum mit einer neu
erbauten Mauer, schöner und originaler als die Alte je war. Auch
Pläne, den einstigen Verlauf der Mauer, die Berlin teilte, durch ein
Kupferband zu markieren, wurden nicht realisiert. Berlin, die Stadt,
die sich nicht erinnern will?
Film von Gudrun Ott (1996)
11.00 Uhr Der Tunnel
   Auf Knien in den Westen
13. August 1961: Die DDR schließt die Sektorengrenzen in Berlin.
Über Nacht wird die Stadt geteilt. Eine Flucht in den Westen wird von
Tag zu Tag gefährlicher. Doch am 14. September 1962, genau ein Jahr,
einen Monat und einen Tag nach dem Bau der Mauer, gelingt einer
Gruppe von 29 Menschen aus der DDR die spektakuläre Flucht durch
einen 135 Meter langen Tunnel. Mehr als vier Monate haben Studenten
aus Westberlin diesen Tunnel gegraben. Sie haben ihr Leben aufs Spiel
gesetzt - für Freunde, Verwandte, Geliebte und politische Ideale.
Weil den Tunnelbauern schon nach wenigen Metern das Geld ausgeht,
kommt ihnen die Idee, den Fluchttunnel zu vermarkten. Sie verkaufen
die Filmrechte an der Geschichte exklusiv an die NBC, einen
amerikanischen Fernsehsender. Und so ist zum ersten Mal in der
Filmgeschichte eine Kamera hautnah bei der Flucht von Menschen unter
der Berliner Mauer dabei. Bilder, die wenige Tage nach der Kubakrise
um die Welt gehen.
Nach dem Tunnelbau haben sich die Wege der Studenten wieder
getrennt. Vier von ihnen haben sich jetzt nach vielen Jahren noch
einmal in Berlin getroffen.
Der Filmautor hat ihre abenteuerliche Geschichte in Szene gesetzt.
Eine Geschichte, die von Mut und Hoffnung erzählt - inmitten des
Kalten Krieges.
Film von Marcus Vetter (1998)
11.45 Uhr PHOENIX VOR ORT
Berlin: Live-Interviews und Einspieler, Gast: Tunnel-Flüchtling
Hasso Herschel
Berlin: Festakt des Berliner Senats im Roten Rathaus mit
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, Bundeskanzler Gerhard Schröder
und Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit.
6-teilige Reihe.
   13.00 Uhr Die Mauer
   6-teilige Reihe, 1. Teil: Beton und Stacheldraht
Am frühen Morgen des 13. August 1961 werden die Berliner durch das
Dröhnen und Scheppern von Militärfahrzeugen geweckt. DDR-Bauarbeiter
beginnen, entlang der  Sektorengrenze Stacheldrahtbarrikaden zu
errichten. Noch am 15. Juni hatte Walter Ulbricht versichert:
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" Zwei Monate
später ist das Bauwerk Realität. West-Berlin ist abgeriegelt, die
Mauer wird zum Symbol für die Teilung Europas. Neben ehemaligen
DDR-Grenzsoldaten erinnern sich in dieser Dokumentation auch
Flüchtlinge. Einer von ihnen ist der damals 14-jährige Wilfried Tews,
der bei seiner Flucht beschossen und acht Mal getroffen wurde. Zu
Wort kommen außerdem Politiker wie Egon Bahr, Rainer Barzel und Henry
Kissinger.
Film von Jens Nicolai (1999)
14. 15 Uhr Die Mauer
   6-teilige Reihe, 2. Teil: Kalter Krieg und Propaganda
"Der Schwarze Kanal" von und mit Karl-Eduard von Schnitzler - über
1500 Mal lief diese Propaganda-Sendung im DDR-Fernsehen. Dort
schauten sich nur SED-Anhänger Schnitzlers Tiraden gegen die
"BRD-Imperialisten" an. Höchst umstritten war auch das "ZDF-Magazin"
von und mit Gerhard Löwenthal. Die beiden Fernsehjournalisten
erzählen in dieser Folge von ihrem damaligen Einsatz an der
deutsch-deutschen Propagandafront. Mit Titeln wie "Der Schlag hat
gesessen!" , feierte die DDR-Propaganda den Mauerbau als Triumph des
Sozialismus, das Westfernsehen zeigte die Toten an der Mauer als
Beweis für die Verbrechen des DDR-Regimes. Der Film berichtet über
drei Jahrzehnte erbitterter Systemauseinandersetzungen auf deutschem
Boden. Zeitzeugen sind u.a. Egon Bahr, Peter Boenisch, ehemaliger
Chefredakteur der Bild-Zeitung, und Eisprinzessin Katharina Witt.
Film von Robin Lautenbach (1999)
15. 15 Uhr Die Mauer
   6-teilige Reihe, 3. Teil: Stasi und Dissidenten
Diese Folge zeigt den Kampf der DDR-Mächtigen gegen ihren inneren
Feind - vom Bau der Mauer bis zur Wende. Zeitzeugen erzählen, wie aus
einer Hand voll Jugendlicher, die eigentlich nur die Rolling Stones
hören und Jeans tragen wollten, zahlreiche oppositionelle Gruppen
entstanden, die im Lande die Zustände ändern wollten. Aber die
Dissidenten waren zu wenige, um wirklich etwas zu bewegen. Einen
Anstoß konnten sie geben, mehr nicht. Erst durch sie jedoch trauten
sich schließlich die Massen auf die Straßen und protestierten die
Wende herbei. Neben Wolf Biermann und Katja Havemann, dem
Schriftsteller Jürgen Fuchs und dem Journalisten Roland Jahn erinnern
sich u.a. Stefan Heym, Erich Loest, Bettina Wegener und der
Stasi-General Wolfgang Schwanitz an den Kampf gegen die Dissidenten.
   Film von Gesine Enwaldt (1999)
17.00  Uhr Die Mauer
   6-teilige Reihe, 4. Teil: Geheimdienst und Spione
In Zeiten des Kalten Krieges tobt zwischen Deutschland West und
Ost ein erbitterter Kampf um Information, ein Krieg der
Geheimdienste. In dieser Folge erinnern sich Top-Spione aus beiden
Teilen Deutschlands.  Werner Stiller, der berühmteste Überläufer von
Ost nach West und die einstige Regierungsrätin des BND, Gabriele
Gast, die für den Osten arbeitete. Zeitzeugen sind u.a. Günter
Kratsch, ehemals Chef der DDR-Spionageabwehr, Wolfgang Schwanitz,
stellvertretender Minister des Ministeriums für Staatsicherheit und
Werner Großmann, Chef der Hauptverwaltung Aufklärung.
Film von Thomas Heise (1999)
20.00 Uhr Die Mauer
   6-teilige Reihe, 5. Teil: Die Mächtigen und das Volk
Am 9. November 1989 fällt die Mauer. Zum ersten Mal seit 28 Jahren
dürfen die DDR-Bürger ungehindert in den Westen. Das
SED-Politbüro-Mitglied Günter Schabowski hat in einer Pressekonferenz
am selben Abend versehentlich verkündet, dass ein für den nächsten
Tag geplantes Reisegesetz "ab sofort" in Kraft trete. Der
historischen Maueröffnung gingen dramatische Monate voraus. Als das
sozialistische Ungarn im Sommer mit Michail Gorbatschows Billigung
die Grenzen nach Österreich öffnet, gerät das Sicherheitskonzept der
bis dahin abgeschotteten DDR ins Wanken. Der Eiserne Vorhang hat zum
ersten Mal ein Loch. Zeitzeugen dieser Folge sind u.a. Helmut Kohl,
George Bush, Michail Gorbatschow und Egon Krenz, sowie Harald Jäger
und Manfred Senns, die beiden Dienst habenden Grenzbeamten, die am 9.
November 1989 an der Bornholmer Straße den Schlagbaum öffneten.
Film von Jens Nicolai und Thomas Heise (1999)
21.00 Uhr  Die Mauer
   6-teilige Reihe, Letzter Teil: Zusammenbruch und deutsche Einheit
Die letzte Folge zeigt den Weg vom Fall der Mauer bis zur
deutschen Wiedervereinigung. Der Fall der Mauer kommt für die
Menschen in Ost und West unerwartet. Mit der Öffnung wächst der Druck
auf die DDR-Führung. Die neue Regierung der DDR unter Hans Modrow
möchte eine Vertragsgemeinschaft mit der Bundesrepublik.
Bundeskanzler Helmut Kohl hat andere Vorstellungen. Die Versuche
Modrows, die DDR zu retten, scheitern. Kohl will die schnelle
Wiedervereinigung, friedlich und unter Einbindung in den Westen. Die
wirtschaftlich und politisch geschwächte Sowjetunion kann die DDR
nicht länger stützen. Für die USA bietet sich die politische Chance,
ihren Machtbereich zu erweitern. So unterstützt Washington die
Wiedervereinigung unter der Bedingung, dass Deutschland in der NATO
bleibt. Zeitzeugen in dieser Sendung sind u.a. Egon Bahr, Helmut
Kohl, Michail Gorbatschow, George Bush und Horst Teltschik.
Film von Jürgen Brühns (1999)
21.45 Uhr PHOENIX VOR ORT:
Berlin: Die vergessenen Opfer der Mauer.
   Flucht, Haft und Freikauf in Deutschland 1961 - 1989,
Podiumsdiskussion der Stiftung  Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen,
u.a. mit Bernd Eisenfeld, Gauck-Behörde, Karin Geffroy, Mutter des
letzten Maueropfers Chris G., Matthias Barth, Fluchthelfer, und
Gerhard Löwenthal, Fernsehmoderator.
Rückfragen: 
Tel: 0228/9584-193, 
e-mail:  presse@phoenix.de
Montag, 13. August 2001

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