stern TV - Mittwoch, 27.02.2013, 22:15 Uhr - live bei RTL, Moderation: Steffen Hallaschka
Köln (ots)
"Dieser Bioskandal ist nur die Spitze des Eisbergs" Ist das Bio-Ei in Wahrheit nur ein faules Ei? stern TV hatte bei Discountern Bio-Eier erstanden und die Herkunft anhand der Kennung, die auf den Eiern eingedruckt ist, zurückverfolgt. Grund war der Skandal um falsch deklarierte Bio-Eier. Von einer "Bio-Freilandlüge" sprach Clemens G. Arvay bei stern TV. "Bei Betrieben dieser Dimensionen stehen die Tiere massiv unter Stress", sagte der Agrarbiologe im Studio. "Mit diesem Bioskandal haben wir nur die Spitze des Eisbergs, es wird noch sehr viel mehr auf uns zukommen. Niemand weiß, dass für jedes Bio-Ei, das wir im Supermarkt kaufen, Küken auf Fließbändern auf die Welt kommen und dort die männlichen Küken maschinell getötet werden, weil sie keine Eier legen, " so der 32-Jährige. Sein Fazit: "Die Produktion der Bio-Eier ist in den Händen der Industrie."
Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), stellte fest. "Wir müssen die ökologische Landwirtschaft so hinkriegen, dass wir nicht nur eine Nischenveranstaltung für wohlgesonnenen Leute, sondern eine echte Alternative zu einer Landwirtschaft sind, die auf Dauer so nicht funktioniert. Das ist die Voraussetzung für das Ganze. Dafür brauchen wir tatsächlich nicht diese industriellen Strukturen, die sich da gebildet haben."
"Diese Leute kommen, um zu bleiben": Duisburgs OB Sören Link über Armutszuwanderung "Bei dem EU-Eintritt von Rumänien und Bulgarien wurde anscheinend völlig vergessen, dass ein Armutsgefälle in dieser Größenordnung vorher noch nie da war. Alleine, weil sie rechnen können, kommen diese Menschen nach Deutschland, " stellte Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) bei stern TV fest. "Man muss zur Kenntnis nehmen, dass hier nicht alle Menschen gekommen sind, um in Deutschland tatsächlich zu arbeiten und legal Fuß zu fassen. Da wird auch in Richtung Prostitution und Diebstahl gearbeitet. Da werden teilweise Kinder dazu missbraucht, irgendwo anders klauen zu gehen", so Sören Link weiter.
Er warf einen sorgenvollen Blick in die nahe Zukunft: "Am 1. Januar 2014 ändert sich die Rechtslage. Die Zuwanderer haben dann ein Anrecht auf Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II. Zudem tragen die Kommunen die Kosten der Unterkunft in vollem Umfang." Zu den finanziellen Belastungen meinte er: "Für eine Stadt wie Duisburg, die eine jährlichen Verschuldung von 100 Millionen Euro hat, bedeutet das bei dem derzeitigen Stand der Zuwanderung Mehrkosten von über 15 Millionen Euro." Diese Zahlen würden sich auf den "derzeitigen Stand der Zuwanderung" beziehen. Link: "Wir rechnen aber damit, dass mehr Leute kommen. Diese Leute kommen, um zu bleiben."
Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht (CDU) machte auch "Schlepper" für die Zuwanderung verantwortlich: "Wir gehen gegen Schlepper vor, die die Not dieser Menschen ausnutzen. Sie werben diese Menschen in ihren Ländern an, und vermitteln sie dann hier in schlechte Immobilien. Jeder Behördengang wird dann noch einmal abkassiert" Sein Rezept dagegen: "Wir gehen ganz bewusst mit Zoll, Staatsanwaltschaft, aber auch mit der Finanzverwaltung gegen diese Hintermänner vor." Um den Zuwanderern schnell zu helfen, habe man in Mannheim einen Zuwandererfonds mit 600.000 Euro aufgelegt, um "allein den Impfschutz für die Kinder sicher zu stellen."
Duisburgs OB Sören Link fordert Hilfe: "Wir richten zusammen mit anderen Städten die Appelle nach Berlin und Brüssel. Von dort muss die Hilfe kommen. Wir brauchen Unterstützung von denen, die uns helfen können. Das ist die Bundesregierung und die Europäische Union."
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