stern TV - Mittwoch, 20.02.2013, 22:15 Uhr - live bei RTL, Moderation: Steffen Hallaschka
Köln (ots)
Münchener Polizei-Prügelopfer Theresa Z. exklusiv bei stern TV: "Ich wurde blutend und gefesselt liegen gelassen."
"Ich wurde wie ein Tier, blutend und gefesselt, in der Zelle liegen gelassen." Exklusiv bei stern TV sprach Theresa Z. aus München über die Attacke eines Polizisten. Am 20. Januar waren ihr Nasenbein und Augenhöhle gebrochen worden. Auf der Wache hatte ein Beamter der 23-Jährigen ins Gesicht geschlagen, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt gefesselt war. Bis Hilfe eintraf, verging eine qualvolle Zeit: "Ich hatte das Gefühl, dass ich da stundenlang sitze und schreie."
"Mich schockiert das hohe Maß an Gewaltanwendung an einer zierlichen Frau, mit zwei gezielten Faustschlägen ihr das Gesicht zu zertrümmern", sagte Franz Erlmeier, der Anwalt von Theresa Z. Der Beamte, der zuschlug, beruft sich jetzt auf Notwehr. Dazu Erlmeir: "Das ist vorgeschoben, das ist eine Konstruktion." Nach Einsicht in die Zeugenaussagen ist er sich sicher: "Die Aussagen der Polizeibeamten deuten eindeutig darauf hin, dass hier am Ende des Tages keine Notwehrlage bestätigt werden kann. Da bin ich felsenfest überzeugt."
"Der Polizist hätte in dieser Situation, in der der Kollege Gewalt ausübt, zugunsten des Opfers einschreiten müssen", stellte Professor Joachim Kersten von der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster fest. Seiner Meinung nach hat die Polizei ein Problem nicht im Griff: "Es gibt Beamte, die dies andauernd machen. Man nennt sie Widerstandsbeamte. Diese Beamte müssten in stärkerer Form diszipliniert werden." ENDE
Lebensmittelkontrolleur über den Fleischskandal: "Es muss jetzt eine Wende stattfinden."
"Das ist ein Betrug, den man sich kaum noch vorstellen kann", sagte Martin Müller, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lebensmittelkontrolleure (BVLK) im Studio bei stern TV. "Je feiner ein Produkt ist, desto größer ist die Möglichkeit des Betruges. Die kriminelle Energie auf dem Lebensmittelmarkt ist dramatisch. Es muss jetzt eine Wende stattfinden", so Müller nach dem Beitrag, der in der Sendung den Pferdefleischskandal thematisiert hatte. Das "Dilemma" sei die "risikoorientierte Kontrolle": "Wir müssen dieses Risiko ausweiten. Der Verbraucher fragt nicht nur, ob das Lebensmittel gesundheitsschädlich oder sicher ist, sondern 'Werde ich hier betrogen? '
Mehr "Unterscheidungsmöglichkeiten" und Informationen fordert Armin Valet (46), Ernährungsexperte von der Verbraucherzentrale Hamburg, bei der Fleischware: "Man kann nicht erkennen, ob das Fleisch gut oder schlecht ist. Wir sind für klare Qualitätssiegel, die auch eine Orientierung geben. Diese fehlen aber. Genau deshalb orientiert sich der Verbraucher nur am Preis."
Fernsehkoch Tim Mälzer (42) dazu im Studio bei stern TV: "Das ist zu kompliziert. Wenn ich bei Unternehmen einkaufe, dann ist das mein Vertrauensdealer. Dann erwarte ich, dass die dafür verantwortlich sind, dass in dem Fleisch auch drin ist, was da drauf steht." ENDE
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