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Ostsee-Zeitung: Neue Regeln schaffen - Kommentar zur Commerzbank

Rostock (ots)

Bis vor zwei Tagen hätte niemand geahnt, dass die
zweitgrößte deutsche Bank mit ihrem mächtigen Frankfurter 
Wolkenkratzer nur durch den massiven Eingriff des Staates gerettet 
werden kann. Der Einstieg bei der Commerzbank ist der nächste Beweis,
dass die globale Finanzkrise auch die stolze deutsche Bankenszene 
kräftig durchschüttelt. Die Rettungsaktion war alternativlos, denn 
ein Zusammenbruch der Bank hätte weitaus schlimmere Folgen ausgelöst.
Das abschreckende Beispiel Lehman Brothers stand allen vor Augen. 
Auch wenn manche jetzt die "Teilverstaatlichung" kritisieren: 
Aktionäre und Beschäftigte der Commerzbank können heilfroh sein, dass
der Staat seinen Versprechungen Taten folgen - und reichlich Geld 
fließen - lässt.
Das Wichtigste aber ist, dass es nicht bei materieller Hilfe, bei 
Teilverstaatlichungen oder Schutzschirmen bleibt. Sie allein sind 
keine Versicherungen gegen Abstürze in der Zukunft. Zeitgleich müssen
neue, schärfere Regeln für die Banken entwickelt werden, eine viel 
wirksamere Bankenaufsicht, die besonders risikoreiche Produkte 
herausfiltert. Dazu wäre allerdings ein weltweiter Kraftakt auf den 
globalen Finanzmärkten nötig, da reichen keine deutschen oder 
europäischen Gesetze.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

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