phoenix persönlich: Herbert Diess zu Gast bei Michael Krons - Freitag, 24. Januar 2020, 18:00 Uhr
Bonn (ots)
Das Jahr 2020 muss den Durchbruch für das E-Auto bringen. Diese Auffassung vertritt VW-Chef Herbert Diess im Gespräch mit Moderator Michael Krons am Rande des Weltwirtschaftsgipfels in Davos. Diess verteidigt die deutschen Automobilbauer gegen den Vorwurf, sie hätten zu lange beim Umstieg auf Elektromobilität gewartet. Die Umstellung sei eine große Herausforderung und könne nur gelingen, wenn auch die Politik die Rahmenbedingungen dafür schaffe, etwa mit steuerlichen Anreizen und dem Aufbau einer Infrastruktur. Die Vorgabe eines Flottenziels für das nächste Jahr von unter 100 Gramm pro Kilometer in Europa sei sehr ambitioniert und gelänge nur mit dem E-Auto. Im Gespräch mit phoenix-Moderator Michael Krons wies Diess die Kritik am Individualverkehr zurück: Die Menschen wollten weiter mit dem Auto fahren, dies müsse aber C02-neutral geschehen.
Den gegenwärtigen Trend zu großen und schweren Autos sieht er nicht kritisch. Zwar verbrauchten SUV gegenüber einem normalen Pkw bis zu 15 Prozent mehr Kraftstoff, allerdings finanziere die höhere Verkaufsmarge der SUV den Umstieg auf die E-Autos für die Hersteller. Diess geht davon aus, dass das E-Auto die Diskussion um ein Tempolimit überflüssig macht, da hohes Fahrtempo exorbitant viel Batterieenergie verbrauche, sodass sich die Fahrweise beim E-Autofahren schnell anpassen werde.
Das Thema Nachhaltigkeit werde auch von den Aktionären verlangt. Entsprechend sieht Diess beim Gipfel in Davos, der sich vor allem mit dem Thema Klimaschutz beschäftigt, eine hohe Sensibilität der Topmanager, ihre Unternehmen klimaneutral zu machen. Mit Blick auf die aktuellen Gesetzeslage zum Klimaschutz vertrat Diess die Ansicht, dass die Politik die Spielräume nicht ausnutze. Sie könne mehr tun.
Die Äußerungen der Klimaaktivistin Greta Thunberg gingen ihm nahe, gab der VW-Chef zu. Für das Engagement junger Menschen und ihre Demonstrationen für mehr Klimaschutz zeigte Diess Verständnis. "Ich glaube, dass es bald nur noch wenige Unternehmen gibt, die sich einem Klimaziel verweigern."
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