Merkel: Verlängerte Arbeitszeit nicht nur für Beamte
Bonn (ots)
Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel hat den Entschluss des Bundeskanzlers, keine deutschen Soldaten in den Irak zu entsenden, erneut heftig kritisiert. "Diese frühen Festlegungen, ohne dass man UN-Resolutionen kennt, empfinde ich immer als bedrückend", sagte Merkel im PHOENIX-Sommerinterview. Die Union vertrete die Auffassung, dass außen- und sicherheitspolitische Meinungsbildung immer so ablaufen solle, "dass man erst die europäischen Partner konsultiert und versucht eine gemeinsame europäische Haltung zu finden." Auch in der Frage des Irak-Krieges habe die frühe Absage Deutschlands, sich militärisch zu beteiligen, zu Problemen geführt. "Und hier haben wir wieder so einen Schritt, wo ganz früh Festlegungen gemacht werden, und das missfällt mir", so die Unionsfraktionsvorsitzende. Zu ihrem Vorschlag, die Wochenarbeitszeit in Westdeutschland zu verlängern, sagte Merkel: "Ich wollte sehr deutlich machen, dass wir über die gesamte Bandbreite sprechen müssen, die Deutschland im Wirtschaftswachstum nach hinten gebracht hat." Wenn es etwa um die Frage gehe, ob man seinen Arbeitsplatz dadurch behalte, dass man in der Woche eine Stunde oder zwei Stunden länger arbeite, dann sei dies noch die geringste Herausforderung für die Menschen. Mit Blick auf die bereits verlängerten Arbeitszeiten für Beamte in Berlin und Hessen sagte die Fraktionsvorsitzende, es sei "natürlich ungerecht", wenn nur Beamte, nicht aber Angestellte betroffen seien.
PHOENIX sendet das Interview am heutigen Donnerstag, 4. September, um 17.45 Uhr.
ots-Originaltext: Phoenix
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