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PRESSEMITTEILUNG: Jörg Immendorff: Schröders Nein zum Irak-Krieg war eine mutige Aktion
Gabriele Henkel: Steuersystem behindert Kunstförderung

Bonn (ots)

Bonn, 5. Mai 2004 - Der Maler und Kunstprofessor Jörg Immendorff
hat die ablehnende Haltung der Bundesregierung zum Irak-Krieg
verteidigt. In der PHOENIX-Sendung "Kulturgespräche auf dem
Petersberg" sagte er am Dienstagabend: " Hut ab, Lob für Schröder!
Gegen den Irak-Krieg zu sein war eine mutige Aktion, das hat meinen
Respekt verdient". Immendorff lobte die Initiative des
Bundeskanzlers, Künstler ins Kanzleramt einzuladen und den Dialog
zwischen Kunst und Politik anzustoßen: "Wenn ein hochrangiger
Politiker auf die Kunst zugeht, muss man das würdigen". Immendorff,
der im vergangenen Jahr mit einer Drogen- und Prostitutions-Affäre
für negative Schlagzeilen gesorgt hatte, sagte, er sei als Maler
kompromisslos. "Der Künstler, der nicht zwischen den Polen: Demut,
Depression und Größenwahn zu kämpfen hat, da passiert nichts". Zudem
kündigte er in der Sendung an, die PHOENIX am Sonntag, 9. Mai, um 17
Uhr ausstrahlt, sich bei Prozeßbeginn am 20. Juli zu den Vorgängen
ausführlich zu äußern. Die umfangreiche Presseberichterstattung über
den Skandal in Düsseldorf bezeichnete er als "Folter". Unmittelbar
nach Bekanntwerden des Skandals musste er seinen Lehrstuhl an der
Düsseldorfer Kunstakademie aufgeben. Ebenfalls im "Kulturgespräch"
ging Immendorff auf seine Krankheit, die degenerative
Nervenerkrankung ALS, ein. Zu deren Erforschung hat er ein Stipendium
an der Berliner Charité gestiftet. Dort können sich zwei Forscher
zwei Jahre lang auf die Erforschung der Ursache und Therapie der
Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) konzentrieren. Die Mäzenin und
Kunstexpertin Gabriele Henkel beklagte im "Kulturgespräch auf dem
Petersberg", dass der gewerbliche Mittelstand, der "wirklich Geld
verdient", wenig in die Kunst investiere. "Die leben an der Kunst
vorbei", sagte Henkel. Schuld an der zu geringen Kunstförderung sei
das deutsche Steuersystem, da sich "der Staat das Patrimoniat für die
Kunst vorbehalten möchte." Der Leiter des Kölner Museums Ludwig,
Kaspar König, sagte in derselben Sendung zur deutschen Kunstszene:
"Der Kunstbetrieb ist genauso blöd wie jeder andere Betrieb auch.
Aber er hat den besonders unangenehmen Aspekt des Starsystems. Das
Gute daran ist nur die Kunst".
Fotos ab Mittwoch, 15 Uhr, unter www.ard-foto.de
ots-Originaltext: Phoenix
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6511

Kontakt:

Regina Breetzke
PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 193
Fax: 0228 / 9584 198
Email: regina.breetzke@phoenix.de

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