Ustinov: Völkerrecht für humanitäre Hilfe ändern
Bonn (ots)
Der Schauspieler und Unicef-Botschafter Sir Peter Ustinov hat in der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" die US-Regierung für ihr Vorgehen im Irak scharf kritisiert. Seiner Meinung nach hätte US-Präsident George W. Bush den Irak nicht angreifen dürfen. Als wenig taktvoll bezeichnete er Bushs Aussage, "wer nicht für uns ist, ist gegen uns." Ustinov betonte, dass er nicht antiamerikanisch eingestellt sei. Aber er habe keine Sympathien für die derzeitige amerikanische Regierung. Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung äußerte der Schauspieler Zweifel daran, dass die Amerikaner im Irak Massenvernichtungswaffen finden werden. Wenn sie keine fänden, würden sie welche importieren, "um sie zu finden", so Ustinov mit ironischem Unterton.
Auch den Status quo der weltpolitischen Ordnung stellte der Schauspieler in Frage. "Keiner sollte ohne Gegengewicht eine solche Stärke wie die USA haben", sagte Ustinov. Er sprach sich für eine Ausweitung des derzeitigen Völkerrechts aus, damit humanitäre Hilfe schneller geleistet werden könne und es möglich sei, "schneller in Länder einzudringen, sobald keine Gefahr für die Helfer besteht."
Der Unicef-Botschafter kritisierte den Einsatz von Kindern in Armeen und Kriegen. "Wenn ein Kind eine Kalaschnikow bekommt, denkt es, es sei erwachsen und ist der Meinung, dass es auf alles schießen darf", sagte Ustinov in der PHOENIX-Sendung. Für besonders fragwürdig halte er Kriegsspielzeug. Hier bedürfe es ein Umdenken der älteren Generation, die Kriegsspielzeug verschenke.
PHOENIX zeigt die Sendung "Im Dialog - Martin Schulze mit Peter Ustinov" am Freitag, 30. Mai, um 21 Uhr. Wiederholung: Samstag, 31. Mai, 00.00 Uhr, und Montag, 2. Juni, 9.15 Uhr.
ots-Originaltext: Phoenix
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