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Ostsee-Zeitung: Frühere DDR-Bürgerrechtlerin Lengsfeld hält Vorwürfe gegen Tillich für "banal"

Rostock (ots)

Rostock. Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera
Lengsfeld hat sich hinter den wegen seiner Ost-CDU-Vergangenheit 
kritisierten sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich 
gestellt. "Nachdem, was ich über ihn gelesen habe, sind die Vorwürfe 
banal", sagte Lengsfeld, die 1997 von Bündnis 90/Die Grünen zur CDU 
gewechselt war, der Rostocker Ostsee-Zeitung (Samstag). Die frühere 
Bundestagsabgeordnete verteidigte etwa die Teilnahme Tillichs an 
einem Lehrgang der DDR-Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften 
Anfang 1989. Dies wäre kein Grund an der Integrität Tillichs zu 
zweifeln, sagte Lengsfeld. Jeder, der in der DDR gelebt habe, wisse, 
dass man an solchen Schulungen teilnehmen musste. Andernfalls hätte 
man größte Schwierigkeiten bekommen.
Mit Blick auf den anstehenden CDU-Parteitag in Stuttgart verlangte
Lengsfeld eine differenziertere Sicht auf die Ost-CDU. Frühere 
Funktionäre wie der einstige Parteichef Gerald Götting wären ganz 
klar "Handlanger und Erfüllungsgehilfen" des SED-Regimes gewesen. Bei
der Mehrzahl der damaligen Parteimitglieder sehe das anders aus. 
Viele von ihnen hätten sich durch die Mitgliedschaft in der CDU der 
SED entzogen. Lengsfeld erinnerte daran, dass Anfang der 90er Jahre 
eine Ehrenkommission alle Funktionäre der einstigen Ost-CDU überprüft
habe. Von Stasi-Verstrickten habe man sich konsequent getrennt, sagte
Lengsfeld, die sich im kommenden Jahr in Berlin um ein 
Bundestagsmandat bewirbt.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

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