Kaufmännische Krankenkasse - KKH
Innovative digitale Versorgung verbessert Gehleistung
Innovative digitale Versorgung verbessert Gehleistung
„Schaufensterkrankheit“: KKH und UKE präsentieren positive Studienergebnisse
Hannover, 25. Januar 2023 – Schlaganfall und Herzinfarkt sind in aller Munde. Doch die Gefäßverkalkungen, die diese Erkrankungen auslösen, führen genauso häufig zu Durchblutungsstörungen in den Beinen. Je enger die Blutgefäße in den Beinen durch Verkalkungen werden, desto schlechter wird die Muskulatur mit Blut versorgt. Diese Erkrankung wird periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) genannt. Im Volksmund wird sie auch als "Schaufensterkrankheit“ bezeichnet. Der Name klingt harmlos, dabei haben die Betroffenen im fortgeschrittenen Stadium meist große Schmerzen in den Beinen und bleiben daher immer wieder stehen, wie vor einem Schaufenster. Allein in Deutschland leiden 4,5 Millionen Menschen unter der Durchblutungsstörung. Unter den Versicherten der KKH Kaufmännische Krankenkasse ist der Anteil der Erkrankten zwischen 2011 und 2021 um 81 Prozent gestiegen. Die Krankheit reduziert die Lebenserwartung um durchschnittlich zehn Jahre.
Ein neuartiges Behandlungskonzept kann die Gehbeeinträchtigung und Lebensqualität dieser Patientinnen und Patienten maßgeblich verbessern. Darauf weisen die KKH Kaufmännische Krankenkasse und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) angesichts der vorliegenden Ergebnisse der Evaluationsstudie zu dieser innovativen Versorgungsform hin. Das Projekt zu pAVK wurde 2018 ins Leben gerufen und vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert.
„pAVK wird nicht nur häufig erst spät erkannt, auch bei der Behandlung können wir noch besser werden – angefangen beim Gehtraining bis hin zu vermeidbaren Amputationen“, erklärt Dr. Lutz Herbarth, Leiter des Kompetenzteams Medizin bei der KKH. Um die Versorgungssituation zu verbessern, wurde das Projekt „pAVK-TeGeCoach“ von der KKH initiiert und mit mehreren Partnern umgesetzt. Die vielversprechenden Studienergebnisse liefern einen neuen Auftrieb für eine erfolgreiche Behandlung. „Es geht also im wahrsten Sinne des Wortes vorwärts. Die Gehbeeinträchtigung der Teilnehmer konnte signifikant verbessert werden. Die Daten zeigten zudem, dass das Behandlungskonzept für eine deutliche Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität sorge“, zeigt sich Priv.-Doz. Dr. Jörg Dirmaier, Leiter der Arbeitsgruppe Patientenzentrierte Gesundheitsversorgung und e-health am Institut und der Poliklinik für Medizinische Psychologie (Direktor: Prof. Dr. Dr. Martin Härter), UKE, zufrieden. Deshalb gilt es, das untersuchte telemedizinisch gestützte Gehtraining in Zukunft in das Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenversicherungen aufzunehmen. „Neben einer höheren Lebensqualität der Betroffenen könnte das auch zu einem geringeren Kostenaufwand für die gesamte Versichertengemeinschaft führen“, erklärt Corinna Beutel, Bereichsleiterin Versorgungs- und Vertragsmanagement der KKH.
An der klinischen Studie nahmen rund 2.000 Versicherte teil, die in zwei Gruppen (Behandlungs- und Vergleichsgruppe) eingeteilt wurden. Untersucht wurde die Wirksamkeit einer individuellen Gesundheitsberatung und telemetrisch unterstütztem Gehtraining im Vergleich zur Regelversorgung der pAVK. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Behandlungsgruppe erhielten einen Aktivitätstracker, der Informationen zum Gehtraining und zur Herzfrequenz erfasste. „Mit Hilfe der Daten entwickelten die Gesundheitsberaterinnen und -berater zusammen mit Medizinern und Betroffenen einen individuellen Plan, um Training und Ernährungsweise in Kombination mit der verordneten Medikation zu optimieren“, erklärt Dr. Lutz Herbarth das Konzept. „Für ein erfolgreiches Gehtraining müssen Betroffene täglich bis an die Schmerzgrenzen gehen. Das erfordert viel Motivation, die wir mit diesem Konzept angepasst an die individuellen Bedürfnisse über einen langen Zeitraum aufrechterhalten konnten. Unser Ziel ist es, dieses Angebot in das Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen zu integrieren, damit noch mehr Patientinnen und Patienten davon profitieren können,“ so der Mediziner. „Denn die Ergebnisse signalisieren eindeutig die positiven Einflüsse unseres innovativen Behandlungskonzeptes.“
Partner der qualitativ hochwertigen Versorgungsform der KKH waren die Techniker Krankenkasse, die mhplus Betriebskrankenkasse, die IEM GmbH, Philips GmbH, das Telemedizinische Zentrum des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart sowie das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung sowie Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie.
Weitere Informationen erhalten Interessierte unter innovationsfonds.g-ba.de/beschluesse/pavk-tegecoach-periphere-arterielle-verschlusskrankheit-pavk-gesundheitscoaching-und-telemetrisch-unterstuetztes-gehtraining-zur-steigerung-der-lebensqualitaet.129 (Förderkennzeichen: 01NVF17013)
Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit rund 1,6 Millionen Versicherten. Nähere Informationen erhalten Sie unter kkh.de/unternehmen/kurzportraet .
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