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Burkhard Hirsch: "Wir sind gemeinsam getäuscht worden."

Düsseldorf/Bonn (ots)

In einem PHOENIX-Interview erklärte heute
Burkhard Hirsch, Mitglied des NRW-Landesvorstands, dass er hinter dem
Antrag auf Auschluss von Jürgen W. Möllemann stehe: "Wir werden einen
Antrag stellen, dass er aus der Partei ausgeschlossen wird, und dann
wird es ein ganz normales rechtstaatliches Verfahren geben, in dem er
durch zwei Instanzen die Möglichkeit hat sich zu äussern, sich zu
rechtfertigen, seine Position darzustellen und hinterher sogar ein
ordentliches Gericht anzurufen." Hirsch kritisierte Möllemanns
Schweigen in der Spendenaffäre und sagte: "Er hat uns durch sein
Schweigen einen wirklich großen Schaden zugefügt."
Hirsch zeigte sich schockiert darüber, dass in der FDP erneut
gegen das Parteiengesetz und das Transparenzgebot  "in einer Weise
verstoßen worden ist, die man wirklich nicht erwarten konnte, nicht
hinnehmen kann."
Der ehemalige Innenminister von NRW stellte noch einmal klar, dass
der FDP-Landesvorstand nicht von den Vorgängen in Kenntniss gesetzt
worden sei: "Wir haben in der Tat nichts gewusst." Die Papiere seien
"mit großer Energie gefälscht worden", so dass die Buchführung "ganz
normal" aussehe. Niemand habe damit rechnen können, dass es die darin
aufgeführten Spendeneinzahler gar nicht gebe: "Das konnte man aus den
Papieren nicht sehen."  Zur Rolle der Parteiführung sagte Hirsch:
"Der ganze Landesvorstand ist von dieser Aktion Möllemanns zusammen
mit seinem Landesgeschäftsführer wirklich völlig überfahren worden."
Der Bundesvorsitzende Westerwelle habe richtig gehandelt, indem er
äußerste Auseinandersetzungen vermieden habe. Hirsch wies darauf hin,
"dass Westerwelle, Genscher und Lambsdorff vor der Wahl auf der
großen Abschlusskundgebung Herrn Möllemann ausgeladen haben." Dies
sei eine sehr mutige Entscheidung gewesen "in einem Wahlkampf, der
weiß Gott sehr schwer war." Abschließend sagte Hirsch: "Ich kann
Herrn Westerwelle in der Frage nichts vorwerfen. Wir sind gemeinsam
getäuscht worden. Und das bezieht sich nicht nur auf das Finanzielle,
sondern - was mich am meisten empört, dass in unserem Namen ein
Flugblatt herausgegeben wurde, in dem bewusst auf antisemitische
Strömungen" gesetzt und versucht worden sei, sie für die Wahl nutzbar
zu machen. Dies sei für eine liberale Partei "unerträglich und kann
nicht hingenommen werden."
Rückfragen: 
PHOENIX-Kommunikation, i. A. Thorsten Weber 
Tel: 0228/9584-196, Fax: 0228/9584-198

Original content of: PHOENIX, transmitted by news aktuell

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