1. Halbjahr 2003: Zwischenbilanz mit solidem Beitragswachstum
München (ots)
Über 39.000 Zusatzversicherte mehr / Beitragsrückerstattung für Vollversicherte / APKV-Chef fordert Stärkung der Kapitaldeckung im deutschen Gesundheitswesen
Die Allianz Private Krankenversicherungs-AG, München, verzeichnete in den ersten Monaten des laufenden Jahres ein Beitragsvolumen von 1,47 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund 1,37 Milliarden Euro entfielen auf das Krankenversicherungsgeschäft, das einen Zuwachs von 4,5 Prozent verzeichnete; das Beitragsaufkommen in der Pflegepflichtversicherung reduzierte sich aufgrund von Beitragssenkungen um 9,4 Prozent auf 0,95 Milliarden Euro. Das gesamte Umsatzplus setzt sich aus den notwendigen Beitragsanpassungen in der Krankenversicherung zum 1. Januar 2003 aufgrund der gestiegenen Kosten im Gesundheitswesen sowie aus dem Neugeschäft zusammen. Hinzu kommt der in der Vollversicherung eingeführte gesetzliche Beitragszuschlag, der in der privaten Krankenversicherung zur Beitragsstabilisierung im Alter vorsorgt.
Bis zum Juni stieg die Zahl der versicherten Personen um 1,3 Prozent auf 2.283.768 gegenüber dem Vorjahr an. In der Vollversicherung war ein Rückgang von 9.805 auf 788.240 Personen (1,2 Prozent) zu verzeichnen. Dies ist vor allem auf die verheerende gesundheitspolitische Debatte im Zusammenhang mit der Gesundheitsreform zurückzuführen. Die Antworten der Politiker haben potenzielle Kunden sehr verunsichert. Die Verträge für Zusatzversicherungen stiegen dagegen um 39.975 auf 1.495.528 Personen (2,7 Prozent) an. "Die Entwicklung im Bereich der Zusatzversicherungen zeigt, dass die Bürger sehr wohl bereit sind, eigenverantwortlich Vorsorge zu betreiben und das kapitalgedeckte System der privaten Krankenversicherung als zukunftsweisende Alternative zur umlagefinanzierten gesetzlichen Krankenversicherung begreifen", erklärt Dr. Ulrich Rumm, Vorstandsvorsitzender der Allianz Privaten.
Der Anstieg im Zusatzversicherungsgeschäft wird im wesentlichen durch die Ausschließlichkeitsorganisation der Allianz Sachgruppe getragen. Sie konzentriert sich im Krankenversicherungs-Bereich auf den Verkauf von Zusatz-Policen. Im Neugeschäft verzeichnete dieser Vertriebskanal im Vergleich zum Vorjahr insgesamt einen deutlichen Zuwachs von rund 36 Prozent. Auch der Verkauf von Krankenversicherungen durch die Dresdner Bank zeigt erste Erfolge. Umgekehrt verzeichnet der Vertriebsweg der Allianz Privaten einen deutlichen Zuwachs von 46 Prozent im Verkauf von Lebensversicherungen. Damit wird das Cross Selling Potenzial des integrierten Finanzdienstleisters weiter ausgeschöpft.
Der drittgrößte Krankenversicherer Deutschlands erstattete seinen Kunden von Januar bis Juni Leistungen in Höhe von 961,5 Millionen Euro. Das entspricht einem erhöhten Aufwand von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Um gesundheits- und kostenbewusstes Verhalten der Versicherten zu belohnen, hat die Allianz Private im Jahr 2002 erstmals wieder die Beitragsrückerstattung mit dem "BONUS-10-Programm" eingeführt. Vollversicherte, die den Schutz bestimmter Tarife genießen und vergangenes Jahr keine Leistungen in Anspruch genommen haben, erhielten 2003 zusätzlich insgesamt 26,8 Millionen Euro zurück erstattet.
Der Bestand an Kapitalanlagen erhöhte sich seit dem 31.12.02 um 5,0 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro. Neuinvestitionen wurden überwiegend in festverzinsliche Anlagen vorgenommen.
Das Unternehmen beschäftigte zum Halbjahr 3.995 (31.12.2002: 3.947) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; 108 junge Menschen befinden sich davon in der Ausbildung.
Kapitalgedeckte Kopfpauschalen anstatt umlagefinanzierte Bürgerversicherung gefordert
Die Allianz Private Krankenversicherung spricht sich gegen die in der Diskussion zur Finanzierung der Krankenversicherung vorgeschlagene "Bürgerversicherung" auf der Basis einer umlagefinanzierten Versicherung aus. "Ein System, das aufgrund der demographischen Entwicklung mit 90 Prozent der Bevölkerung bereits heute nicht mehr funktioniert, funktioniert auch nicht mit weiteren 10 Prozent", so Rumm. Weder die Folgen der Überalterung noch die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf das umlagebasierte Finanzierungssystem der GKV würden dadurch gelöst.
Die Allianz Private fordert deshalb für die Finanzierung der Krankenversicherung eine Stärkung der Kapitaldeckung und langfristig einen Systemwechsel hin zu einem marktwirtschaftlich orientierten Gesundheitswesen.
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