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"Nicht schuldig?", Dokumentarfilm von Marcel Ophüls an Karfreitag, 14. April 2006, 20.15 Uhr in Originallänge bei PHOENIX

Bonn (ots)

Das Internationale Militärtribunal gegen die
Hauptkriegsverbrecher des Dritten Reiches, das vor rund 60 Jahren in 
Nürnberg seine Arbeit aufnahm, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von 
den alliierten Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und der 
Sowjetunion eingesetzt. Es ist bis heute Vorbild für den juristischen
Umgang mit staatlich organisierten Kriegsverbrechen und Verbrechen 
gegen die Menschlichkeit.
1973 befragte der Dokumentarfilmregisseur Marcel Ophüls Ankläger 
und Angeklagte, Zeugen und Verteidiger aus dem Nürnberger Prozess, 
darunter den britischen Chefankläger Sir Hartley Shawcross, den 
US-Ankläger Telford Taylor, das Psychiaterehepaar Alexander und 
Margarete Mitscherlich, die Nazi-Jäger Serge und Beate Klarsfeld, 
Stargeiger Yehudi Menuhin und Hitlers Rüstungsminister Albert Speer. 
Das Werk ist eine Bestandsaufnahme des Umgangs der Deutschen mit 
ihrer Vergangenheit - zwanzig Jahre nach dem Endes des Krieges. Ohne 
die Ungeheuerlichkeit der Naziverbrechen relativieren zu wollen, 
betrachtet der Regisseur die Nürnberger Prozesse den Zeitumständen 
entsprechend auch aus der Perspektive der Kriege in Algerien und 
Vietnam und fragt nach politischer Verantwortung und historischer 
Gerechtigkeit.
Marcel Ophüls über sein Werk: "Die Notwendigkeit, Urteile über 
Menschen und ihre Handlungen zu fällen, wird im Film ständig mit dem 
Problem konfrontiert, über andere zu urteilen. Die Verbrechen der 
Nazis sind entsetzlich - in ihrem Ausmaß, in ihren 
verabscheuungswürdigen Motiven und in der Präzision der Ausführung; 
doch sind die Deutschen, ob zu unserem Glück oder Unglück, letztlich 
auch nicht anders als andere. Und gerade deshalb können wir 
vielleicht aus den Urteilen von Nürnberg lernen." So ist Nürnberg der
Ort, "an dem sich individuelle und kollektive Schicksale kreuzen. Von
diesem Punkt aus sind analytische Rückblenden möglich, hier können 
Betrachtungen zur Gegenwart und zur Zukunft ansetzen. Vietnam, 
Algerien, die Atombombe, der Stalinismus, CIA, Folter in 
Lateinamerika und anderswo. Hitler erscheint letztlich zugleich als 
der große Verlierer und der große Sieger des Zwanzigsten 
Jahrhunderts." (Marcel Ophüls)
PHOENIX zeigt dieses "unbekannte Meisterwerk" (Süddeutsche 
Zeitung) der Dokumentarfilmgeschichte am Karfreitag um 20.15 Uhr in 
der Originallänge von viereinhalb Stunden.
"Nicht schuldig?", The Memory of Justice (OT)
1: Nuremberg and the Germans
2: Nuremberg and other Places
Regie: Marcel Ophüls Dokumentarfilm D/F/USA/GB 1973 - 1976 , 278 Min.

Rückfragen bitte an:

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PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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