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Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Duma-Wahl

Rostock (ots)

Es ist müßig, Wortschöpfungen wie etwa Demokratur
für das herrschende System mit Einschüchterungen, Medienmonopolen und
staatlicher Propaganda-Maschine zu erdenken. Fakt ist: Putin hat es 
geschafft, ein einst vom totalen Verfall bedrohtes Land wieder 
zusammenzuschweißen. Er gilt im Volk als derjenige, der Russland 
wirtschaftlich und politisch wieder stark gemacht hat - auch mit 
Blick auf das internationale Parkett. Wer hungert und friert, fragt 
nicht nach Demokratie, der fragt nach einer Mahlzeit und einem Dach 
über dem Kopf.
Das muss der Westen berücksichtigen bei seiner Betrachtung der 
Zustände und seiner Politik Moskau gegenüber. Und man muss die 
russische Geschichte befragen. Seit der tiefsten Zarenzeit hat es 
immer den "starken Mann" gegeben. Er galt unter Lenin und Stalin bis 
hin zu Gorbatschow als Garant für Stabilität. Eine solche 
"VäterchenZar"-Mentalität ändert sich nicht von heute auf morgen. Das
kann man beklagen und verurteilen, aber ändern kann man es von außen 
nicht. Das müssen die Russen schon selber tun, wenn sie es denn 
wollen.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Harald Kroeplin
Telefon: +49 (0381) 365-439
harald.kroeplin@ostsee-zeitung.de

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