Ostsee-Zeitung: Dreiste Täuschung - Kommentar zu Lebensmittel-Imitaten
Rostock (ots)
Perfide ist, dass bunte Hochglanzverpackungen dem Verbraucher suggerieren, er bekäme für sein Geld hochwertige Produkte. Der Kunde muss schon sehr genau hinschauen, um zwischen all den Imitaten noch die Originale herauszufinden. Am ehesten erkennt er sie am Geschmack. Echtes Fleisch in der Hühnersuppe schmeckt locker und zart, das Pressfleisch im Doseneintopf dagegen meist trocken. Im richtigen Kochschinken ist die Faserstruktur der Muskeln erkennbar, Mogelschinken wirkt glatt wie Gummi.
Für den Kunden muss leichter erkennbar sein, was er kauft. Lebensmittelkontrolleure und Verbraucherschützer sollten sich verbünden und den Gesetzgeber in die Pflicht nehmen. Es ist dringend nötig, eine Kennzeichnung ohne Lug und Trug verbindlich zu machen. Wo Schinken drauf steht, muss Schinken drin sein, keine gepressten Fleischfetzen. Sonst muss dem Hersteller diese Bezeichnung verboten werden. Alles andere ist dreiste Täuschung.
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