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Juso-Chef Böhning: Kein Verständnis für Rücktritt Münteferings

Bonn (ots)

Der Juso-Vorsitzende Björn Böhning hat nach eigener
Aussage "kein Verständnis" für Franz Münteferings Rücktritt vom 
Parteivorsitz. In der Berliner PHOENIX Runde sagte Böhning am späten 
Mittwochabend auf die Frage, ob er den Rückzug richtig finde: "Nein, 
ich finde es nicht richtig. Ich habe dafür auch kein Verständnis. Ich
glaube, man muss auch in solchen Situationen die Möglichkeit haben, 
eine Wahl durchzuführen." Von "Schuldzuweisungen" halte er nichts und
"ich halte nichts von irgendwelchen Sturz- und Meuchelei-Gerüchten, 
das hilft uns nicht weiter", so der Juso-Vorsitzende. Es sei klar, 
dass die Partei ein neues Zentrum brauche, "wo Franz Müntefering 
nicht mehr Parteivorsitzender ist". Dieses Zentrum müsse jetzt 
schnell gebildet werden "und da sind jetzt gerade die Jüngeren in der
Verantwortung." Nach Böhnings Auffassung hätte sich Andrea Nahles 
nicht als Generalsekretärin nominieren lassen, wenn sie die 
Konsequenzen gekannt hätte. "Man kann überhaupt nicht 
Generalsekretärin sein, wenn der Vorsitzende explizit sagt: dich will
ich nicht. Das geht nicht. Aber er hat es nicht gesagt", so Böhning. 
Er selber hätte "die Unterstützung für Andrea Nahles nicht aufrecht 
erhalten können", wenn es zuvor in einem Gremium oder in einem 
Vier-Augen-Gespräch eine Ansage für den Rücktritt Münteferings 
gegeben hätte.
Die aktuelle Krise der SPD zeige nun, dass die Partei "sieben Jahre 
lang (...) durchaus auch mit Basta-Mentalität geführt worden ist". Es
habe keine Diskussionen mehr stattfinden dürfen. Zudem sei die Partei
"offensichtlich auch durch ganz schwieriges Fahrwasser ohne eigene 
Identität gesteuert" worden. "Das ist jetzt mal aufgebrochen", sagte 
der Juso-Vorsitzende. Böhning krititisierte, dass "die Partei 
offensichtlich nicht in der Lage war, ein eigenes Profil zu bilden 
und frei zu diskutieren."

Rückfragen bitte an:

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PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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