Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu Morden an russischen Menschenrechtlern
Rostock (ots)
Die Serie von Morden an Menschenrechtlern in Russland reißt nicht ab: Anna Politkowskaja, Andrej Kulagin, Natalja Estemirowa und nun Sarema Sadulajewa. Das sind nur einige der prominentesten Opfer, die für ihr bürgerpolitisches Engagement und ihre zivile Unerschrockenheit mit dem Leben bezahlten. Es ist alarmierend, mit welcher brutalen Dreistigkeit und blutigen Konstanz die Morde geschehen. Auch wenn der Kreml wohl nicht als Drahtzieher fungiert, ist er es, der für ein Klima der Straflosigkeit verantwortlich ist, in dem sich die Täter geschützt fühlen. Schikanierungen, Bedrohungen und Verhaftungen gehören ohnehin zum Alltag, mit dem sich Nichtregierungsorganisationen auseinandersetzen müssen. Es ist die Furcht vor einer neuen "orangenen Revolution" wie in der Ukraine, die maßgeblich von Bürgerrechtsorganisationen und westlichen Sponsoren mitgetragen wurde, die den Kreml umtreibt. Und es ist die spürbare Angst der Regierung, die Gesellschaft nicht kontrollieren zu können, die den Mördern wiederum ein Gefühl der Akzeptanz gibt.
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