Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Gipfel von L'Aquila
Rostock (ots)
20 Milliarden für die Ärmsten der Welt. Sie klingt so riesig, diese Summe, auf die sich die Staatschefs der acht großen Industrienationen einigten. Angesichts der bitteren Erfahrungen ist jedoch Vorsicht geboten. Schon 2005 versprachen die G8-Staaten hoch und heilig, ihre Afrika-Hilfe um jährlich 25 Milliarden Dollar zu erhöhen. Doch Pustekuchen: Bisher ist erst gut ein Drittel des Geldes geflossen, obwohl die Zahl der Hungernden 2008 um 100 Millionen stieg. Nein, die G8-Runde hat sich überlebt. Statt jetzt gnädig ein paar Milliarden an arme Bauern zu verteilen, hätte sie besser die globale Bankenkrise verhindert. Die Schäden aus diesem Finanz-Tsunami für die Dritte Welt werden durch das 20-Milliarden-Präsent von L'Aquila nicht aufgewogen.
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