Debra Milke: Ehemalige US-Todeskandidatin Mittwochabend live zu Gast bei stern TV stern TV - Mittwoch, 02.09.2015, 22:15 Uhr - live bei RTL, Moderation: Steffen Hallaschka
Köln (ots)
"Ich denke nicht über die Jahre nach, die mir gestohlen wurden. Ich hadere nicht damit. Deshalb akzeptiere ich einfach, was ich jetzt habe. Und es ist wirklich ein Geschenk, hier zu sein. Jeder einzelne Tag in meinem Leben ist ein Geschenk", erklärt Debra Milke bei ihrem ersten Besuch nach 32 Jahren in ihrer Heimatstadt Berlin.
stern TV hat die ehemalige Todeskandidatin exklusiv zu den Orten ihrer Kindheit begleitet.
"Ich habe die ersten vier oder fünf Tage in Berlin nur geweint. Es war unglaublich. Es ist schön und traurig zugleich. Schön, weil ich mit meiner Familie zusammen bin, traurig, weil meine Mutter nicht mehr hier ist", beschreibt Milke ihre Gefühlslage. Ihre Mutter Renate Janka hatte mehr als zwei Jahrzehnte für die Freilassung ihrer Tochter gekämpft. Doch Debra in Deutschland in die Arme zu schließen, blieb ihr verwehrt. Im Herbst 2014 erlag sie ihrer schweren Krebserkrankung.
Debra Milke schaut nach vorn: "Ich bin hier geboren, ich war für lange Zeit weg, und jetzt bin ich wieder hier. Bei meinem Onkel, meiner Tante und meinem Cousin. Ich bin zurück an meinem Ausgangspunkt", so die 51-Jährige.
Mit Ihrer Zeit im Todestrakt will sich Milke nicht mehr beschäftigen, das überlasse sie nun ihren Anwälten. Alle persönlichen Akten und Unterlagen zu ihrem Fall habe sie vernichtet, so Milke. "Ich habe einfach jedes Stück Papier in den Schredder getan. Es hat sich so gut angefühlt. Nach jeder weiteren Seite fühlte ich mich noch besser. Es war wie eine Therapie", sagte sie im stern TV-Interview.
22 Jahre saß Debra Milke im Todestrakt eines Frauengefängnisses im US-Bundesstaat Arizona, bis das Urteil 2013 aufgehoben wurde. 1990 war sie wegen Anstiftung zum Mord zum Tode verurteilt worden. Ihr wurde vorgeworfen, zwei Männer beauftragt zu haben, ihren vierjährigen Sohn zu töten. Im März dieses Jahres kam sie endgültig frei. Debra Milkes Verteidiger streben jetzt eine Zivilklage gegen die verantwortlichen US-Behörden an.
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