Pflege der Zukunft ist Pflege zu Hause
ASB plädiert für Ausbau der ambulanten Versorgung
Köln (ots)
Der Arbeiter-Samariter-Bund sieht die Zukunft der Betreuung älterer Menschen im Ausbau und der Vernetzung lokaler Angebote. "Nur so", argumentiert die stellvertretende ASB-Bundesvorsitzende Helga Wurbs, "kann gewährleistet werden, dass ältere und hilfsbedürftige Menschen finanzierbar und dennoch zufriedenstellend betreut werden können".
Viele alte Menschen werden zukünftig allein, ohne Kinder oder Angehörige in ihrer näheren Umgebung leben. Für manche von ihnen ist der Umzug in eine gute Pflegeeinrichtung mit Rundum-Versorgung die richtige Entscheidung. Die meisten aber möchten in ihrer vertrauten Umgebung bleiben, obwohl die Umstände dies oft nur schwerlich erlauben. Hier gilt es, neue Angebote zu entwickeln. Denn nicht jeder Mensch, der Hilfe braucht, um weiter allein leben zu können, ist pflegebedürftig. Häufig genügen kleine Unterstützungsleistungen, damit die Eigenständigkeit gewahrt bleiben kann.
Der ASB baut deshalb die sogenannten niedrig schwelligen Angebote aus. Das kann die Begleitung zum Arztbesuch, das Putzen der Wohnung, aber auch die Reinigung des Vogelkäfigs sein. Der Arbeiter-Samariter-Bund sieht es als seine Zukunftsaufgabe an, die Versorgungsstrukturen mehr als bisher auf die individuellen Bedürfnisse der älteren Menschen und ihrer Angehörigen zuzuschneiden.
Ähnlich sieht es bei den Menschen aus, die pflegebedürftig sind und von Angehörigen gepflegt werden. Neben der eigentlichen Pflege durch ausgebildete Fachkräfte können auch hier pflegebegleitende und pflegeergänzende Angebote zur optimalen Versorgung beitragen und Angehörige entlasten. Wenn z.B. ein Pflegebedürftiger zweimal in der Woche eine Tagespflegeeinrichtung besucht, gewinnen Angehörige wieder ein wenig Zeit für sich. Der ASB schult und berät die Angehörigen auch zu Hause, was nicht nur für diese, sondern auch für die Pflegebedürftigen eine wertvolle Unterstützung ist.
Deshalb begrüßt der ASB ausdrücklich die Absichtserklärungen der Bundesregierung, den Ausbau der ambulanten Leistungen stärker als bisher zu fördern und hofft, dass dies mit der längst überfälligen Reform der Pflegeversicherung auch umgesetzt wird. Dennoch wird es aber dabei bleiben, dass viele der niedrig schwelligen Dienstleistungen privat finanziert werden müssen. Dies gilt es bei der Gestaltung der Angebote und der Preise zu berücksichtigen.
Der ASB plädiert für eine Vernetzung aller Akteure der gesundheitlichen Versorgung vor Ort: Das sind Hausärzte, Krankenhäuser, Apotheken, Pflegedienste, Rehabilitationseinrichtungen und Sanitätshäuser. Hier ist auch die kommunale Verwaltung gefragt, die gemeinsam mit den örtlichen Anbietern Strategien entwickeln muss, damit die Pflege zu Hause sichergestellt werden kann.
Bereits heute bietet der Arbeiter-Samariter-Bund ein breites Angebot an Dienstleistungen an, vom Hausnotruf über Pflegeschulungen für Angehörige oder Tagespflegeeinrichtungen bis hin zu speziellen Hilfen für Angehörige von Menschen mit Demenzerkrankung. Zukünftig wird ein noch dichteres Netz von Dienstleistungen nötig sein, um möglichst lange das Leben im eigenen Haushalt zu ermöglichen. Der ASB ist sich bewusst, dass er mit diesen neuen Wegen einen Spagat versucht zwischen dem Ziel, Menschen nach ihren individuellen Bedürfnissen zu unterstützen und den Notwendigkeiten betriebswirtschaftlichen Handelns. Er stellt sich dieser Herausforderung und lädt alle Beteiligten an der Gesundheitsversorgung ein, diese Zukunftsfrage mit ihm gemeinsam zu lösen.
Kontakt für Interviewanfragen und weitere Informationen: ASB-Pressestelle: Dorothee Mennicken, Tel.: 0173/2889747, Bianca Fornoff, Tel.: 0162/1003022, www.asb.de
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