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Reuter: "Explosion der Gier" bei Manager-Bezügen
Tietmeyer: Sozialreformen in einigen Bereichen handwerklich nicht hinreichend

Bonn (ots)

Eine Offenlegung der Managerbezüge bei
Aktiengesellschaften hat der ehemalige Vorstandsvorsitzende der
Daimler Benz AG, Edzard Reuter, gefordert. In der PHOENIX-Sendung
"Politikgespräche auf dem Petersberg" sagte Reuter: "Es ist für mich
unverständlich, dass wir in Deutschland immer noch nicht offen legen,
welche Bezüge das Management bekommt, und zwar einzeln, nicht
insgesamt." Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit dem
Mannesmann-Prozess könne er nicht verstehen, warum man jetzt nicht
dazu übergehe, solche Bezüge publik zu machen. "Dann kann darüber
diskutiert werden, die Aktionäre können darüber diskutieren und die
Gewerkschaften können das zum Thema von Verhandlungen über
Tarifabschlüsse machen", sagte der ehemalige Daimler-Chef. Reuter
beklagte, dass sich auf diesem Feld in der jüngsten Vergangenheit
eine "Explosion der Gier" ereignet habe. Zudem gebe es ein
"Gruppengefühl" nach dem Motto "Wir schotten uns ab." Ebenfalls in
der PHOENIX-Sendung "Politikgespräche auf dem Petersberg" sprach sich
der ehemalige Bundesbankpräsident, Hans Tietmeyer, für eine
Fortführung der von der Bundesregierung eingeleiteten Sozialreformen
aus: "Unser Wohlstand, auch unser sozialer Friede, würde auf Dauer
gefährdet werden, wenn wir die überzeugenden Reformen jetzt nicht
machen." Allerdings müssten diese Reformen handwerklich gut gemacht
sein. "Hier stelle ich jedenfalls in einigen Bereichen fest, dass
dort aus meiner Sicht die handwerkliche Qualität nicht hinreichend
war", so der ehemalige Bundesbankpräsident. Er könne auch
feststellen, dass die Menschen derzeit verunsichert seien, weil ihnen
"realistische Visionen" fehlten. "Sie wissen nicht, wo es eigentlich
hingehen soll, deswegen mein Wort von der realistischen Vision",
sagte Tietmeyer. Der ehemalige Daimler-Chef Reuter verglich die
politische Lage mit der "Wendezeit" von 1982: "Ich habe so das
Gefühl, dass wir wieder vor einer solchen Situation stehen." Man
wisse aber nicht: "Wer gibt wirklich eine Vision vor". Dies fehle
beiden großen Parteien. Allerdings sei die Vorgabe von Visionen "die
Aufgabe der Regierung, und nicht zuletzt des Regierungschefs."
PHOENIX zeigt die Sendung "Politikgespräche auf dem Petersberg"
mit Edzard Reuter und Hans Tietmeyer am Samstag, 27. März, um 22.15.
Wiederholung: Sonntag, 28. März, 17 Uhr.
Fotos zur Sendung unter www.ard-foto.de
ots-Originaltext: Phoenix
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6511

Kontakt:

Ingo Firley
PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

Original content of: PHOENIX, transmitted by news aktuell

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