Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember
Aktuelle Entwicklung: Lebenserwartung von Menschen mit Behinderung steigt
Neue Herausforderung an die Behinderten- und Altenhilfe
Köln (ots)
Erstmals kommen u.a. auf Grund der besseren medizinischen Versorgung Menschen mit einer lebenslangen Behinderung ins Rentenalter. "Darauf müssen sich nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Einrichtungen und Dienste der Behinderten- und Altenhilfe einstellen", merkt Gabriele Osing, Leiterin der Abteilung Soziale Dienste im ASB-Bundesverband, an. Gerade im Alter zeigen sich die Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Behinderung besonders deutlich. Die zentralen Fragen lauten: Wo werden z.B. 60-jährige Menschen mit Down-Syndrom leben, wer wird sie versorgen und wie wird das finanziert?
Besonders wichtig sind für Menschen mit Behinderung auch im Alter Angebote, die den Tag strukturieren. Es geht darum, die fehlende Beschäftigung in der Werkstatt und den Verlust der Kontakte am Arbeitsplatz zu ersetzen. Der ASB stellt sich der neuen Herausforderung und entwickelt Angebote, die auf den speziellen Bedarf alter Menschen mit Behinderung zugeschnitten sind. So baut z.B. der ASB in Bremen im Rahmen eines Projektes ein Netzwerk von Freizeitangeboten für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung im Rentenalter auf. "Wir brauchen ganz neue Angebote und Konzepte, die auf ältere Menschen mit einer Behinderung passen", so Osing.
Auch bei den Wohnformen für Menschen mit Behinderung besteht Handlungsbedarf: Die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse junger und älterer Bewohner müssen stärker berücksichtigt werden.
Ein weiteres Problem entsteht, wenn ältere Menschen mit Behinderung pflegebedürftig werden. "Auch sie müssen die Möglichkeit haben, sich in ihrer gewohnten Umgebung pflegen zu lassen", fordert Osing. Sollte eine stationäre Pflege notwendig werden, bieten traditionelle Pflegeeinrichtungen aber nur selten geeignete Angebote. Deshalb müssen die Mitarbeiter in den Einrichtungen der Eingliederungshilfe lernen, wie sie mit Menschen umgehen können, die z.B. neben einer Behinderung auch noch an einer Altersdemenz erkranken. Hier können Behinderten- und Altenhilfe voneinander lernen und miteinander kooperieren, um eine optimale Betreuung zu erreichen.
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