phoenix-Dokumentation: Bitterer Kaffee - Bauern kämpfen um ihr Land
Donnerstag, 7. Mai 2020, 21.00 Uhr
Bonn (ots)
Ein Film von Michael Enger
2001 werden im Distrikt Mubende in Uganda 4.000 Menschen durch die Armee von ihrem Land vertrieben. Man wollte Platz schaffen für eine neue Plantage der Neumann Kaffee Gruppe aus Hamburg. Der Kaffeekonzern ist weltweit führender Rohkaffee-Händler.
Die ugandischen Soldaten walzten in vier Dörfern Häuser und Hütten nieder. Sie zerstörten Felder und Lebensmittelvorräte der Kleinbauern, legten Feuer. Die Menschen verloren ihren gesamten Besitz, es gab sogar Tote. Die Menschen flüchteten zunächst in die angrenzenden Wälder. Später ließen sie sich auf freiem Land neben der Plantage nieder, in der kleinen Siedlung Kyengeza - dem Dorf der Vertriebenen. Dort lebten sie jahrelang in notdürftigen Behausungen - ohne sauberes Wasser, medizinische Versorgung und ohne ausreichende Ernährung. 2002 begannen sie, sich juristisch gegen die Vertreibung und den Raub ihres Landes zu wehren.
Der Fall ist kein Einzelfall, aber einer der ersten gut dokumentierten Fälle von "Landgrabbing" (Landraub) in Afrika. Mittlerweile ist er über die Grenzen Ugandas hinaus bekannt geworden. Die Reportage begleitet diese Geschichte über viele Jahre. Sie rekonstruiert die Ereignisse der Vertreibung aus der Sicht der Betroffenen, hinterfragt Positionen und Behauptungen in diesem langen Konflikt um Land in Uganda.
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