PROGRAMMHINWEIS
Freitag, 28. Juni, 21 Uhr
Im Dialog/ Martin
Schulze und Claudia Roth
Bonn (ots)
Vergeblich hatte Claudia Roth vor drei Jahren gegen die Hinrichtung des deutschstämmigen Mörders Karl LaGrand in den USA protestiert. Vor dem Staatsgefängnis in Arizona brach sie in Tränen aus. "Politiker sind nicht stark, wenn sie ohne Gefühle auskommen", sagte Roth dazu. Die Parteichefin der Grünen gilt als emotional und leidenschaftlich in der Sache. Freunde und Gegner beschreiben die gebürtige Ulmerin als offen, lebhaft, fröhlich und vor allem glaubwürdig. Die Vollblutpolitikerin, die manchmal um drei Uhr nachts aufwacht und den Mantel noch an hat, ist unverheiratet und trinkt gerne Rotwein.
Vor ihrem Einstieg in die Politik war sie Dramaturgin am Theater und zuletzt Managerin der Anarcho-Rocker-Band "Ton, Steine, Scherben". Mit ihnen lebte sie in Friesland zusammen und kochte Spätzle für alle. Dann bewarb sich die 47jährige als Pressesprecherin für die Grünen. 1989 zog sie ins Europaparlament und 1998 in den Bundestag ein. Die für ihre wechselnden Haarfarben und auffällige Kleidung bekannte Politikerin profilierte sich vor allem als engagierte Menschenrechtsexpertin. Roth wird zwar dem linken Lager der Grünen zugerechnet, war aber immer um Integration bemüht und suchte den Kompromiss mit den Realos.
2001 folgte sie Renate Künast in der Parteispitze der Grünen. Jetzt führt die bayrische Schwäbin mit Fritz Kuhn die Partei in den Bundestagswahlkampf. "Wir sind kein Kanzlerwahlverein. Wir sind nicht einmal ein Vizekanzler-Wahlverein", unterstrich Roth das Selbstbewusstsein der Grünen.
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