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Ostsee-Zeitung: zum Zumwinkel-Prozess

Rostock (ots)

Das Interesse der Öffentlichkeit ist gewaltig.
Denn wie in den Prozessen gegen Ackermann, Esser oder Hartz wird hier
gegen einen der Mächtigen verhandelt, die sich nach der Wahrnehmung 
vieler Menschen rücksichtslos die Taschen vollschaufeln. Die ihren 
Mitarbeitern alles abverlangen. Und selbst Kasse machen. Deren 
unstillbare Profitsucht die Weltwirtschaft letztlich in die Krise 
getrieben hat.
 Ja, Zumwinkel taugt zum Prügelknaben. Ein steinreicher Mann, der 
lieber kriminell wird, als seine Steuer zu zahlen, verdient kein 
Mitleid. Schon vor dem großen Fehltritt hatte der Manager negative 
Schlagzeilen gemacht. Zumwinkels Aktienscheidung offenbarte bereits 
erhebliche charakterliche Defizite.
Und dennoch: Das Verfahren in Bochum darf nicht zum politischen 
Prozess verkommen. Die Strafkammer muss den prominenten Angeklagten 
behandeln wie jeden anderen Steuersünder auch.
Egal, wie der Richterspruch ausfallen wird: Der Schaden für das 
ohnehin schwer angeschlagene Ansehen der Wirtschaft und das Image der
Deutschen Post AG ist nicht wiedergutzumachen. Für die Steuermoral 
ist er ohnehin verheerend.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

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