PRESSEMITTEILUNG Freitag, 21. Mai 2004, 21.00 Uhr, Im Dialog - Gaby Dietzen mit Barbara Lochbihler
Bonn (ots)
Amesty-Generalsekretärin Lochbihler: Foltervorwürfe im Irak unter ziviler Leitung aufklären
Bonn / Berlin, 21. Mai 2004 - Die Generalsekretärin der deutschen Sektion von amnesty international, Barbara Lochbihler, zeigte sich in der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" erschüttert darüber, dass die Täter der Folterungen im Irak "kein Unrechtsbewusstsein haben". Lochbihler forderte, die Foltervorwürfe "unter ziviler Leitung" und unabhängig aufzuklären. "Wer", so fragte sie, "soll dem Militär noch glauben bei so einem Vertrauensverlust?". Um künftig solche Geschehnisse zu verhindern, sehe sie es als erforderlich an, unabhängige Inspektionen zuzulassen. Dadurch könne man Übergriffen und Folterungen vorbeugen. Zur Frage der Beteiligung hochrangiger Militärs äußerte sie, man könne es sich nur "sehr schwer vorstellen, dass etwas geschieht in einem Gefängnis (...), das außerhalb des Wissens der Vorgesetzen passiert". Außerdem wandte sie sich gegen eine staatliche Instrumentalisierung von Menschenrechtsberichten ihrer Organisation durch die US-Regierung. Angesprochen auf die Situation in Deutschland sagte die Generalsekretärin der Menschenrechtsorganisation, dass es auch in Deutschland im vergangenen Jahr mindestens 20 Fälle "exzessiver Gewaltanwendung durch die Polizei" gegeben habe. Sie forderte die Einsetzung "unabhängiger Gremien", die solchen Vorwürfen nachgehen und verwies dabei auf das positive Beispiel bei Abschiebungen in NRW. Auch bei Kindesentführungen dürften Rache und Verzweiflung nicht das Handeln von Regierungsvertretern und der Polizei bestimmen.
PHOENIX zeigt die Sendung "Im Dialog - Gaby Dietzen mit Barbara Lochbihler" am heutigen Freitag, 21. Mai 2004, um 21 Uhr. Wiederholung: Freitagnacht, 00.00, 02.00 und 05.30 Uhr; Montag, 24. Mai, 9.15 Uhr
ots-Originaltext: Phoenix
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