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Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Zusatzbeiträgen der Krankenkassen

Rostock (ots)

Nun kommt, was kommen musste: Zusatzbeiträge zur
Krankenkasse, die allein die Arbeitnehmer zu zahlen haben. Schuld 
daran sind nicht nur Pharma-Industrie, Ärzte und Kliniken. Viel 
Verantwortung trägt die Politik. Schon im 2007 beschlossenen 
Gesundheitsfonds hat die damalige Große Koalition die Weichen dafür 
gestellt.
Grundsätzlich ist es ja richtig, einen Anstieg der Lohnnebenkosten 
durch höhere Krankenkassenbeiträge zu vermeiden. Denn dadurch würde 
Arbeit teurer, würden Jobs gefährdet. Wer aber verhindern will, dass 
das alleine zu Lasten der Beitragszahler geht, muss die munter weiter
steigenden Kosten im Gesundheitswesen bremsen.
Wo gespart werden kann, ist sattsam bekannt: Überteuerte Medikamente,
Ärzteschwemme, vermeidbare Doppeluntersuchungen und Laboranalysen, 
hohe Bettenzahlen in den Kliniken. Gesundheitsminister Phillip Rösler
weiß also, wo er auf die Kostenbremse treten müsste.
Der FDP-Mann macht aber zunächst das Gegenteil. Den Vorschlag der 
Krankenkassen, ihnen den Milliarden-Aufwand für das Einkassieren der 
Zusatzprämien teilweise zu ersparen und die Arbeitgeber zum 
Überweisen des Geldes zu verpflichten, hat er abgelehnt. Er folgt 
damit dem Arbeitgeberverband, der gar keine 
Sozialversicherungsbeiträge mehr an die Kassen abführen, sondern sie 
den Arbeitnehmern auszahlen will. Die Zusatzprämie könnte sich als 
Probelauf für die Kopfpauschale erweisen: Überweist die Masse der 
Kassenmitglieder die acht Euro, wäre der Weg frei für das 
schwarz-gelbe Wunschkind.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

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