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Gesund aufwachsen - Warum Kindern Überbehütung mehr schadet als nutzt

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Berlin (ots)

Anmoderationsvorschlag:

Wenn heutzutage ein Kind mit blauen Flecken oder Schürfwunden aus der Kita oder der Schule nach Haus kommt, brennen manchen Eltern sofort die Sicherungen durch. Klar können sie zu Recht erwarten, dass der Nachwuchs gesund bleibt und dort keine Unfälle erleidet. Aber wer schon mal selbst Kinder beaufsichtigen musste, weiß: So ganz verhindern kann man das nie. Und für die Entwicklung ist es sogar wichtig, dass Kinder auch mal Risiken eingehen dürfen. Oliver Heinze berichtet.

Sprecher: Rund 1,2 Millionen meldepflichtige Unfälle gibt es jedes Jahr in Schulen und Kitas, meistens Schürfwunden und Prellungen. Dass die Eltern das nicht toll finden, ist klar, sagt Annette Kuhlig von der Unfallkasse Berlin:

O-Ton 1 (Annette Kuhlig, 27 Sek.): "Natürlich, auf der einen Seite versteht man, dass Eltern wollen, das dem Kind nichts passiert. Aber wenn dem Kind nichts passiert, dann ist es eben auch so, dass nichts passiert. Das heißt, das Kind hat keine Möglichkeit, sich auszuprobieren, Risiken einzugehen und das Thema Sicherheit wird so überbetont. Die Eltern fahren mit dem Auto überall hin, das Elterntaxi ist sozusagen das Transportmittel, das Kind kann sich nicht mehr selber ausprobieren - und das ist für die Entwicklung des Kindes gar nicht gut."

Sprecher: Zum einen können sich die Kinder nicht richtig entfalten, wenn ihr Bewegungsdrang unterdrückt wird.

O-Ton 2 (Annette Kuhlig, 18 Sek.): "Und das andere ist, dass die Kinder sich nicht selber ausprobieren können und nicht selber erleben, was sie schaffen können, was sie selber erbringen können, ohne dass ihnen jemand hilft, so Erfolgserlebnisse eben. Und wenn man sich an seine eigene Kindheit erinnert, weiß man, wie stolz einen das gemacht hat, wenn man Dinge selber geschafft hat, ohne dass jemand geholfen hat."

Sprecher: Genau deshalb plädiert Annette Kuhlig auch für deutlich mehr Gelassenheit bei diesem Thema.

O-Ton 3 (Annette Kuhlig, 17 Sek.): "Trauen Sie ihrem Kind einfach etwas zu. Sagen Sie nicht immer: Fass mich an, sieh dich vor! Sind sie nicht so sehr ängstlich, wenn denn mal was passiert. Und üben Sie zum Beispiel den Schulweg, das kann das Kind nach ein paar Mal dann vielleicht auch alleine bewältigen. Und es freut sich, wenn es sowas alleine schafft."

Sprecher: Ein weiterer Vorteil ist: So lernen Kinder auch, Gefahren realistisch einzuschätzen. Und für den Fall, dass etwas passiert, gibt es die gesetzliche Unfallversicherung:

O-Ton 4 (Annette Kuhlig, 16 Sek.): "Das Kind ist in der Schule und in der Kindestageseinrichtung gesetzlich unfallversichert, auch auf den Wegen dorthin. Und wenn ein Arztbesuch notwendig ist nach einem Unfall, wird eine Unfallanzeige gemacht. Und wir kommen dann für die Heilbehandlung auf und sorgen dafür, dass das Kind ärztlich gut betreut wird."

Abmoderationsvorschlag:

Mehr Infos über den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung in Kitas, Schulen und der Uni finden Sie im Netz unter www.dguv.de.

Pressekontakt:

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Pressestelle
Stefan Boltz
Tel.: +49-30-13001-1414
E-Mail: presse@dguv.de
Glinkastr. 40, 10117 Berlin

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