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Ostsee-Zeitung: Zwischen Leben und Tod - Kommentar Bundestag/Patientenverfügungen

Rostock (ots)

Die Politik hat vor dem Sterben nicht versagt.
Fraktionsdisziplin oder gar -zwang konnte und durfte es in dieser 
Gewissensfrage nicht geben. Und es ist immer wieder erstaunlich, zu 
welch argumentativer Kraft Volksvertreter fähig sind, wenn sie nicht 
parteipolitischen, Fraktions- oder Koalitionszwängen unterworfen 
sind. Bitte mehr davon!
Mit dem Gesetz wird eine rechtliche Grauzone zwischen Leben und 
Tod deutlich aufgehellt. Es hat dem Willen der Patienten über ein 
selbstbestimmtes Lebensende Vorrang gegenüber späteren Ausdeutungen 
etwa durch Verwandte, Ärzte oder Gerichte eingeräumt. Das ist alles 
in allem vertretbar. Es schafft mehr Sicherheit für Patienten, aber 
auch für Ärzte und Angehörige. Um den Menschen die Angst vor einem 
qualvollen Tod zu nehmen, braucht es allerdings mehr als einen 
gesetzlichen Rahmen für Patientenverfügungen. Es bedarf vor allem der
Liebe und Zuwendung zu den Menschen am Ende ihres Lebens. In 
Deutschland ist dagegen leider immer noch hunderttausendfaches, nicht
selbstbestimmtes Siechtum in mehr oder weniger guten 
Pflegeeinrichtungen an der Tagesordnung.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
CvD
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

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